Ukraine-Übersicht Russen geben angeblich Stützpunkt in Kreminna auf +++ Kasachstan spendet «Brudervolk» 41 Generatoren 

Agenturen/Red.

26.12.2022

«Alles ist kaputt»: Ukrainer kehren in zerstörtes Dorf zurück

«Alles ist kaputt»: Ukrainer kehren in zerstörtes Dorf zurück

Nach russischen Angriffen liegt das Dorf Oleksandriwka in der Region Cherson Südukraine in Trümmern. Die russische Armee hatte es lange unter ihrer Kontrolle. Nach der Befreiung durch die ukrainische Armee kehren einige Bewohner zurück.

25.12.2022

Die letzten Tage in diesem Jahr könnten nach den Befürchtungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj neue russische Angriffe mit Raketen und Drohnen bringen. Die Bevölkerung solle sich auf alle Szenarien vorbereiten. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/Red.

Die letzten Tage in diesem Jahr könnten nach den Befürchtungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj neue russische Angriffe mit Raketen und Drohnen bringen. Die Bevölkerung solle sich auf alle Szenarien vorbereiten. Kremlchef Wladimir Putin sieht Russland unterdessen auf einem guten Weg.

Selenskyj: Auf alle Szenarien vorbereiten

Nur noch wenige Tage bis Jahresende: «Wir müssen uns bewusst sein, dass unser Feind versuchen wird, diese Zeit für uns dunkel und schwierig zu machen», sagte Selenskyj gestern Abend in seiner täglichen Videoansprache. Russland habe in diesem Jahr alles verloren, was es verlieren konnte. «Aber es versucht, seine Verluste mit der List seiner Propagandisten, nach den Raketenangriffen auf unser Land, auf unseren Energiesektor, auszugleichen.»

«Ich weiss, dass die Dunkelheit uns nicht daran hindern wird, die Besatzer zu ihren neuen Niederlagen zu führen», sagte Selenskyj weiter. «Aber wir müssen auf jedes Szenario vorbereitet sein.»

Selenskyj richtete scharfe Worte an die russischen Militärs, die am Samstag in Cherson im Süden des Landes mit Artillerieangriffen mindestens 16 Menschen getötet und weitere 64 verletzt hatten. «Unmenschen», sagte er. «Wir werden jeden Mörder finden.»

Putin sieht Russland auf richtigem Weg

Zehn Monate nach Beginn seines Krieges gegen die Ukraine sieht Kremlchef Putin Russland trotz der wachsenden Spannungen mit dem Westen auf dem richtigen Kurs. «Ich denke, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen, wir schützen unsere nationalen Interessen, die Interessen unserer Bürger, unserer Menschen», sagte der 70-Jährige in einem gestern vom russischen Staatsfernsehen veröffentlichten Kurzinterview.

Darin betonte der Präsident erneut, dass Russland bereit sei zu Verhandlungen für eine Lösung des Konflikts um die Ukraine. «Wir sind bereit, uns mit allen Beteiligten des Prozesses auf irgendwelche annehmbaren Lösungen zu einigen. Aber das ist deren Sache. Nicht wir lehnen Verhandlungen ab, sondern sie», sagte Putin. Er hatte den Krieg vor zehn Monaten am 24. Februar begonnen.

Kiew: Russischer Stab bei Offiziersbesprechung getroffen

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigener Darstellung bei einem Angriff in der Region Cherson im Süden des Landes eine russische Kommandostelle ausser Gefecht gesetzt. Der Stab in der Ortschaft Sabaryne sei während einer Offiziersbesprechung angegriffen worden, teilte der Generalstab der ukrainischen Armee gestern in Kiew mit. Dabei seien mindestens 70 Soldaten verwundet worden, die Zahl der Toten stehe zunächst nicht fest. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Im Verlauf des Kriegs haben die ukrainischen Verteidiger wiederholt russische Kommandozentralen und Befehlsstellen angegriffen. Diese waren entweder durch Überwachung des Funkverkehrs oder auch des Mobilfunknetzes lokalisiert worden. Dabei wurden bereits mehrere ranghohe russische Offiziere getötet.

Tote nach Drohnenangriff auf Militärflugplatz in Südrussland

Bei einer Drohnenattacke auf den Militärflugplatz Engels in Südrussland, Hunderte Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, sind nach russischen Angaben drei Soldaten ums Leben gekommen. «Am 26. Dezember um 1:35 Uhr Moskauer Zeit hat die russische Flugabwehr eine ukrainische Drohne in geringer Höhe beim Anflug auf den Militärflugplatz Engels im Gebiet Saratow abgeschossen», teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Durch die herabfallenden Splitter seien drei Soldaten getötet worden. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Medienberichten zufolge wurden zudem vier Personen verletzt. «Die Flugzeugtechnik wurde nicht beschädigt», betonte die Militärführung. In Engels sind strategische Bomber stationiert, mit deren Raketen Russland die Energie-Infrastruktur der Ukraine zerstört. Die Stadt an der Wolga liegt mehr als 500 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

Schwere Kämpfe um Bachmut dauern an

Die russischen Invasionstruppen haben ihre Angriffe gegen die Frontstadt Bachmut im Osten der Ukraine fortgesetzt. Dabei seien den Angreifern «systematische schwere Verluste» zugefügt worden, sagte gestern Serhij Tscherwatko, Sprecher der ukrainischen Heeresgruppe Ost. Allein seit Samstag seien mindestens 50 russische Soldaten getötet und weitere 80 verwundet worden. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die Stadt Bachmut gilt als sogenannter Eckpfeiler der Front im Osten der Ukraine. Ein Durchbruch an dieser Stelle würde den russischen Truppen ein Vordringen tief ins Hinterland der ukrainischen Linien ermöglichen. Die Stadt ist inzwischen von den Verteidigern zur Festung ausgebaut worden.

«Wagner»-Chef beklagt fehlende Kriegshilfe reicher Russen

Der Finanzier der russischen Privatarmee «Wagner», Jewgeni Prigoschin, beklagte in einem Fernsehinterview ein fehlendes Engagement von Oligarchen und Reichen in Moskaus Krieg gegen die Ukraine. «Sie haben Angst. Ihnen gefällt der Komfort. Sie wollen alle am Abend in ein warmes Schwimmbecken abtauchen und sich vergnügen», sagte der 61-Jährige am Samstag in einem Interview mit dem russischen staatlichen TV-Sender RT.

Er sprach sich dafür aus, diesen russischen Landsleuten alles wegzunehmen. Dann wären auch sie aus seiner Sicht bereit, sich für die Front einzusetzen. Der Putin-Vertraute Prigoschin ist wie viele reiche Russen mit Sanktionen des Westens belegt – wegen der Unterstützung für den Krieg in der Ukraine.


Die Ereignisse des Tages im Überblick

Das Wichtigste in Kürze

  • Die ukrainische Regierung will bis Ende Februar in einer international besetzten Konferenz über Möglichkeiten für einen Frieden nach einem Jahr Krieg in der Ukraine beraten.
  • Die russischen Invasionstruppen haben ihre Angriffe gegen die Frontstadt Bachmut im Osten der Ukraine fortgesetzt.
  • Kremlchef Wladimir Putin hat US-Präsident Joe Biden von seiner Liste für Neujahrsglückwünsche gestrichen.
  • Der tschechische Präsident Milos Zeman hat sich für eine weitere auch militärische Unterstützung der Ukraine ausgesprochen.
  • Die russischen Streitkräfte haben am Montag den Abschuss einer ukrainischen Drohne im Anflug auf einen Luftwaffenstützpunkt tief in Russland gemeldet.
  • Russlands Präsident Wladimir Putin will nach Kremlangaben bis zum Jahreswechsel mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping sprechen.
  • Nach Einschätzung britischer Geheimdienste fehlt es Russland an geeignetem Personal zur Verteidigung seiner im Ukraine-Krieg gelegten Minenfelder.
  • Rund 500 Kilometer von der Grenze entfernt starben laut russischen Angaben drei Menschen in Südrussland nach einer Drohnenattacke. Getroffen wurde der Militärflugplatz Engels.
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    Wir beenden den Live-Ticker am 2. Weihnachtsfeiertag

  • 19.53 Uhr

    Kuleba: Ukraine strebt Friedensgipfel bis Ende Februar an

    Die ukrainische Regierung will bis Ende Februar in einer international besetzten Konferenz über Möglichkeiten für einen Frieden nach einem Jahr Krieg in der Ukraine beraten. Nach Möglichkeit sollte der Gipfel in der UN-Zentrale in New York stattfinden, sagte Aussenminister Dmytro Kuleba am Montag der Nachrichtenagentur AP. UN-Generalsekretär António Guterres könnte als Vermittler fungieren. «Es geht darum, alle an Bord zu bringen.»

    Auf die Frage, ob damit auch Russland gemeint sei, antwortete Kuleba, die Führung in Moskau müsse sich erst für Kriegsverbrechen verantworten, etwa vor einem internationalen Tribunal, bevor sie Teil von Friedensverhandlungen sein könne. Er könne ohnehin keine echte Verhandlungsbereitschaft von russischer Seite erkennen.

    Aussenminister Dmytro Kuleba betonte bei dem Gespräch in seinem Ministerium in Kiew, die Ukraine werde alles daran setzen, den Krieg gegen Russland im Jahr 2023 zu gewinnen. «Jeder Krieg endet als Resultat von Handlungen auf dem Schlachtfeld und am Verhandlungstisch.»
    Aussenminister Dmytro Kuleba betonte bei dem Gespräch in seinem Ministerium in Kiew, die Ukraine werde alles daran setzen, den Krieg gegen Russland im Jahr 2023 zu gewinnen. «Jeder Krieg endet als Resultat von Handlungen auf dem Schlachtfeld und am Verhandlungstisch.»
    Bild: ---/Ukrinform/dpa
  • 18.42 Uhr

    Moskau meldet Abschuss ukrainischer Drohne tief in russischem Gebiet

    Mehr als 600 Kilometer entfernt von der Grenze liegt der russische Luftwaffenstützpunkt, den die Ukraine offenbar zum zweiten Mal in diesem Monat angegriffen hat. Eine russische Nachrichtenseite berichtet von einem Feuer und Explosionen auf der Militärbasis.

    Die russischen Streitkräfte haben am Montag den Abschuss einer ukrainischen Drohne im Anflug auf einen Luftwaffenstützpunkt tief in Russland gemeldet. Drei Soldaten seien in Engels von Trümmerteilen getötet worden, teilte das Moskauer Verteidigungsministerium mit.

    Die Ukraine bestätigte den Vorfall nicht direkt. Ein Luftwaffensprecher, Jurij Ihnat, sagte im ukrainischen Fernsehen: «Das sind Konsequenzen der russischen Aggression. Falls die Russen dachten, der Krieg würde sie nicht im tiefen Hinterland betreffen, irren sie sich zutiefst.» 

    Der Luftwaffenstützpunkt in der Nähe der Stadt Saratow an der Wolga liegt mehr als 600 Kilometer östlich der ukrainischen Grenze. Auf ihm sind atomwaffenfähige strategische Bomber der Typen Tu-95 und Tu-160 stationiert, die bei Luftangriffen auf die Ukraine eingesetzt worden sind. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden keine Flugzeuge bei dem Angriff am Montag beschädigt.

  • Ukrainische Soldaten bereiten den Abschuss einer Haubitze vor. 
    Ukrainische Soldaten bereiten den Abschuss einer Haubitze vor. 
    Bild: Libkos/AP/dpa
  • 18.24 Uhr

    Ukrainischer Gouverneur: Russen geben Stützpunkt in Kreminna auf

    Die russischen Truppen in der umkämpften Region Luhansk im Osten der Ukraine haben nach Darstellung des ukrainischen Gouverneurs Serhij Hajdaj ein militärisches Hauptquartier in der Stadt Kreminna aufgegeben. Die Russen hätten sich zurückgezogen, weil die Ukrainer nach monatelangen Kämpfen immer näher rückten, sagte Hajdaj am Montag im ukrainischen Fernsehen.

    Unabhängig konnten Hajdajs Angaben nicht überprüft werden. Das russische Verteidigungsministerium äusserte sich auf Nachfrage zunächst nicht. Das russische Militär hatte nach dem Rückzug aus der Region Charkiw im September in Kreminna einen neuen Stützpunkt eingerichtet.

    Hajdaj berichtete zudem von «gewaltigen Verlusten» der Russen in Luhansk. Kliniken seien durch die vielen verwundeten Soldaten überfüllt, sagte er. Russland schicke zur Verstärkung Fallschirmjäger aus der Region Cherson nach Luhansk.

  • 18 Uhr

    Selenskyj hofft auf Indiens Hilfe bei Friedensformel

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft auf die Hilfe Indiens bei der Umsetzung seiner sogenannten Friedensformel. Er danke Indien ausserdem für die humanitäre Hilfe und die Unterstützung bei den Vereinten Nationen, schrieb Selenskyj am Montag auf Twitter nach einem Telefongespräch mit dem indischen Premierminister Narendra Modi. Selenskyj will seine Friedensformel, die eine Nachkriegsordnung regeln soll, bei einem Friedensgipfel präzisieren. Als Voraussetzung fordert Kiew aber den kompletten Abzug der russischen Truppen vom ukrainischen Territorium.

    Indien, das zweitbevölkerungsreichste Land der Welt, positioniert sich beim russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine neutral, weil es enge Beziehungen zum Westen und zu Russland unterhält. Das Land trägt auch westliche Sanktionen nicht mit und wirbt immer wieder für eine Konfliktlösung durch Dialog. Zuletzt kaufte Indien mehr rel

  • 17.38 Uhr

    Schwere Kämpfe um Bachmut dauern an

    Die russischen Invasionstruppen haben ihre Angriffe gegen die Frontstadt Bachmut im Osten der Ukraine fortgesetzt. Dabei seien den Angreifern «systematische schwere Verluste» zugefügt worden, sagte gestern Serhij Tscherwatko, Sprecher der ukrainischen Heeresgruppe Ost. Allein seit Samstag seien mindestens 50 russische Soldaten getötet und weitere 80 verwundet worden. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

    Die Stadt Bachmut gilt als sogenannter Eckpfeiler der Front im Osten der Ukraine. Ein Durchbruch an dieser Stelle würde den russischen Truppen ein Vordringen tief ins Hinterland der ukrainischen Linien ermöglichen. Die Stadt ist inzwischen von den Verteidigern zur Festung ausgebaut worden.

    Rauchschwaden steigen aus einem brennenden Gebäude nach einem Angriff auf Bachmut auf.
    Rauchschwaden steigen aus einem brennenden Gebäude nach einem Angriff auf Bachmut auf.
    Bild vom 22. Dezember 2022: Libkos/AP/dpa
  • 17.23 Uhr

    Kreml: Keine Neujahrsglückwünsche Putins für Biden

    Kremlchef Wladimir Putin hat US-Präsident Joe Biden von seiner Liste für Neujahrsglückwünsche gestrichen. «Aktuell sind wir so tief in gegenseitiger Feindseligkeit, dass es sicherlich nicht zu Glückwünschen kommen wird», wurde Putins Sprecher Dmitri Peskow am Montag von der russischen Nachrichtenagentur Interfax zitiert. Ob auch andere Staats- und Regierungschef von Staaten, die Russland wegen Sanktionen als unfreundlich oder feindlich eingestuft hat, vergeblich auf Glückwünsche aus Moskau zum Neuen Jahr warten müssen, führte Peskow nach Interfax-Angaben nicht aus.

  • 17.07 Uhr

    Kiew will an UN-Mitgliedschaft Moskaus rütteln

    Das ukrainische Aussenministerium hat nach eigener Darstellung eine Initiative gestartet, mit der die Legitimität der Mitgliedschaft Russlands in den Vereinten Nationen und allen Gremien in Frage gestellt wird. Nach Auffassung des Aussenamtes in Kiew sei der Sitz Moskaus weder in den UN noch im Weltsicherheitsrat auf Grundlage internationalen Rechts geregelt, zitierte die «Ukrajinska Prawda» am Montag aus einem Schreiben der Behörde. Russland betrachte sich «fälschlicherweise» seit Dezember 1991 als UN-Mitglied.

    Nach Dafürhalten Kiews erscheine der Name «Russische Föderation» nicht in der UN-Charta, zudem habe das Land nicht die notwendige Aufnahmeprozedur durchlaufen, wie etwa Tschechien und die Slowakei nach dem Zerfall der Tschechoslowakei. Auch die ehemaligen Republiken Jugoslawiens mussten sich nach dem Zerfall des Vielvölkerstaats neu um UN-Mitgliedschaft bewerben.

    Russland betrachtet sich als legitimer Nachfolger der Sowjetunion, die Gründungsmitglied der Vereinten Nationen war. Der damalige russische Präsident Boris Jelzin informierte die Vereinten Nationen im Dezember 1991 lediglich, dass Russland mit Unterstützung der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten die Mitgliedschaft in den UN und allen Gremien beibehalte.

    Kiew bezweifelt, dass die UN-Mitgliedschaft Russlands rechtmässig ist.
    Kiew bezweifelt, dass die UN-Mitgliedschaft Russlands rechtmässig ist.
    Symbolbild: dpa
  • 16.54 Uhr

    Kasachstan übergibt der Ukraine 41 Generatoren für Krankenhäuser

    Die mit Russland wirtschaftlich und militärisch liierte Ex-Sowjetrepublik Kasachstan hat der Ukraine nach Angaben aus Kiew Generatoren zur Linderung der Energiekrise übergeben. «Wir haben ein wunderbares Geschenk unter den Weihnachtsbaum von unserem Brudervolk aus Kasachstan bekommen: 41 leistungsstarke Generatoren für unsere medizinischen Einrichtungen», teilte das ukrainische Gesundheitsministerium am Montag auf seiner Facebook-Seite mit.

    Den Angaben aus dem Gesundheitsministerium nach sollen die Stromerzeuger in den Regionen eingesetzt werden, die besonders stark unter den russischen Raketenbeschüssen der Energie-Infrastruktur gelitten haben. Namentlich aufgeführt sind die Gebiete Mykolajiw, Dnipropetrowsk und Charkiw. Russland beschiesst seit Oktober gezielt die Energie-Infrastruktur der Ukraine, um die Menschen dort in Kälte und Dunkelheit zu stürzen.

    Kasachstan gehört zur von Russland geführten Eurasischen Wirtschaftsunion. Das von Moskau dominierte Militärbündnis OVKS («Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit») sicherte zudem bei Unruhen Anfang des Jahres in Kasachstan mit seinem Eingreifen die Macht von Präsident Kassym-Schomart Tokajew ab.

  • 16.11 Uhr

    Angebliche Wagner-Södner beschimpfen ihren Generalstab

    In einem Video, das der Journalist Christo Grozev von Bellingcat bei Twitter geteilt hat, sind zwei angebliche Wagner-Södner in der Nähe von Bachmut zu sehen, wie sie über fehlende Waffen sowie Ausrüstung und über den Generalstabschef der russischen Streitkräfte schimpfen. Die beiden Soldaten fluchen mit teilweise heftigen Worten über ihre Führungsebene.

    Den Chef des russischen Generalstabs, Valery Gerasimov, nennen sie «Stück Scheisse“. Aus ihrem Gefechtsstand neben einem ausgebombten Haus fragen die beiden russischen Kämpfer: «Wo sind die Granaten?»

  • 14.58 Uhr

    Tschechiens Präsident: Russland wird sich zurückziehen

    Der tschechische Präsident Milos Zeman hat sich für eine weitere auch militärische Unterstützung der Ukraine ausgesprochen. «Ich bin überzeugt, dass der Druck der freien Länder früher oder später Russland dazu bringen wird, das Gebiet der Ukraine zu verlassen», sagte das Staatsoberhaupt am Montag in seiner traditionellen TV-Weihnachtsansprache.

    Er sei immer ein Befürworter korrekter Wirtschaftsbeziehungen seines Landes zu Russland gewesen, vor allem wegen dessen wichtiger Energielieferungen, betonte Zeman. Nun aber seien die Sicherheit der Welt und damit auch Tschechiens bedroht. In solchen Situationen müssten Wirtschaftsinteressen hinter Sicherheitsinteressen zurücktreten, erklärte er.

    Bis zum russischen Angriff auf die Ukraine galt Zeman als Gegner von harten EU-Sanktionen gegen Russland. Er war deshalb oft als «pro-russisch» kritisiert worden.

    Die diesjährige Weihnachtsansprache, mit der sich Milos Zeman wie in den vergangenen Jahren aus dem Präsidenten-Sommersitz Schloss Lany, westlich von Prag, an die Bevölkerung wandte, war seine letzte als Staatsoberhaupt. Nach zwei Amtsperioden darf der 78-Jährige nicht mehr kandidieren. 
    Die diesjährige Weihnachtsansprache, mit der sich Milos Zeman wie in den vergangenen Jahren aus dem Präsidenten-Sommersitz Schloss Lany, westlich von Prag, an die Bevölkerung wandte, war seine letzte als Staatsoberhaupt. Nach zwei Amtsperioden darf der 78-Jährige nicht mehr kandidieren. 
    Archivbild: Ralf Hirschberger/dpa
  • 14.28 Uhr

    Enttarnter Spion beim deutschen BND könnte Lageberichte zu Ukraine verraten haben

    Der vergangene Woche enttarnte mutmassliche BND-Doppelagent könnte laut Medienberichten geheime Informationen zur Lage in der Ukraine an Russland verraten haben. Das berichteten NDR und WDR am Montag. Weiter hiess es unter Berufung auf Informationen aus Sicherheitskreisen, dass der Beamte möglicherweise erpresst worden sei.

    Der Generalbundesanwalt oder der Auslandsgeheimdienst BND wollten sich dem Bericht zufolge nicht dazu äussern. Beide verwiesen lediglich auf ihre Pressemitteilungen vom vergangenen Donnerstag.

    Der BND-Mitarbeiter Carsten L. war vom Bundesnachrichtendienst selbst enttarnt und nach Angaben der Behörden am Mittwoch vergangener Woche auf Anweisung der Bundesanwaltschaft festgenommen worden. Ihm wird vorgeworfen, Staatsgeheimnisse an einen russischen Geheimdienst weitergegeben zu haben.

  • 14.10 Uhr

    Papst fordert auch in dritter Weihnachtsansprache Frieden für Ukraine

    Auch in seiner dritten Ansprache in der Weihnachtszeit hat Papst Franziskus ein Ende des Krieges in der Ukraine gefordert. Das Oberhaupt der katholischen Kirche sagte am Montag nach dem Gebet des Angelus vor Gläubigen auf dem Petersplatz: «Wir bitten um Frieden für dieses gequälte Volk.» Schon bei der Predigt während der Christmette im Petersdom und dann auch beim traditionellen Segen «Urbi et Orbi» am ersten Feiertag hatte Franziskus den blutigen Konflikt in der Ukraine kritisiert und Frieden gefordert.

  • 13.56 Uhr

    Melnyk fordert Kampfjets und Kriegsschiffe für Ukraine

    Nach der US-Zusage von Patriot-Flugabwehrsystemen fordert der ukrainische Vizeaussenminister Andrij Melnyk neben Panzern nun auch westliche Kampfjets und Kriegsschiffe für den Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer.

    Man sei den USA für die «neuen mutigen Schritte» sehr dankbar, sagte Melnyk der Deutschen Presse-Agentur. «Aber klar ist: Es müssen noch sehr viele Tabus gebrochen werden. Wir brauchen dringend westliche Panzer, Kampfjets, Kriegsschiffe, Mehrfachraketenwerfer, Munition. Das ist mein einziger Wunsch an das Christkind.»

    Die USA hatten dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei dessen Besuch in Washington kurz vor Weihnachten die Lieferung von Patriot-Systemen zugesagt. Westliche Kampfpanzer, Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe hat die Ukraine dagegen bisher nicht erhalten. Melnyk hat die deutsche Bundesregierung in der Vergangenheit immer wieder aufgefordert, den Weg für die Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern frei zu machen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt das aber ab und verweist darauf, dass bisher auch kein anderes Land solche Waffensysteme geliefert habe.

    «Es müssen noch sehr viele Tabus gebrochen werden»: Andrij Melnyk.
    «Es müssen noch sehr viele Tabus gebrochen werden»: Andrij Melnyk.
    Archivbild: dpa
  • 12.42 Uhr

    Ukrainer trotzen Russland mit früherer Weihnachtsfeier im Dezember

    Mit Glockengeläut und Gesängen haben orthodoxe Christen in Kiew bereits am 25. Dezember Weihnachtsgottesdienste besucht – in einem trotzigen Bruch mit der religiösen Führung in Russland, die erst in zwei Wochen Weihnachten feiert.

    Ukrainer trotzen Russland mit früherer Weihnachtsfeier im Dezember

    Ukrainer trotzen Russland mit früherer Weihnachtsfeier im Dezember

    Mit Glockengeläut und Gesängen haben orthodoxe Christen in Kiew am 25. Dezember Weihnachtsgottesdienste besucht – in einem trotzigen Bruch mit der religiösen Führung in Russland, die erst in zwei Wochen Weihnachten feiert.

    26.12.2022

  • 11.59 Uhr

    Moskau meldet Abschuss ukrainischer Drohne bei Engels an der Wolga

    Die russischen Streitkräfte haben am Montag den Abschuss einer ukrainischen Drohne im Anflug auf einen Luftwaffenstützpunkt tief in Russland gemeldet. Drei Soldaten seien in Engels von Trümmerteilen getötet worden, teilte das Moskauer Verteidigungsministerium mit.

    Die Ukraine bestätigte den Vorfall nicht direkt. Ein Luftwaffensprecher, Jurij Ihnat, sagte im ukrainischen Fernsehen: «Das sind Konsequenzen der russischen Aggression. Falls die Russen dachten, der Krieg würde sie nicht im tiefen Hinterland betreffen, irren sie sich zutiefst.» 

    Der Luftwaffenstützpunkt in der Nähe der Stadt Saratow an der Wolga liegt mehr als 600 Kilometer östlich der ukrainischen Grenze. Auf ihm sind atomwaffenfähige strategische Bomber der Typen Tu-95 und Tu-160 stationiert, die bei Luftangriffen auf die Ukraine eingesetzt worden sind. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden keine Flugzeuge bei dem Angriff am Montag beschädigt.

    Offiziell bestätigt hat Kiew bisher keinen Drohnenangriff in Russland und sich zweideutig zu einem ähnlichen Vorfall am 5. Dezember geäussert. Da wurden Drohnenangriffe auf Engels und den Stützpunkt Djagilewo in der Region Rjasan gemeldet, bei denen drei Soldaten getötet und vier weitere verwundet sein sollen. Moskau reagierte mit schweren Raketenangriffen auf ukrainische Städte, die Wohngebiete trafen und bei denen Zivilisten getötet wurden.

  • 11.31 Uhr

    Putin will bis Neujahr mit Chinas Staatschef Xi Jinping sprechen

    Russlands Präsident Wladimir Putin will nach Kremlangaben bis zum Jahreswechsel mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping sprechen. «Tatsächlich wird ein solcher Kontakt vorbereitet», bestätigte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Über das Format der Gespräche – ein Telefonat oder ein persönliches Treffen – wollte der 55-Jährige nichts verraten. Die Beziehungen beider Länder gelten ungeachtet des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine als gut.

    Im Gegensatz zum Gespräch mit Xi sucht der Kreml nach eigenen Angaben keinen Kontakt mit dem Westen. Peskow dementierte, dass in den nächsten Tagen ein Telefonat mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron geplant sei. Auch einen Neujahrsgruss an US-Präsident Joe Biden werde es nicht geben, versicherte Putins Sprecher.

    Persönlich haben sich Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping (l.) und Russlands Präsident Wladimir Putin (r.) zuletzt im September am Rande des Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit im usbekischen Samarkand getroffen. Der chinesische Staatschef hat in der Vorwoche zudem Putins Vorgänger Dmitri Medwedew in Peking empfangen.
    Persönlich haben sich Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping (l.) und Russlands Präsident Wladimir Putin (r.) zuletzt im September am Rande des Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit im usbekischen Samarkand getroffen. Der chinesische Staatschef hat in der Vorwoche zudem Putins Vorgänger Dmitri Medwedew in Peking empfangen.
    Archivbild: Alexandr Demyanchuk/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
  • 11.04 Uhr

    Japanische Firmen stoppen Schiffsversicherungen für Russland

    Drei japanische Finanzinstitute werden die Versicherung von Schiffen gegen Kriegsschäden in allen russischen Gewässern einem Medienbericht zufolge in Kürze einstellen. Die drei Versicherungsgesellschaften Tokio Marine & Nichido Fire Insurance, Sompo Japan Insurance und Mitsui Sumitomo Insurance hätten damit begonnen, Reedereien über ihre Entscheidung zu informieren, berichtete die japanische Finanzzeitung «Nikkei Asia» am Samstag. Demnach werden sie ab dem 1. Januar Schäden in Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine nicht mehr decken. Dies gelte für sämtliche russischen Gewässer, egal wie weit vom Krieg entfernt.

    Ohne zusätzliche Absicherung werde das Operieren von Schiffen in russischen Gewässern für die meisten Betreiber zu einem zu grossen Risiko. Dies könne auch Japans Importe von Erdgas, das von der russischen Fernostinsel Sachalin stammt, beeinträchtigen, hiess es.

  • 10.30 Uhr

    Videogrüsse an ukrainische Metal-Fans

    Rob Halford, Sänger der britischen Metal-Band Judas Priest, schickt einen Weihnachtsgruss per Videobotschaft in die Ukraine. In seiner Nachricht sagt der 71-Jährige, er schicke all seine Liebe, Kraft und Unterstützung in die Ukraine. Halford outete sich bereits im Sommer als Unterstützer. Bei einem Konzert in Polen rief er mehrmals «Free Ukraine» ins Publikum. 

  • 10.00 Uhr

    London: Moskau fehlt es an Personal für Überwachung neuer Minenfelder

    Nach Einschätzung britischer Geheimdienste fehlt es Russland an geeignetem Personal zur Verteidigung seiner im Ukraine-Krieg gelegten Minenfelder. Die russischen Streitkräfte hätten sich in den vergangenen Monaten auf vielen Abschnitten entlang der Frontlinie auf den Ausbau ihrer Verteidigungsstellungen mit Panzerabwehrminen und Antipersonenminen konzentriert, hiess es am Montag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

    Die Briten weisen jedoch darauf hin, dass solche Minenfelder für professionelle Truppen nur dann eine Hürde seien, wenn sie durch entsprechende Überwachung und Beschuss geschützt sind. Da es den Russen jedoch an ausgebildetem Personal und geeigneten Mitteln mangele, liege darin mutmasslich eine grosse Herausforderung für Moskau, vermutet man in London.

  • 8.10 Uhr

    Drei Tote nach Drohnenangriff auf Militärflugplatz in Südrussland

    Bei einer Drohnenattacke auf den Militärflugplatz Engels in Südrussland sind nach russischen Angaben drei Soldaten ums Leben gekommen. «Am 26. Dezember um 1.35 Uhr Moskauer Zeit hat die russische Flugabwehr eine ukrainische Drohne in geringer Höhe beim Anflug auf den Militärflugplatz Engels im Gebiet Saratow abgeschossen», teilte das russische Verteidigungsministerium am Montag mit. Durch die herabfallenden Splitter seien drei Soldaten getötet worden. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

    Der Militärflugplatz Engels wurde am 26. Dezember 2022 von Drohnen attackiert. Der Flugplatz in Südrussland liegt 500 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. 
    Der Militärflugplatz Engels wurde am 26. Dezember 2022 von Drohnen attackiert. Der Flugplatz in Südrussland liegt 500 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. 
    Keystone (Archivbild)

    Medienberichten zufolge wurden zudem vier Personen verletzt. «Die Flugzeugtechnik wurde nicht beschädigt», betonte die Militärführung. In Engels sind strategische Bomber stationiert, mit deren Raketen Russland die Energie-Infrastruktur der Ukraine zerstört. Die Stadt an der Wolga liegt mehr als 500 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

    Es ist nicht die erste Drohnenattacke auf den Flugplatz. Anfang Dezember wurden nach russischen Angaben zwei Flugzeuge bei einem Angriff beschädigt. Damals wurde zeitgleich ein Militärflugplatz in Rjasan, 200 Kilometer südöstlich von Moskau angegriffen. Die Angriffe gelten als Reaktion auf den russischen Raketenbeschuss.

  • 8.05 Uhr

    Selenskyj: Auf alle Szenarien vorbereiten

    Nur noch wenige Tage bis Jahresende: «Wir müssen uns bewusst sein, dass unser Feind versuchen wird, diese Zeit für uns dunkel und schwierig zu machen», sagte Selenskyj am Sonntagabend in seiner täglichen Videoansprache. Russland habe in diesem Jahr alles verloren, was es verlieren konnte. «Aber es versucht, seine Verluste mit der List seiner Propagandisten, nach den Raketenangriffen auf unser Land, auf unseren Energiesektor, auszugleichen.»

    Russland habe alles verloren, was es verlieren konnte, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntagabend in seiner Videoansprache. 
    Russland habe alles verloren, was es verlieren konnte, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntagabend in seiner Videoansprache. 
    Keystone

    «Ich weiss, dass die Dunkelheit uns nicht daran hindern wird, die Besatzer zu ihren neuen Niederlagen zu führen», sagte Selenskyj weiter. «Aber wir müssen auf jedes Szenario vorbereitet sein.»

    Selenskyj richtete scharfe Worte an die russischen Militärs, die am Samstag in Cherson im Süden des Landes mit Artillerieangriffen mindestens 16 Menschen getötet und weitere 64 verletzt hatten. «Unmenschen», sagte er. «Wir werden jeden Mörder finden.»

  • 8.00 Uhr

    «Wagner»-Chef Prigoschin beklagt fehlende Kriegshilfe reicher Russen

    Der Finanzier der russischen Privatarmee «Wagner», Jewgeni Prigoschin, beklagte in einem Fernsehinterview ein fehlendes Engagement von Oligarchen und Reichen in Moskaus Krieg gegen die Ukraine. «Sie haben Angst. Ihnen gefällt der Komfort. Sie wollen alle am Abend in ein warmes Schwimmbecken abtauchen und sich vergnügen», sagte der 61-Jährige am Samstag in einem Interview mit dem russischen staatlichen TV-Sender RT.

    Jewgeni Prigoschin am 24. Dezember 2022 in St. Petersburg. 
    Jewgeni Prigoschin am 24. Dezember 2022 in St. Petersburg. 
    Keystone

    Er sprach sich dafür aus, diesen russischen Landsleuten alles wegzunehmen. Dann wären auch sie aus seiner Sicht bereit, sich für die Front einzusetzen. Der Putin-Vertraute Prigoschin ist wie viele reiche Russen mit Sanktionen des Westens belegt – wegen der Unterstützung für den Krieg in der Ukraine.