«"Burkas?" Wir steh'n auf Bikinis»Die AfD und die Frauen: Nur die Härtesten kommen durch
Von Anne-Beatrice Clasmann, dpa
23.2.2018
Die AfD und die Frauen: Nur die Härtesten kommen durch
Alice Weidel von der deutschen Partei Alternative für Deutschland (AfD).
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Katrin Ebner-Steiner, die stellvertretende Vorsitzende der Bayern-AfD, während eines Schiffsausflugs der AfD auf der Donau.
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Die Mitglieder der AfD-Bundestagsfraktion (von links) Bernd Baumann , Alice Weidel, Alexander Gauland, Jürgen Braun und Roman Reusch äussern sich zu der Wahl der Vertreter der Parteien im Parlamentarischen Kontrollgremium im Deutschen Bundestag.
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Die Mitglieder der Bundestagsfraktion der Partei "Alternative für Deutschland" (AfD), Mariana Harder-Kühnel (links) und Nicole Höchst, gehen im Deutschen Bundestag zur Sitzung der Bundestagsfraktion.
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Ein Wahlplakat der AfD für die Bundestagswahl 2017 wirbt mit der Aufschrift "Sonnencreme statt Burka?".
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Die damaligen Spitzenkandidaten der Partei Alternative für Deutschland (AfD) Alexander Gauland und Alice Weidel vor der Bundestagswahl 2017.
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Beatrix von Storch, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion.
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Ein Wahlplakat der Alternative für Deutschland (AfD) mit der Abbildung einer Schwangeren und der Aufschrift "Neue Deutsche ? Machen wir selber" in Dresden.
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Esther Lehnert, Professorin für Theorie, Geschichte und Praxis Sozialer Arbeit an der Alice Salomon Hochschule Berlin, forscht im Bereich des Rechtsextremismus.
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Mariana Harder-Kühnel (ganz rechts, AfD) sitzt bei der Plenarsitzung des Deutschen Bundestages neben ihren Parteikollegen.
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Die beiden Fraktionsvorsitzenden der AfD im Bundestag, Alice Weidel und Alexander Gauland (Mitte) sprechen mit dem ersten Parlamentarischen Fraktionsgeschäftsführer der AfD, Bernd Baumann.
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Vor ihrem Ausstieg aus der Partei galt Frauke Petry lange Zeit als weibliches Gesicht der AfD.
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Corinna Miazga spricht auf dem Bundesparteitag der Alternative für Deutschland AfD.
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Die AfD-Bundestagsabgeordnete Mariana Harder-Kühnel kommt zur Fraktionssitzung der Bundestagsfraktion.
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Die AfD-Bundestagsabgeordneten Corinna Miazga und Paul Viktor Podolay.
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Der Frauenanteil ist in der AfD am Geringsten.
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Die AfD und die Frauen: Nur die Härtesten kommen durch
Alice Weidel von der deutschen Partei Alternative für Deutschland (AfD).
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Katrin Ebner-Steiner, die stellvertretende Vorsitzende der Bayern-AfD, während eines Schiffsausflugs der AfD auf der Donau.
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Die Mitglieder der AfD-Bundestagsfraktion (von links) Bernd Baumann , Alice Weidel, Alexander Gauland, Jürgen Braun und Roman Reusch äussern sich zu der Wahl der Vertreter der Parteien im Parlamentarischen Kontrollgremium im Deutschen Bundestag.
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Die Mitglieder der Bundestagsfraktion der Partei "Alternative für Deutschland" (AfD), Mariana Harder-Kühnel (links) und Nicole Höchst, gehen im Deutschen Bundestag zur Sitzung der Bundestagsfraktion.
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Ein Wahlplakat der AfD für die Bundestagswahl 2017 wirbt mit der Aufschrift "Sonnencreme statt Burka?".
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Die damaligen Spitzenkandidaten der Partei Alternative für Deutschland (AfD) Alexander Gauland und Alice Weidel vor der Bundestagswahl 2017.
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Beatrix von Storch, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion.
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Ein Wahlplakat der Alternative für Deutschland (AfD) mit der Abbildung einer Schwangeren und der Aufschrift "Neue Deutsche ? Machen wir selber" in Dresden.
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Esther Lehnert, Professorin für Theorie, Geschichte und Praxis Sozialer Arbeit an der Alice Salomon Hochschule Berlin, forscht im Bereich des Rechtsextremismus.
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Mariana Harder-Kühnel (ganz rechts, AfD) sitzt bei der Plenarsitzung des Deutschen Bundestages neben ihren Parteikollegen.
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Die beiden Fraktionsvorsitzenden der AfD im Bundestag, Alice Weidel und Alexander Gauland (Mitte) sprechen mit dem ersten Parlamentarischen Fraktionsgeschäftsführer der AfD, Bernd Baumann.
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Vor ihrem Ausstieg aus der Partei galt Frauke Petry lange Zeit als weibliches Gesicht der AfD.
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Corinna Miazga spricht auf dem Bundesparteitag der Alternative für Deutschland AfD.
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Die AfD-Bundestagsabgeordnete Mariana Harder-Kühnel kommt zur Fraktionssitzung der Bundestagsfraktion.
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Die AfD-Bundestagsabgeordneten Corinna Miazga und Paul Viktor Podolay.
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Der Frauenanteil ist in der AfD am Geringsten.
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Hauptsächlich von Männern für Männer - so wirkt die AfD nicht nur rein zahlenmässig. Zugleich mischen Frauen bei den Rechtspopulisten kräftig mit. Sie entsprechen eher nicht dem Typ harmloses Mütterchen. Eine Analyse.
Drei Nasenbrüche hat Nicole Höchst beim Boxen kassiert. Sie ist 48 Jahre alt und sitzt als Abgeordnete der AfD seit Oktober im Bundestag. Höchst ist Marathon gelaufen, hat Ballett getanzt und trainiert regelmässig Karate. Auf die Frage, ob sie sportlich jeden einzelnen ihrer 82 männlichen Kollegen in der Fraktion auf den Boden werfen könne, antwortet die Frau im schwarzen Lederrock: «Ich könnte jeden von diesen Männern töten.» Kurzes Lächeln. Dann ergänzt sie: «Ich will es aber nicht.»
Ihre Partei, die AfD, ist zahlenmässig vor allem eine Angelegenheit von Männern für Männer. Im rechten Spektrum keine Überraschung. Trotzdem mischen einige Frauen ganz vorne in der AfD mit, allen voran Frontfrau Alice Weidel und Vize-Fraktionschefin Beatrix von Storch. Die zwei haben zwar zuletzt häufig die Köpfe zusammengesteckt. Doch statt weiblicher Seilschaften findet man bei den Rechtspopulisten eher Einzelkämpferinnen.
Parteisprecher Christian Lüth sagt, aktuell seien etwa 13 Prozent der knapp 29'000 Parteimitglieder weiblich. Damit liegt der Frauen-Anteil noch weit unter dem Wert der bayerischen CSU - dort sind es rund 20 Prozent. Bei der Bundestagswahl im September machten zudem deutlich mehr Männer ihr Kreuz bei der AfD - nämlich 16 Prozent. Von den Wählerinnen stimmten nur 9 Prozent für die AfD. Auch im Bundestag hält die Partei mit 10 Frauen und 82 Männern den Negativrekord.
Diese Zahlen zeigen: Zur AfD fühlen sich eher Männer hingezogen. Die Psychologin Beate Küpper glaubt, dass sie vor allem für eine Gruppe attraktiv ist: die «kulturellen Modernisierungsverlierer». Für sie seien das traditionelle Frauenbild und der Anti-Asyl-Kurs verlockend. Mit Armut oder «Abgehängtsein» habe das nichts zu tun, betont die Professorin von der Hochschule Niederrhein. Es gehe darum, Privilegien nicht teilen zu wollen, sei es mit Frauen oder mit Migranten: «Es sind Männer, die erleben, Papa kriegt nicht mehr automatisch das grösste Schnitzel», sagt Küpper.
«Burkas? Wir steh'n auf Bikinis»
Bei diesem Typ Mann dürften auch die Motive der AfD-Kampagne der Bundestagswahl 2017 verfangen haben. Ein Plakat mit dem Spruch «Burkas? Wir steh'n auf Bikinis» zeigte drei schlanke Frauen im Bikini von hinten. Auf einem anderen Plakat lag eine Frau mit Babybauch. Der Slogan: «Neue Deutsche? Machen wir selber.»
Nicole Höchst und ihre Fraktionskollegin Mariana Harder-Kühnel (43) haben kein Problem mit dieser Wahlwerbung: Die Bikini-Frauen hätten doch «nette Figürchen» gehabt, sagt Höchst und zuckt mit den Schultern. Die sächsische AfD-Bundestagsabgeordnete Verena Hartmann (43) fand die Bikini-Frauen dagegen «nicht ok».
Auch Alice Weidel, die mit Alexander Gauland an der Spitze der AfD-Bundestagsfraktion steht, war von der Kampagne wenig begeistert. Vor allem das Motiv mit dem Babybauch gefiel Weidel nicht. Sie zieht mit ihrer Lebensgefährtin zusammen zwei Kinder gross. Auf die Plakate angesprochen, macht Weidel ein Zitronengesicht. Sie sagt: «Die Landesverbände Bayern und Nordrhein-Westfalen und auch mein Landesverband Baden-Württemberg haben diese Plakate nicht verwendet.»
Ausgedacht hat sich die Kampagne der Werber Thor Kunkel. In einem Gastbeitrag für den rechten Blog «Sezession» beklagte er kürzlich den Zustand der einheimischen Männer («das deutsche Weichei») und der Bundesrepublik (der «marode Hippie-Staat»). Damit ist er ganz nah bei Björn Höcke. Der AfD-Landtagsfraktionschef in Thüringen und Gründer des rechtsnationalen Flügels ermutigt seine Anhänger: «Wir müssen unsere Männlichkeit wiederentdecken.»
Gemeinsames Feindbild: fremde Männer
Kunkels Artikel dreht sich um sexuelle Übergriffe muslimischer Migranten auf Frauen, deutsche Frauen. Derartige Vorfälle macht die AfD auch im Bundestag zu einem ihrer Hauptthemen. Sie sind ein zentrales Argument, mit dem die AfD um weibliche Wähler wirbt. Die Partei verkauft sich als Schutzmacht für deutsche Frauen, die sich belästigt oder unterdrückt fühlen von männlichen Zuwanderern aus Staaten, in denen Frauen weniger Rechte haben.
Mariana Harder-Kühnel ist im Bundestag meist in einer klassischen Hosenanzugs-Businessuniform unterwegs. Die Anwältin aus Hessen trägt aber auch gerne hohe Stiefel zum kurzen Kleid. Sie sagt: «Wir wollen bei den Frauen das Bewusstsein wecken, dass ihre über Jahrhunderte erkämpften Freiheiten und Rechte durch die Zuwanderung von Menschen aus Kulturkreisen, in denen teilweise archaische Vorstellungen von der Rolle der Frau herrschen, in Gefahr sind.» Männer und Frauen in der Partei - hier eint sie das gemeinsame Feindbild.
«Der Antifeminismus und die Ablehnung des Islam, diese beiden Ideen haben eine Scharnierfunktion zwischen Männern und Frauen innerhalb der AfD und auch zwischen der AfD und der Gesellschaft», analysiert die Rechtsextremismus-Forscherin Esther Lehnert von der Berliner Alice Salomon Hochschule.
Jenseits dieser Übereinstimmung gibt es in der AfD häufig Streitpunkte, bei denen sich beide Geschlechter in unterschiedlichen Lagern wiederfinden. Und die - wenigen - Politikerinnen ziehen oft den Kürzeren. Ein Beispiel: Im Programm zur Bundestagswahl kommt das Wort Frau extrem selten vor. Zu Männern heisst jedoch es: «Einer gezielten Politik für Männer und Väter hat sich bislang keine Partei angenommen.» Dabei litten Väter oft unter Bestimmungen, die ihnen den Umgang mit den Kindern erschwerten. Die AfD verspricht: «Wir wollen uns deshalb für die Rechte von Vätern stark machen.»
Harte Auseinandersetzungen gab es auf einem Parteitag in Köln um die Unterstützung für alleinerziehende Mütter. Diese wird vor allem von jüngeren AfD-Männern infrage gestellt. Mehrere weibliche Parteimitglieder mittleren Alters hielten in Köln massiv dagegen. Ohne viel Erfolg. Am Schluss wurde beschlossen, dass Alleinerziehende zwar Hilfe vom Staat erhalten sollten, allerdings nur, «wenn sie den anderen Elternteil nicht aus der Teilhabe an der Erziehungsverantwortung und praktischen Erziehungsleistung hinausdrängen». Organisationen, die «Einelternfamilien» als normalen oder gar erstrebenswerten Lebensentwurf propagierten, sollten von Unterstützung ausgenommen werden.
Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Franziska Brantner macht das fassungslos. Sie sagt: «Das ist einfach krass frauenverachtend, aber auch familienverachtend.» Mit den AfD-Frauen hat Brantner noch kein Wort gewechselt. Sie sagt, weibliche Abgeordnete der Partei, die sie im Plenum gehört habe, seien «sehr aggressiv» gewesen.
«Da muss man einiges aushalten können»
Vielleicht müssen Frauen, die sich Rechtspopulisten anschliessen, aber auch aus einem ganz besonderen Holz geschnitzt sein. Einige AfD-Politiker sagen, die Mitglieder würden in der Gesellschaft angefeindet, gelegentlich auch von Linksradikalen attackiert. Das schrecke viele Frauen ab.
«Die Diskriminierung in der Gesellschaft, das muss man aushalten können», berichtet Verena Hartmann aus Sachsen. Sie sei früher als Christin in der DDR ausgegrenzt worden, jetzt erlebe sie das Gleiche als Mitglied der AfD. Hartmann hat allerdings auch in der eigenen Fraktion schon ganz schön einstecken müssen. Jens Maier vom rechtsnationalen Flügel drohte der Ex-Polizistin in einer Fraktionssitzung: «Wir machen dich fertig!»
Auch die stellvertretende Vorsitzende der Bayern-AfD, Katrin Ebner-Steiner (39), hat festgestellt, dass man ohne «einen dicken Pelz» in der Politik nicht weit kommt. Sie sagt: «Intern bei uns wird hart gestritten, da muss man einiges aushalten können.»
Von Kinderlächeln und Mutterglück
Bei Ebner-Steiner aus Deggendorf kommt manches zusammen, was viele rechtskonservative Männer toll finden. Sie spricht den Dialekt ihrer niederbayerischen Heimat, trägt gerne Dirndl und schwärmt von der Erfüllung durch das Mutterglück. «Was sind all die Mühen gegen ein Kinderlächeln, das sind doch die schönsten Momente im Leben einer Frau», flötet sie in einer Video-Grussbotschaft zum Muttertag.
Und dann, etwas härter im Ton: «Ohne deutsche Kinder hat Deutschland keine Zukunft.» Sie arbeitet als Bilanzbuchhalterin in Teilzeit in der Kanzlei ihres Ehemannes. Die blonde Mutter von vier Kindern findet, die AfD als Partei der Kinderreichen könnte bei ihren Parteitagen ruhig mehr Kinderbetreuung anbieten.
Der aktuellen #MeToo-Debatte über Sexismus gegen Frauen kann die Männerpartei AfD nichts abgewinnen. Deshalb kam es bei vielen männlichen Delegierten nicht gut an, als die bayerische Bundestagsabgeordnete Corinna Miazga (34) im Dezember beim Parteitag in Hannover erzählte, ihr Parteikollege Petr Bystron (45) habe sie im Wahlkampf darauf aufmerksam gemacht, «dass Frauen wie ich eigentlich besser an einer Stange tanzen sollten». Für Katrin Ebner-Steiner ist Bystron «ein toller Parteifreund und Weggefährte» mit viel Sinn für Humor. «Wir machen uns über die Sexismus-Debatte lustig: Ich sage zu ihm ‹Chef› und er sagt zu mir ‹Hasi›.»
Auch Quoten, da sind sich Männer und Frauen in der AfD einig, seien abzulehnen. Die Frauenquote sei «eine Art Tittensozialismus», der bedauerlicherweise von allen Parteien außer der AfD unterstützt werde, sagt Nicole Höchst verächtlich.
Sie ärgert, dass Politiker anderer Parteien der AfD vorwerfen, sie degradiere die Frauen zu passiven «Gebärmaschinen». Höchst ist Mutter von vier Kindern, alleinerziehend. Zuletzt war sie beim Pädagogischen Landesinstitut in Speyer in Rheinland-Pfalz beschäftigt. Höchst sagt, sie habe alle Varianten ausprobiert: Hausfrau, Teilzeit und Vollzeit-Erwerbstätigkeit. Sie wünscht sich bei den staatlichen Leistungen für Eltern mehr Flexibilität. Das Elterngeld sei für besser verdienende Frauen unattraktiv, sagt sie, und dass sie eines ihrer Kinder schweren Herzens schon im Alter von drei Monaten zur Tagesmutter habe bringen müssen. Nicole Höchst hat nur Männer als Mitarbeiter eingestellt, für ihr Bundestagsbüro und im Wahlkreis. Bei ihrer Fraktionskollegin Harder-Kühnel ist es nicht anders.
Wenig weibliche Netzwerke
Die Wissenschaftlerin Lehnert sagt: «Die wenigen Frauen, die wirklich machtvolle Positionen in der AfD haben, die haben keine weiblichen Netzwerke. So etwas wie Frauensolidarität ist im Prinzip nicht vorgesehen.» Außerdem stellt sie fest: «Die AfD hat ein traditionelles Rollenbild, aber die Lebensentwürfe der Funktionärinnen dieser Partei sind oft ganz anders.»
Fraktionschefin Alice Weidel (39) wird, weil sie lesbisch ist, völkisches Vokabular meidet und neoliberale Positionen vertritt, häufig gefragt, warum sie «nicht Mitglied der FDP ist». Sie rollt dann entnervt mit den Augen und stöhnt: «Nicht schon wieder.» Weidel und die in Lebensschützer-Kreisen gut vernetzte Beatrix von Storch sind die einzigen Frauen im 14-köpfigen Bundesvorstand.
Dass die AfD manchmal auch Frauen wie Weidel oder die inzwischen ausgetretene Ex-Parteichefin Frauke Petry in die erste Reihe stellt, ist für Lehnert kein Widerspruch. Sie glaubt, die AfD benutze Frauen als eine Art Weichzeichner, um nach außen bürgerlicher und friedfertiger zu wirken. Sie sagt: «Desto eher werden rechtsextreme, völkische oder andere offen demokratiefeindliche Positionen nach außen hin abgeschwächt.»
Eine ähnliche Rolle hatte die AfD 2015 wohl auch dem Volkswirt Jörg Meuthen (56) zugedacht, als sie ihn als Vertreter des liberalen Flügels zum Co-Vorsitzenden neben Petry wählte. Doch dann rüstete er rhetorisch auf und suchte die Nähe des rechtsnationalen Flügels. Die Drei-Kind-Familie zum gesellschaftlichen Leitbild erheben, wie es Petry und Höcke propagiert haben, das geht ihm aber zu weit. Meuthen sagt: «Von aktiver Bevölkerungspolitik halte ich nichts.»
Er selbst hat fünf Kinder von zwei Frauen. Demnächst will er den Hafen der Ehe zum dritten Mal ansteuern. Seine neue Lebensgefährtin hat er bei der AfD kennengelernt. Meuthen sagt, er habe sich immer zu beruflich aktiven Frauen hingezogen gefühlt. Die Hausfrauen-Ehe kenne er aus seinem Elternhaus. Sie sei für ihn «ein mögliches Rollenmodell, das auch zu akzeptieren ist».
Meuthen: AfD ist nicht frauenfeindlich
Viele Menschen hingen dem Irrglauben an, die AfD sei frauenfeindlich, sagt Meuthen. Dabei verteidige seine Partei doch die Frauenrechte gegen einen sich ausbreitenden «konservativen Islam».
Beate Küpper hat eine andere Erklärung, warum Frauen bei der Rechtsaußenpartei mitmachen: «Die AfD sagt den Frauen, du bist ein Teil von dem Wir, wenn du versprichst, dass du dich eingliederst, und wenn du nicht gefährlich wirst.»
Ex-Chefin Frauke Petry, die im September 2017 direkt nach der Bundestagswahl die AfD verlassen hat, war auf dem besten Weg, gefährlich zu werden. Sie war wohl - so kann man es interpretieren - nicht zufrieden mit dem bisschen Macht, die ihr Alexander Gauland und Jörg Meuthen zugestehen mochten. Sie wollte mehr, und wurde schließlich von den Männern kaltgestellt.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
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Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
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Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
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Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
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Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
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Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
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Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
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Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
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Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
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Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
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Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
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Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
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Bild: John Minchillo/AP/dpa
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Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
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Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
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Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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