DeutschlandDeutsche Grüne bleiben in Atomfrage knallhart
SDA
14.10.2022 - 13:39
Vor ihrem Parteitag in Bonn haben führende Vertreter der deutschen Grünen die Entschlossenheit ihrer Partei zum Atomausstieg bekräftigt.
Keystone-SDA
14.10.2022, 13:39
SDA
«Neue Brennstäbe sind die rote Linie», sagte Parteichefin Ricarda Lang dem Magazin «Der Spiegel». «Wenn wir jetzt neue Brennstäbe kauften, würde das langfristige Investitionen in die Atomkraft bedeuten. Das ist nicht der Weg in die Zukunft.»
Ähnlich hatte sich zuvor ihr Co-Vorsitzender Omid Nouripour geäussert. Die Grünen würden es mittragen, wenn im Winter für die Netzstabilität zwei Atomkraftwerke gebraucht würden, sagte er der «Rheinischen Post». Zugleich versicherte er: «Wir bleiben Anti-Atom-Partei.»
Der Grünen-Parteitag wollte am späten Freitagabend über das Thema Energiesicherheit beraten. Zur Abstimmung steht ein Antrag des Bundesvorstands vom 9. September, der den von Wirtschaftsminister und Ex-Parteichef Robert Habeck vorgeschlagenen Reservebetrieb für zwei der drei verbliebenen deutschen Atomkraftwerke unterstützt.
«Für den äussersten Notfall» wäre demnach ein AKW-Weiterbetrieb denkbar. Die beiden süddeutschen AKW Isar 2 und Neckarwestheim 2 sollen in Bereitschaft gehen und falls nötig bis zum Frühjahr genutzt werden, «ohne neue Brennelemente». Habeck hatte zuletzt schon erklärt, er gehe davon aus, dass es nötig sein werde, diese zwei Kraftwerke tatsächlich bis ins Frühjahr zu nutzen.
Um den Umgang mit den letzten deutschen Atomkraftwerken ist in der deutschen «Ampel»-Koalition aus SPD, Grünen und FDP ein heftiger Streit entbrannt. Während die FDP auf einen längeren Weiterbetrieb bis wenigstens 2024 dringt, lehnen dies insbesondere die Grünen ab. Deshalb kam bisher auch noch kein Gesetzentwurf zur Änderung des Atomgesetzes zustande.
Im Zuge des deutschen Atomausstiegs wurden seit der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima 2011 schon 14 der damals 17 deutschen Atomkraftwerke stillgelegt. Die Betriebserlaubnis für die letzten drei erlischt zum 31. Dezember dieses Jahres. Für den Streckbetrieb von Isar 2 und Neckarwestheim 2 bis zum Frühjahr müsste das Atomgesetz vom Bundestag geändert werden.
Die Atomenergie trug im vorigen Jahr noch zwölf und in diesem Jahr sechs Prozent zur nationalen Stromerzeugung bei. Nach einer Umfrage ist mehr als jeder Zweite in Deutschland in der Energiekrise offen für einen längerfristigen Weiterbetrieb der Atomkraftwerke. Insgesamt 56 Prozent der Befragten können sich einen Betrieb über das Jahr 2024 hinaus vorstellen oder sind sogar dafür. Das zeigen Ergebnisse einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur.
Von den insgesamt 2027 Befragten erklärten 19 Prozent, die deutschen Atomkraftwerke sollten «unbegrenzt» weiterlaufen, weitere 37 Prozent gaben an, deutsche AKW sollten auch über 2024 hinaus weiterlaufen, «wenn es die Energiekrise erfordert».
Anti-Atom-Aktivisten haben Proteste am Rande des Parteitags gegen den Kurs der Grünen-Spitze angekündigt.
Boris Pistorius in Kiew: Der Verteidigungsminister will mit der ukrainischen Regierung über die weitere militärische Unterstützung im Abwehrkampf gegen Russland beraten. O-Ton Boris Pistorius, Verteidigungsminister
«Das sind ein paar Erwartungen und vor allem die Botschaft, aber auch jetzt, eine Woche vor der Übernahme der Amtsgeschäfte durch den amerikanischen Präsidenten Trump noch einmal das deutliche Signal zu setzen, dass wir in Europa, dass die Nato-Partner an der Seite der Ukraine stehen, gerade auch jetzt in der besonders angespannten Situation.»
14.01.2025
Hoffnung für Nahost? Gaza-Deal angeblich zum Greifen nahe
Hoffnung für den Nahen Osten: Ein Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas sind angeblich zum Greifen nahe. Laut Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden könnte eine Einigung bei den Friedensverhandlungen noch diese Woche zustande kommen. Hoffnungen auf eine abschliessende Einigung über eine Waffenruhe haben sich bei den zähen Verhandlungen zuletzt bisher immer wieder zerschlagen.
14.01.2025
Stromausfall auf Tanker: «Eventin» soll Ostsee bald verlassen
Nach Havarie: Der manövrierunfähige Tanker «Eventin» soll Montagabed nach Skagen an der Nordspitze Dänemarks geschleppt werden, um die Ostsee zu verlassen. Derzeit wird das Schiff vor dem Stadthafen Sassnitz von einem kommerziellen Schlepper gesichert. Ein weiterer Schlepper soll den Tanker gegen Mittag erreichen. Die 24 Crewmitglieder an Bord werden währenddessen versorgt. An Bord des Tankers herrschen schwierige Bedingungen, da weder Heizung, Küche noch Sanitäranlagen funktionieren.
13.01.2025
Pistorius in Kiew: Signal für Unterstützung
Hoffnung für Nahost? Gaza-Deal angeblich zum Greifen nahe
Stromausfall auf Tanker: «Eventin» soll Ostsee bald verlassen