Coronavirus Coronavirus erreicht Deutschland – Schweiz bisher verschont

SDA/sob

28.1.2020 - 02:22

In Deutschland ist erstmals eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt worden. In der Schweiz wurde bisher kein Verdachtsfall positiv getestet. Mittlerweile meldet China mehr als hundert Tote. 

Die Lungenkrankheit, ausgelöst durch das Coronavirus, hat Deutschland erreicht. Genauer: Bayern. Ein Mann aus dem Landkreis Starnberg in Bayern hat sich infiziert.

Dies teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in München am späten Montagabend mit. Der Patient befinde sich klinisch in einem guten Zustand. «Er wird medizinisch überwacht und ist isoliert.»

Geringes Risiko in Bayern

Menschen, die engen Kontakt mit dem Patienten hatten, würden ausführlich aufgeklärt und über mögliche Symptome, Hygienemassnahmen und Übertragungswege informiert.

Das bayerische Gesundheitsministerium betont: «Das Risiko für die Bevölkerung in Bayern, sich mit dem neuartigen Coronavirus zu infizieren, wird derzeit als gering erachtet.»

In der Schweiz ist die Krankheit noch nicht ausgebrochen. Laut dem Bundesamt für Gesundheit BAG gibt es bisher keine bestätigten Infektionen. Mit den betroffenen Schweizern in der Provinz Hubei steht das Aussendepartement EDA in Kontakt.

Erster Todesfall in Peking

Die Zahl der Toten in China stieg unterdessen auf 106, wie die chinesische Regierung mitteilt. Ferner wurden 1291 neue Fälle von Erkrankungen durch den Erreger verzeichnet, womit die offizielle Gesamtzahl der Krankheitsfälle in der Volksrepublik auf mehr als 4000 stieg.

Das neue Virus stammt ursprünglich vermutlich von einem Markt in Wuhan, wo es wohl von dort gehandelten Wildtieren auf den Menschen übersprang. China hat im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung drastische Massnahmen ergriffen: In der Provinz Hubei wurden mehr als 45 Millionen Menschen weitgehend von der Aussenwelt abgeschottet. Fern- und Nahverkehr wurden gestoppt. Am Montag erlag erstmals in der Hauptstadt Peking ein Mann der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit.

Weder Impfung noch Therapie

Eine schützende Impfung oder eine spezielle Therapie zur Behandlung der neuartigen Erkrankung gibt es nicht. Immerhin: Die Symptome können mit Medikamenten gemildert werden.

Nach derzeitiger Einschätzung von Experten verläuft die Lungenkrankheit in den meisten Fällen mild, möglicherweise sogar ohne Symptome. Von den in China registrierten Todesfällen gehen die meisten nach bisherigen Erkenntnissen auf ältere Patienten mit schweren Vorerkrankungen zurück.

Rückholaktionen

Wegen der neuen Lungenkrankheit in China wollen immer mehr Länder ihre Staatsangehörigen aus den besonders betroffenen Regionen zurückholen. Belgien bot Landsleuten in Wuhan und der Provinz Hubei die Rückkehr an, auch die Niederlande, Grossbritannien, Dänemark und weitere Länder prüften Möglichkeiten, Staatsbürger auszufliegen. Andere Länder wie Japan, Frankreich und die USA haben solche Rückholaktionen bereits in die Wege geleitet.

Reisewarnungen

Das US-Aussenministerium rät Amerikanern derweil von Reisen nach China ab. Vor allem sollte auf Besuche der besonders betroffenen Provinz Hubei rund um die Stadt Wuhan verzichtet werden. Wer dennoch in die Volksrepublik reise, müsse sich vor Ort auf kurzfristige Reisebeschränkungen der chinesischen Behörden einstellen. Auch Kanada rät seinen Staatsbürgern von allen Reisen in die besonders betroffene chinesische Provinz Hubei ab.

Zahlreiche Firmen, wie etwa Facebook, bieten ihren Mitarbeitern an, von zu Hause aus zu arbeiten. Gleichzeitig rief Facebook seine Mitarbeiter auf, nicht dringliche Reisen nach China zu verschieben.

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