Trotz Covid-WelleBund plant keine Massnahmen für China-Reisende
mmi
29.12.2022
China lockert seine Ein- und Ausreisebestimmungen – trotz hoher Corona-Fallzahlen. Während einige Länder ihre Einreiseregeln verschärfen, sehen die Schweizer Behörden keinen Handlungsbedarf.
mmi
29.12.2022, 14:37
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Ab dem 8. Januar will China bei der Ein- und Ausreise aus dem Ausland auf einen PCR-Test und die Quarantänepflicht verzichten. Auch die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong lockert einige Corona-Massnahmen. Dies, obwohl nach wie vor täglich eine hohe Anzahl an Neuinfektionen registriert wird.
Auf die chinesische Corona-Welle reagieren einige Länder mit strengeren Beschränkungen für Reisende aus dem asiatischen Land. Am Mittwoch kündigte etwa die US-Gesundheitsbehörde CDC an, ab dem 5. Januar müssten Flugreisende, die aus China in die USA kämen, vor dem Abflug einen negativen Corona-Test vorweisen. Das gelte unabhängig von der Nationalität der Reisenden und vom Impfstatus. Der Test dürfe nicht älter als zwei Tage sein. Die Testpflicht sei auch vorgeschrieben für Reisende aus Hongkong und Macau.
Und in der Schweiz? Was erwartet Reisende aus China bei der Grenzkontrolle?
Auf Anfrage von blue News erklären sowohl das Bundesamt für Gesundheit (BAG) als auch das Staatssekretariat für Migration (SEM), dass Reisende aus China derzeit ohne pandemiebedingte Massnahmen einreisen können.
Das SEM begründet dies damit, dass sich die Schweiz an den Einreisebestimmungen und Risikoliste der EU orientiere, wie während der ganzen Pandemie. Als Teil des Schengen-Raums würden die europäischen Einreisebestimmungen untergraben, wenn Angehörige von Drittstaaten via Schweiz in andere Länder Europas einreisen könnten.
Vice versa wäre eine Einreise via einen anderen Schengen-Staat in die Schweiz nicht zu verhindern, schreibt das SEM weiter. Weil die EU zurzeit keine spezifischen Massnahmen gegen Reisende aus China plane, gelte dies auch für die Schweiz.
Das BAG schreibt, dass man die Situation eng verfolge und das Auftreten möglicher neuer Varianten zusammen mit Fachleuten analysiere.
Ende der Null-Covid-Politik und seine Folgen
China bekommt derzeit das Ende seiner Null-Covid-Politik deutlich zu spüren. Laut Schätzungen gebe es pro Tag rund eine Million Neuinfektionen. Die Modellrechnungen des britischen Forschungsinstituts Airfinity zeigen, dass die jetzige Infektionswelle im Januar und März zwei Höhepunkte mit möglicherweise 3,7 Millionen beziehungsweise 4,2 Millionen Fällen am Tag verzeichnen wird. Zudem geht das Institut täglich von mehr als 5000 Corona-Toten aus, berichtet die deutsche Tagesschau.
Die offiziellen Zahlen hingegen sind davon weit entfernt. Kurz vor Weihnachten meldete die Nationale Gesundheitskommission 3761 neue Corona-Infektionen gegenüber 3030 am Vortag. Neue Todesfälle werden nicht vermeldet, weshalb die offizielle Opferzahl bei 5241 verharrt.
Mit Material von der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.