Corona-ÜbersichtDemonstrationen in Bern und Urnäsch +++ Corona-Hotspot in Neuenburger Primarschule
Agenturen/red
15.5.2021
Agenturen/red
15.05.2021, 09:18
15.05.2021, 18:02
Agenturen/red
Im Kanton Appenzell Ausserrhoden haben sich am Samstag mehrere hundert Kritiker der Corona-Massnahmen zu einer unbewilligten Demonstration versammelt. In Urnäsch setzte sich ein Umzug mit Trychler-Gruppen am frühen Nachmittag durch den Ort in Bewegung. Zahlreiche Schaulustige säumten den Strassenrand. Am späten Nachmittag löste sich die Demonstration auf. Die Polizei sprach von einer «eher friedlichen» Stimmung. Aufgelöst hatte die Polizei unter Verweis auf die Verhältnismässigkeit die Kundgebung zuvor nicht.
Proteste gab es am Samstagnachmittag auch in der Berner Innenstadt, wo die Polizei konsequent gegen nicht-maskierte Gegner von Corona-Massnahmen vorging. Die Berner Kantonspolizei forderte die Demonstrationswilligen per Lautsprecher auf, die Örtlichkeit zu verlassen. Im Einsatz waren auch Kastenwagen mit Gitteraufsätzen, und der Wasserwerfer stand bereit.
An einer Primarschule in Fleurier im Kanton Neuenburg hat sich rund ein Viertel der Schülerinnen und Schüler jüngst mit dem Coronavirus infiziert. Dies ergaben die Resultate von Tests sowie einem umfangreichen Massentest vom vergangenen Mittwoch. Insgesamt steckten sich rund 23 Prozent aller Schülerinnen und Schüler der betroffenen Schule an. In der Folge wurden alle Klassen unter Quarantäne gestellt.
Caroni fordert Rückkehr zur Normalität für Geimpfte
Ab Juni soll das grüne Impfzertifikat kommen und Geimpften Lockerungen und eine geregelte Rückkehr zur Normalität ermöglichen. Doch bis dahin gelten die Einschränkungen für alle gleichermassen – egal ob geimpft oder nicht. Diese Tatsache kritisierte der Ausserrhoder FDP-Ständerat Andrea Caroni nun gegenüber dem «Tagesanzeiger» scharf. Der Impfpass komme «viel zu spät», so Caronis Urteil. Ausserdem forderte er, Geimpfte und Genesene sollten «augenblicklich ihr altes Leben zurückerhalten».
Besucher aus Deutschland und aus anderen EU-Ländern mit einer relativ guten Corona-Lage dürfen ab Montag wieder zu touristischen Zwecken in Portugal einreisen. Die bisher geltenden Einreisebeschränkungen werden für Bürger aus EU-Staaten mit einer 14-Tage-Inzidenz von weniger als 500 nicht mehr verlängert, teilte das Innenministerium am Samstag in Lissabon mit.
Das Wichtigste in Kürze:
Die Polizei ist am Samstagnachmittag in der Berner Innenstadt konsequent gegen nicht-maskierte Gegner von Corona-Massnahmen vorgegangen. Rund 20 Personen wurden eingekesselt und dann einer Personenkontrolle unterzogen.
Im Kanton Appenzell Ausserrhoden haben sich am Samstag mehrere hundert Kritiker der Corona-Massnahmen zu einer unbewilligten Demonstration in Urnäsch versammelt.
An einer Primarschule in Fleurier im Kanton Neuenburg hat sich rund ein Viertel der Schülerinnen und Schüler jüngst mit dem Coronavirus infiziert. Alle Klassen wurden unter Quarantäne gestellt.
Andrea Caroni fordert sofortige Lockerungen für Geimpfte. Im Gespräch mit dem «Tagesanzeiger» sagte der FDP-Ständerat, Geimpfte und Genesene sollten «augenblicklich ihr altes Leben zurückerhalten».
Damit die britischen Pubs wirtschaftlich überleben können, fordert die Branche eine Öffnungsgarantie ohne Corona-Massnahmen für alle Kneipen spätestens am 21. Juni.
Polen öffnet Aussengastronomie und lockert Maskenpflicht
In Polen hat nach mehr als sechs Monaten die Aussengastronomie wieder geöffnet. Die Kunden dürfen nur jeden zweiten Tisch besetzen, wie die Agentur PAP am Samstag berichtete. In vielen grossen Städten feierten die Menschen die Wiedereröffnung der Bars und Restaurants bereits in der Nacht zum Samstag im Freien. «Wir wollten nach dem Vorbild anderer europäischer Länder um Mitternacht unser Glas erheben, um die Öffnung nach vielen Monaten zu feiern», sagte ein Barbesitzer in Krakau (Krakow). Bei sonnigem Wetter füllten sich die Café-Terrassen auch im Laufe des Tages wieder.
Im Freien müssen die Menschen nun keine Masken mehr tragen, wenn sie im öffentlichen Raum einen Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Personen einhalten können. Die Maskenpflicht gilt indes weiter in Bus und Bahn, in Geschäften und den meisten öffentlichen Gebäuden. «Wir sollten immer eine Maske dabeihaben, für den Fall, dass wir in Innenräume gehen», betonte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums.
17.15 Uhr
Demonstration in Urnäsch löst sich auf
Am Nachmittag hatten mehrere hundert Demonstranten in Urnäsch ihre Unzufriedenheit mit den Corona-Massnahmen zum Ausdruck gebracht. Mittlerweile haben sich viele der Demonstranten auf den Heimweg begeben, wie Marcel Wehrlin, Mediensprecher der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden, «SRF News» bestätigte.
Von der Polizei hiess es, die Stimmung sei «eher friedlich» gewesen. Sachbeschädigungen seien zudem keine festgestellt worden. Aufgelöst hatte die Polizei unter Verweis auf die Verhältnismässigkeit die Kundgebung zuvor nicht.
16.36 Uhr
Brasilien impft Athleten für Olympische Spiele in Tokio
Die brasilianische Regierung hat mit der Impfung von Athleten und anderen Delegationsmitgliedern für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio begonnen. «Als die Welt angefangen hat, den Impfstoff einzusetzen, bedeutete dies auch eine hundertprozentige Chance, dass die Spiele stattfinden würden. Dies hat uns Athleten eine neuen Weg eröffnet», sagte die Schwimmerin Ana Marcela Cunha eines Berichts von «Globoesporte» von Freitagabend zufolge.
Cunha war die erste aus Brasiliens Olympia-Delegation, die in Rio geimpft wurde. «Dies hat uns Vertrauen gegeben, dass wir dort sicher ankommen.» Gesundheitsminister Marcelo Queiroga hatte am Dienstag angekündigt, dass Brasilien 4050 Dosen Impfstoff von Biontech/Pfizer und weitere 8000 von Sinovac bekommen werde. Rund 1800 Personen sollen für Tokio geimpft werden, die übrigen Impfstoff-Dosen sollen an das öffentliche Gesundheitssystem SUS gehen, wie in Brasilien vorgesehen, wenn etwa Unternehmen oder Organisationen Impfstoffe bekommen.
Brasilien ist weltweit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Ende April überschritt das grösste Land in Lateinamerika mit rund 210 Millionen Einwohnern die Marke von 400'000 nachgewiesenen Corona-Todesfällen. Zuletzt waren die Zahlen der Toten rückläufig, die Situation in den Krankenhäusern verbesserte sich etwas. Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost. Wenn er sich als Athlet mit dem Virus infiziere, bekomme er nur eine «kleine Grippe», sagte er. Schutzmassnahmen lehnt er – aus wirtschaftlichen Gründen – weiterhin ab. Mittlerweile zieht der Rechtspopulist auch den Sinn von Impfungen in Zweifel.
16.01 Uhr
Polnische Regierung präsentiert Plan für Erholung nach Corona
Die Regierungsparteien in Polen haben ihre Pläne für die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise vorgestellt. Der nationalkonservative Ministerpräsident Mateusz Morawiecki präsentierte die Initiative für einen «polnischen Deal» am Samstag in Warschau. Der Name ist ein Verweis auf den New Deal in den USA der 1930-er Jahre. Vorgesehen sind unter anderem Steuererleichterungen, Förderprogramme für den Wohnungsbau und für kinderreiche Familien sowie höhere Gesundheitsausgaben.
In ländlichen Gemeinden und Kleinstädten sollen 4000 Gemeindezentren, 100 Schwimmbäder und 300 Sportplätze neu entstehen. Andere Schwerpunkte liegen im Bereich des Ausbaus der Infrastruktur. Die Polen hätten ein Recht auf einen Lebensstandard wie im Westen, sagte Jaroslaw Kaczynski, der Vorsitzende der regierenden Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS).
Die Opposition kritisierte, dass die Regierung bereits frühere Ankündigungen nicht eingehalten habe. «Eine Million Elektroautos, 100 000 Wohnungen, Hochgeschwindigkeitszüge ... unerfüllte Versprechen», schrieb der Vorsitzende der Bürgerplattform (PO), Borys Budka, bei Twitter. Er verwies zudem auf die mehr als 71'000 Corona-Todesfälle in dem Land mit knapp 38 Millionen Einwohnern.
15.29 Uhr
Portugal empfängt wieder Urlaubsgäste aus der EU
Besucher aus Deutschland und aus anderen EU-Ländern mit einer relativ guten Corona-Lage dürfen ab Montag wieder auch zu touristischen Zwecken in Portugal einreisen. Die bisher geltenden Einreisebeschränkungen werden für Bürger aus EU-Staaten mit einer 14-Tage-Inzidenz von weniger als 500 nicht mehr verlängert, teilte das Innenministerium am Samstag in Lissabon mit. Die Lockerungen gelten auch für die assoziierten Mitglieder des Schengenraums Norwegen, Schweiz, Liechtenstein und Island sowie für Grossbritannien. Alle Einreisenden über zwei Jahren müssen aber weiterhin einen negativen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf.
Von dieser Lockerung für Einreisen auf dem Luft- oder Seeweg sind den Angaben zufolge Länder mit 500 oder mehr Infektionen pro 100'000 Einwohner binnen 14 Tagen ausgenommen. Dazu gehören Kroatien, Zypern, Litauen, die Niederlande und Schweden. Aus diesen EU-Ländern darf man noch mindestens bis Ende Mai nur mit triftigem Grund einreisen.
Der ehemalige Corona-Hotspot hat derzeit nach Island die niedrigsten Infektionswerte Europas. Der Ausnahmezustand zur Eindämmung der Pandemie ging am 1. Mai nach rund fünfeinhalb Monaten zu Ende.
15.12 Uhr
Akropolis-Museum in Athen ist wieder geöffnet
14.54 Uhr
Polizei kesselt in Bern Corona-Massnahmen-Gegner ein
Die Polizei ist am Samstagnachmittag in der Berner Innenstadt konsequent gegen nicht-maskierte Gegner von Corona-Massnahmen vorgegangen. Rund 20 Personen wurden eingekesselt und dann einer Personenkontrolle unterzogen.
Die Berner Kantonspolizei hatte die Demonstrationswilligen zuvor per Lautsprecher aufgefordert, die Örtlichkeit zu verlassen. Sie ist mit einem Grossaufgebot präsent. Im Einsatz stehen auch Kastenwagen mit Gitteraufsätzen und der Wasserwerfer steht bereit.
Die Zahl der nicht-maskierten und offensichtlich demonstrationswilligen Personen ist bescheiden aber schwierig einzuschätzen, weil auch Schaulustige herumstehen. Sie dürfte sich auf wenige Dutzend belaufen.
In der Innenstadt sind vereinzelt «Freiheit»-Rufe zu hören und unweit des Bundesplatzes schwenkte eine Person eine Fahne mit der Aufschrift «Freedom Rally».
Wir sind aktuell daran, einer unbewilligten Kundgebung in #Bern entgegenzuwirken. Aus Sicherheitsgründen wurde der Bundesplatz gesperrt. Weiter führen wir Personenkontrollen, teilweise auch in Polizeiräumlichkeiten, durch.
Kantone fordern nationales Steuerungsgremium zu Corona-Pandemie
Aus Sicht der Kantone braucht es ein paritätisch zusammengesetztes Steuerungsgremium, das in der Pandemie frühzeitig die Koordination von Massnahmen übernimmt. Das sagte Christian Rathgeb, Präsident der Konferenz der Kantonsregierungen (KdK) gegenüber Radio SRF.
Mit dem Drei-Phasen-Plan des Bundesrats für schrittweise Lockerungen von Massnahmen gegen das Coronavirus besteht heute gemäss Rathgeb erstmals eine Perspektive für mehrere Monate. «Das möchten wir künftig auch in einer Akutphase einer Krise haben», sagte der oberste Kantonsvertreter und Bündner Regierungsrat in der Sendung «Samstagsrundschau».
Aufgrund der Erfahrungen der Coronakrise würden die Kantone daher ein nationales Führungsgremium vorschlagen, das die Lage beurteile und auch auf nationaler Ebene rasch reagiere. Es sei die gemeinsame Aufgabe von Bund und Kantonen, eine solche Krise zu bewältigen.
«Wir sind der Auffassung, dass Bund und Kantone ein gemeinsames Steuerungsgremium brauchen, das frühzeitig die Koordination von Massnahmen übernimmt», sagte Rathgeb. Das Gremium solle paritätisch zusammengesetzt sein, vorausdenken, in Szenarien und bereichsübergreifend denken. Das sei ein Kernpunkt der Auswertung insbesondere der 2. Welle der Pandemie.
Massnahmen des Bundes würden von den Kantonen und Gemeinden umgesetzt. «Wir sind der Auffassung, dass das Know-how der Umsetzung bereits in die Entscheidungsfassung einfliesst soll», sagte Rathgeb.
14.15 Uhr
Hunderte Demonstranten bei Protest in Urnäsch AR
Im Kanton Appenzell Ausserrhoden haben sich am Samstag mehrere hundert Kritiker der Corona-Massnahmen zu einer unbewilligten Demonstration versammelt. In Urnäsch setzte sich ein Umzug mit Trychler-Gruppen am frühen Nachmittag durch den Ort in Bewegung. Zahlreiche Schaulustige säumten den Strassenrand.
Es hätten sich zunächst rund zweihundert Personen versammelt, sagte ein Sprecher der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am frühen Nachmittag. Der überwiegend grösste Teil der Kundgebungsteilnehmer trug keine Hygienemasken, wie aus Livebildern vor Ort hervorging. Einzelne von ihnen umarmten sich. Die Polizei hielt sich zurück. Die Stimmung war friedlich.
Die Kundgebungsteilnehmer führten Schweizerfahnen, Kantonsflaggen sowie Spruchbänder mit sich. Die Protestierenden lehnten unter anderem Impfungen ab und machten Stimmung gegen den Urnengang zum Covid-19-Gesetz am 13. Juni.
13.46 Uhr
Polizei bereitet sich in Bern auf Corona-Demo vor
In der Berner Innenstadt bereitet sich die Polizei auf eine unbewilligte Kundgebung vor, welche Gegner der Corona-Massnahmen angekündigt haben. Die Polizei ist rund um den Bahnhof stark präsent.
An den Eingängen zum Bahnhof stehen Polizistinnen und Polizisten, vielerorts sind Kastenwagen der Polizei platziert, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Der Bundesplatz war kurz nach dem Mittag bereits mit Gittern abgesperrt, obwohl der Wochenmarkt noch andauerte.
Die Berner Stadtregierung hatte die Organisatoren dazu aufgerufen, auf die unbewilligte Kundgebung zu verzichten. Für Sicherheitsdirektor Reto Nause sei es unverständlich, ohne Absprache mit den Behörden und ohne verbindliches Schutzkonzept zu Kundgebungen aufzurufen und damit grosse Menschenansammlungen zu provozieren, schreibt der Gemeinderat. Er gab der Polizei den Auftrag, Kundgebungen von nicht-maskierten Personen und bei Missachtung der Abstandsregeln nicht zu tolerieren.
13.33 Uhr
Kritik an Lockerungsplänen britischer Regierung
Die britische Regierung ist wegen ihres Festhaltens an geplanten Öffnungsschritten trotz lokaler Ausbrüche der indischen Virus-Variante in dem Land in die Kritik geraten. Es sei «eine echte Sorge», dass weite Teile der jüngeren Bevölkerung noch nicht geimpft sind, sagte der Public-Health-Experte der Ärztegewerkschaft BMA (British Medical Association) Richard Jarvis der Nachrichtenagentur PA zufolge. Jüngere Menschen seien durch ihre höhere Mobilität dem Risiko einer ansteckenderen Variante stärker ausgesetzt, so der Mediziner.
Von Montag an sollen im grössten britischen Landesteil England wieder Treffen von bis zu sechs Personen in Privathaushalten möglich sein. Auch die Innengastronomie, Theater, Kinos und Museen dürfen wieder Gäste empfangen. Das, obwohl lokal begrenzt ein starker Anstieg an Infektionen durch die indische Virus-Variante B.1.617.2 verzeichnet wurde. Die Bundesregierung hatte das Land deswegen am Freitag wieder als Corona-Risikogebiet eingestuft. Insgesamt hat Grossbritannien aber derzeit mit einer landesweiten Sieben-Tage-Inzidenz von rund 23 vergleichsweise nur wenige Fälle.
Die indische Variante ist nach Ansicht britischer Experten womöglich um bis zu 50 Prozent ansteckender als die bislang in dem Land vorherrschende Virus-Variante B.1.1.7. Sollte sich das bewahrheiten, könnte der Fahrplan für weitere Öffnungsschritte ins Stocken geraten, warnte Premierminister Boris Johnson am Freitag.
12.51 Uhr
Mehrere Corona-Demonstrationen am Samstag
In Bern werden auf einer Demonstration gegen die Corona-Massnahmen heute bis zu 50'000 Teilnehmer erwartet. Bei der Kantonspolizei sieht man sich trotzdem gut gerüstet. Via Twitter meldete sich die Kantonspolizei Bern zu Wort und kündigte verstärkte Präsenz und Personenkontrollen an.
Schon zuvor hatte der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause gegenüber «20min» bestätigt: «Es ist mit Kontrollen und Massnahmen bei Nichteinhaltung der Corona-Regeln zu rechnen.»
Für heute bestehen Aufrufe zu einer unbewilligten Kundgebung in #Bern. Wir sind daher verstärkt präsent, wirken Ansammlungen entgegen und führen u.a. wo nötig auch Personenkontrollen durch. Trotz allfälligen Einschränkungen in der Innenstadt wünschen wir einen schönen Samstag.
Doch nicht nur in gehen heute Protestler auf die Strasse. Laut «20min» wird am Samstagnachmittag in Urnäsch im Kanton Appenzell Ausserrhoden eine unbewilligte Corona-Demonstration stattfinden. Ursprünglich war der Protest in Zürich geplant.
Bei der Kantonspolizei Appenzell Ausserhoden ist man vorbereitet. «Wir sind dabei, unsere Einsatzkräfte aufzubieten», sagte Mediensprecher Dominic Schwarz gegenüber «20min». Über die Anzahl an eingesetzten Beamten gab er keine Auskunft. «Wir prüfen momentan, wie viele Leute überhaupt nach Urnäsch komme und entscheiden dann, ob ein Eingreifen unsererseits notwendig und sinnvoll ist.»
In Neuenburg ist derweil eine Demo des «Stillen Protests» angekündigt. Die Stadt hatte die Kundgebung erlaubt.
12.08 Uhr
Corona-Hotspot an Neuenburger Primarschule
An einer Primarschule in Fleurier im Kanton Neuenburg hat sich rund ein Viertel der Schülerinnen und Schüler jüngst mit dem Coronavirus infiziert. Dies ergaben die Resultate von Tests sowie einem umfangreichen Massentest vom vergangenen Mittwoch.
Insgesamt steckten sich in einer der drei Grundschulen im Ort 37 Schülerinnen und Schüler sowie fünf Lehrpersonen mit dem Coronavirus an, wie der Kanton Neuenburg am Samstag mitteilte. Dies entsprach rund 23 Prozent aller Schülerinnen und Schüler der betroffenen Schule.
Alleine das Speicheltest-Screening am Mittwoch hatte 19 Coronafälle aufgedeckt. Dieses wurden mit dem Einverständnis der Eltern unter einer Mehrheit der Schüler durchgeführt, nachdem bereits mehrere Infektionen bekannt geworden waren. Alle Klassen wurden unter Quarantäne gestellt.
Ein zweiter Massentest soll am Dienstag bei den negativ getesteten Personen in der Quarantäne sowie deren Familien, die unter demselben Dach leben, durchgeführt werden. Die Schule bleibt bis übernächste Woche am Dienstag unter Quarantäne.
Der Kanton Neuenburg warnte, dass die Ergebnisse zeigen würden, dass das Virus immer noch in der Region zirkuliere. Die Behörden betonten die Wichtigkeit von wöchentlichen Tests auch ohne Symptome zu Hause. Wer Symptome zeige, solle sich in einem Zentrum, einer Apotheke oder bei ärztlichem Personal testen zu lassen.
11.45 Uhr
Über 30 Millionen Impfungen in Deutschland
In Deutschland haben nun mehr als 30 Millionen Menschen eine erste Impfung gegen das Coronavirus bekommen. Damit sind 36,5 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft, wie Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) via Twitter mitteilte.
Mehr als neun Millionen Menschen, und damit 10,9 Prozent der Bevölkerung, haben bereits den vollen Impfschutz. Bis Ende Mai soll ein starker Fokus auf die Zweitimpfungen gelegt werden. Laut Spahn wird bis Anfang Juni der relative Anteil der Zweitimpfungen an den täglichen Impfungen hoch sein. Danach steige der Anteil der Erstimpfungen wieder.
Nunmehr sind über 30 Mio Deutsche (36,5%) mindestens einmal geimpft, über 9 Mio (10,9%) haben einen vollen Impfschutz. Bis Anfang Juni wird der relative Anteil der wichtigen Zweitimpfungen an den täglichen Impfungen hoch sein, ab dann steigt der Anteil der Erstimpfungen wieder.
Die Impfkampagne in Deutschland hatte Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Mehrere Bundesländer haben für die kommende Woche eine Aufhebung der Impfpriorisierung in Arztpraxen angekündigt.
11.17 Uhr
Andrea Caroni fordert sofortige Lockerungen für Geimpfte
Ab Juni soll das grüne Impfzertifikat kommen und Geimpften Lockerungen und eine geregelte Rückkehr zur Normalität ermöglichen. Doch bis dahin gelten die Einschränkungen für alle gleichermassen – egal ob geimpft oder nicht. Diese Tatsache kritisierte der Ausserrhoder FDP-Ständerat Andrea Caroni nun gegenüber dem «Tagesanzeiger» scharf. Der Impfpass komme «viel zu spät», so Caronis Urteil.
«Der Bund begründet die Aufhebung der Quarantäne für Geimpfte und Genesene zu Recht damit, dass diese nicht mehr ansteckend seien», sagte er. In seinen Augen sei die Konsequenz, die Einschränkung der Grundrechte von Geimpften zu beenden. Caroni forderte, Geimpfte und Genesene sollten «augenblicklich ihr altes Leben zurückerhalten». Um den Impfpass hätten sich die Gesundheitsbehörden indes zu spät gekümmert, befand der Politiker.
10.49 Uhr
Oxford-Historiker sieht Schweiz als Covid-Vorbild
Auch wenn es in der Schweiz immer wieder Kritik am Umgang mit der Corona-Pandemie gab, sieht der Zürcher Oxford-Historiker Oliver Zimmer das Land als ein Vorbild im Kampf gegen das Virus. Im Interview mit dem «Spiegel» (Paid-Content) sagte er: «Das Staatsverständnis der Schweizer ist ein anderes: Die Bürger machen den Staat.» Anders als in diversen europäischen Ländern würden die Schweizer mehr auf ihre Freiheiten pochen, beobachtete Zimmer.
Hohen Inzidenzwerten zum Trotz habe man in der Schweiz Lockerungen gewagt, um die man das Land anderswo in Europa «beneiden» würde, wie der Wissenschaftler ausführte: «Im ganzen Land wird auf den Restaurantterrassen gegessen und getrunken, obwohl die Fallzahlen der Corona-Erkrankungen vielerorts noch hoch sind.»
Ausserdem bewertete Zimmer das Schweizer Regierungssystem, das «effizienteres Handeln» erlaube, positiv. Das Kollegialitätssystem würde die «Verantwortung auf mehrere Schultern» verteilen. So könne man Vorurteilen aus dem Ausland, wo die Schweiz häufig als «Bauernrepublik» verlacht werde, selbstbewusst entgegentreten, denn: «Dabei erweist sich die Schweiz ungeplant als ein hochmodernes System. Für viele Probleme bietet die Schweiz bessere Lösungen an.»
10.24 Uhr
Taiwan verschärft nach sprunghaftem Anstieg von Corona-Infektionen Restriktionen
Nach einem sprunghaften Anstieg der Coronavirus-Infektionen in Taiwan haben die Behörden der Ostpazifik-Insel die Kontaktbeschränkungen in der Hauptstadt Taipeh und ihrer Umgebung verschärft. Die Regierung setzte die Alarmstufe für die Hauptstadtregion am Samstag hoch, nachdem die Gesundheitsbehörden 180 inländische Corona-Neuinfektionen registriert hatten. Am Tag zuvor waren nur 29 Neuinfektionen gemeldet worden.
Gemäss der neuen Restriktionen dürfen sich maximal fünf Menschen in Innenräumen treffen. Im Freien sind Zusammenkünfte von bis zu zehn Menschen erlaubt. Schulen, Verwaltungsgebäude, Büros sowie die meisten Geschäfte dürfen weiterhin öffnen. Es gelten jedoch eine strenge Maskenpflicht und Abstandsregeln.
Bereits am Freitag hatten die taiwanischen Behörden die Schliessung von Bars, Nachtclubs, Saunas, Sportzentren und weiteren Einrichtungen angeordnet. Die Regierung werde die epidemische Entwicklung in den kommenden Tagen genau beobachten und gegebenenfalls «Anpassungen» der Einschränkungen vornehmen, erklärte Gesundheitsminister Chen Shih-chung.
9.50 Uhr
Johnson erlaubt verkürzten Abstand zwischen Impfungen
Der britische Premierminister Boris Johnson lässt den Abstand zwischen zwei Impfungen gegen das Coronavirus wegen der in Indien festgestellten Variante verkürzen. Personen über 50 könnten ihre zweite Impfung acht Wochen nach der ersten bekommen, anstatt wie bisher zwölf Wochen, teilte Johnson am Freitag mit. «Ich glaube, wir sollten auf unsere Impfstoffe vertrauen, um die Öffentlichkeit zu schützen», sagte Johnson. Er erwähnte die Möglichkeit, dass «das Wettrennen zwischen unserem Impfprogramm und dem Virus kurz davor stehen könnte, deutlich enger zu werden».
Es wird erwartet, dass die aktuell verwendeten Impfstoffe gegen die Virusvariante mit der Bezeichnung B.1.617.2 effektiv sind.
9.14 Uhr
Britische Pubs fordern vollständige Öffnung ab 21. Juni
Damit die britischen Pubs wirtschaftlich überleben können, fordert die Branche eine Öffnungsgarantie ohne Corona-Massnahmen für alle Kneipen spätestens am 21. Juni. Wegen bestehender Restriktionen müssten rund 2000 Pubs, also 5 Prozent, weiterhin geschlossen bleiben – obwohl an diesem Montag (17. Mai) im grössten Landesteil England wieder geöffnet werden darf, sagte die Chefin des Branchenverbandes British Beer and Pub Associtation, Emma McClarkin. Das liegt daran, dass diese Gaststätten die weiterhin geforderten Vorgaben wie Mindestabstände und Bedienung am Tisch nicht einhalten könnten.
Seit April darf in Grossbritannien bereits die Aussengastronomie wieder öffnen, seitdem konnten nach Verbandsschätzungen rund 40 Prozent aller Pubs wieder Gäste empfangen. Am Montag kommen nun 45 000 Pubs hinzu. Die Lage bleibe aber kritisch, betonte McClarkin. Zwar werde erwartet, dass allein am Montag landesweit 3 Millionen Pints (je, 0,568 Liter) Bier ausgeschenkt werden. «Aber das sind 1,6 Millionen Pints weniger als an einem typischen Montag vor der Pandemie», sagte McClarkin. «Dies bedeutet nicht das Ende der Krise für unsere Branche. Es ist nötig, dass Pubs ohne irgendwelche Restriktionen am 21. Juni öffnen dürfen, damit sie überleben können.»
Für den 21. Juni plant die britische Regierung die Aufhebung aller Corona-Massnahmen, dann sollen auch Maskenvorschriften und Abstandsregeln enden. Erst dann können Gaststätten auch wieder Gäste bedienen, die keinen Sitzplatz haben – gerade in Pubs ein häufiges Bild vor der Pandemie. Allerdings hatten Gesundheitsexperten zuletzt gefordert, wegen der Ausbreitung der zuerst in Indien entdeckten Corona-Variante, die sich auch in Grossbritannien derzeit rasch ausbreitet, die Komplettöffnung zu verschieben. Premierminister Boris Johnson hat angekündigt, die Lage zu beobachten. Alle Optionen lägen auf dem Tisch, sagte er.
8.56 Uhr
China sagt sämtliche Touren auf den Mount Everest ab
Aus Angst vor Ansteckungen mit dem Coronavirus hat China Bergsteigertouren auf den Mount Everest gestoppt. Die Sportbehörde habe am Freitag sämtliche Besteigungen von chinesischer Seite abgesagt, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Zuvor hatte China bereits angekündigt eine Trennungslinie auf dem höchsten Gipfel der Erde zu installieren, die verhindern solle, das Bergsteiger von der chinesischen Seite in Kontakt mit Kollegen kommen, die von Nepal aus den Berg erklimmen.
Die Absage illustriert die grosse Vorsicht Chinas im Umgang mit dem Virus. Die Volksrepublik hat Ansteckungen im Inland weitgehend gestoppt, während das Virus in Nepal für Rekordzahlen bei den Neuinfektionen sorgt.
China hatte für dieses Frühjahr 38 Staatsbürgern den Aufstieg auf den 8849 Meter hohen Mount Everest gestattet. Nepal hat 408 Genehmigungen erteilt. Dort sind bereits mehrere Bergsteiger positiv auf das Virus getestet worden, nachdem sie von der Basisstation am Fuß des Berges ins Tal abgestiegen waren. Im vergangenen Jahr hatten beide Staaten wegen Corona keine Touren auf den Berg erlaubt.
8.45 Uhr
Hälfte des Präsenzunterrichts in Deutschland ausgefallen
Bei Deutschlands rund elf Millionen Schülern sind nach Angaben des Deutschen Lehrerverbands seit Beginn der Corona-Pandemie rund die Hälfte der Schulstunden im Präsenzunterricht ausgefallen.
Seit März 2020 fielen durchschnittlich zwischen 350 und 800 Stunden Präsenzunterricht für jeden Schüler aus, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der «Bild»-Zeitung (Samstagsausgabe). «Das ist im Schnitt wohl ein halbes Schuljahr.»
Mancherorts sei der Ausfall noch grösser. In Hamburg etwa seien durch weitgehende Schulschliessungen 540'000 Stunden ausgefallen, berichtete die «Bild» unter Berufung auf die zuständige Schulbehörde. Homeschooling und Distanzunterricht seien in diesen Zahlen nicht eingerechnet. Jeder Hamburger Mittelstufen-Schüler habe demnach im Durchschnitt 900 Schulstunden verpasst. Dies entspreche sogar drei Viertel der Schulstunden eines Schuljahres.