USABiden behält Trumps Limit zur Aufnahme von Flüchtlingen vorerst bei
SDA
17.4.2021 - 05:53
Trotz seines Versprechens, schon im laufenden Jahr mehr Flüchtlinge aufzunehmen, hält US-Präsident Joe Biden zunächst an der von seinem Vorgänger Donald Trump festgelegten Obergrenze fest.
17.04.2021, 05:53
SDA
Dieser hatte das Limit mehrmals abgesenkt, zuletzt auf 15 000 Flüchtlinge. Noch Mitte Februar hatte Bidens Regierung dem Kongress mitgeteilt, dass die Grenze für das laufende Haushaltsjahr auf 62 500 Menschen angehoben werden sollte. Am Freitag (Ortszeit) verfügte Biden aber lediglich eine Änderung der Herkunftskriterien, damit die von Trump erlassene Obergrenze zumindest ausgeschöpft werden kann. Dem Demokraten schlug daraufhin aus dem linken Flügel seiner Partei sowie von Menschenrechtlern viel Kritik entgegen – und es folgte eine Kehrtwende.
Angesichts der Kritik erklärte das Weisse Haus, es habe in der Sache «einige Verwirrung» gegeben. Das System zur Annahme von Flüchtlingen sei vom Republikaner Trump so stark ausgehöhlt worden, dass das ursprünglich von Biden ausgegebene Ziel vorerst ausser Reichweite scheine. Der Präsident wolle nun bis spätestens 15. Mai eine neue Obergrenze für die verbleibenden Monate bis einschliesslich September festlegen, erklärte Bidens Sprecherin Jen Psaki. Die Verfügung vom Freitag habe lediglich zum Ziel gehabt, sofort zusätzliche Aufnahmen aus bestimmten Regionen zu ermöglichen.
Mehrere US-Medien warfen Biden vor, bei dem Thema einen Schlingerkurs zu fahren. «Das ist die Kehrtwende von der vorigen Kehrtwende», sagte eine Journalistin beim Sender CNN, der Biden normalerweise eher wohlgesonnen ist. Die «New York Times» schrieb, das Weisse Haus habe wegen der Kritik «abrupt den Kurs geändert».
Für das nächste US-Haushaltsjahr ab Oktober hatte Biden versprochen, die Flüchtlingsobergrenze auf 125 000 anzuheben. Dieses Ziel gilt weiterhin. Das von Trump verfügte Limit von 15 000 Menschen war das niedrigste seit Einführung des Flüchtlingsprogramms im Jahr 1980. Trump war 2017 als Präsident vereidigt worden, im Jahr vor Beginn seiner Amtszeit hatte die Grenze bei 85 000 Flüchtlingen gelegen. Die Flüchtlinge werden meist schon in ihren Herkunftsländern oder Regionen überprüft und im Erfolgsfall per Flugzeug in die USA gebracht.
Bidens Verfügung vom Freitag, mit der er eine Erhöhung der Obergrenze für das laufende Jahr aufzugeben schien, wurde von linken Demokraten vehement kritisiert. «Die Beibehaltung der fremdenfeindlichen und rassistischen Politik der Trump-Regierung, inklusive der historisch niedrigen und stark gefallenen Obergrenze, ist schlicht falsch», schrieb etwa die Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez auf Twitter.
Mehr als zwei Dutzend Abgeordnete unterschrieben zudem einen offenen Brief an Biden, der ihn zum Kurswechsel aufforderte – eine unverhohlene Form des Widerstands, wie es sie seit Bidens Amtsantritt bislang selten gegeben hat. Ohne eine Änderung bleibe die Flüchtlingspolitik «inakzeptabel drakonisch und diskriminierend», hiess es in dem Brief. «Wir müssen unsere Versprechen an die Menschen einhalten, die vor undenkbar brutalen Bedingungen in ihren Heimatländern geflohen sind, und unser Ziel erfüllen, ihnen einen sicheren Hafen zu bieten, damit sie ihr Leben neu beginnen können», schrieben die Abgeordneten. Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte Biden für seinen Kurs.
Die Regierung des neuen US-Präsidenten ringt beim Thema Migration auch mit einer anderen Herausforderung: Die Zahl der Migranten und Flüchtlinge, die aus Mexiko über die Südgrenze in die Vereinigten Staaten kommen, ist zuletzt dramatisch angestiegen. Darunter sind Tausende unbegleitete Minderjährige.
Selenskyj: Ukraine wird Souveränität nicht aufgeben und keine Gebiete abtreten
Die Ukraine wird weder ihre Souveränität aufgeben noch Gebiete abtreten. Das bekräftigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache anlässlich 1000 Tagen russischen Angriffskriegs. Er appellierte an Bevölkerung und Politik, geeint zu bleiben. Der Krieg habe einen entscheidenden Punkt erreicht, der darüber bestimmen werde, welche Seite siegen werde. In einer Videoschalte mit dem Europäischen Parlament warnte Selenskyj dass die Zahl nordkoreanischer Soldaten in Russland auf 100.000 steigen könnte.
19.11.2024
Scholz oder Pistorius? K-Frage in SPD zunehmend offen
Olaf Scholz möchte erneut als Kanzlerkandidat der SPD antreten. Doch innerhalb der Partei wächst der Widerstand. Mehrere einflussreiche Abgeordnete halten die K-Frage für offen, besonders im grössten Landesverband Nordrhein-Westfalen. Beliebter in den Umfragen ist derzeit Verteidigungsminister Boris Pistorius. Er schliesst eine Kanzlerkandidatur zwar nicht aus, betont jedoch seine Loyalität zu Scholz.
19.11.2024
Beziehungen mit USA: Putin zu Normalisierung bereit
Der russische Präsident Wladimir Putin ist offenbar unter Bedingungen zu einer Verbesserung der Beziehungen zu den USA bereit. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Staatsagentur Tass. Er verwies darauf, dass nicht Russland das «Sanktions-Rennen» begonnen habe. Das habe Washington initiiert.
Die Beziehungen zwischen Moskau und Washington sind seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die benachbarte Ukraine auf einen Tiefpunkt gesunken.
Die USA haben eine Reihe von Sanktionen gegen Russland verhängt und unterstützen Kiew massiv mit Waffen. Moskau hofft auf eine Wende in den Beziehungen mit der Amtsübernahme des designierten US-Präsidenten Donald Trump im Januar.
19.11.2024
Selenskyj: Ukraine wird Souveränität nicht aufgeben und keine Gebiete abtreten
Scholz oder Pistorius? K-Frage in SPD zunehmend offen
Beziehungen mit USA: Putin zu Normalisierung bereit