International Bericht an UN beschreibt Folter der Hamas an Geiseln

SDA

29.12.2024 - 00:05

ARCHIV - Eine Frau fotografiert eine Wand mit Porträts der Opfer am Ort des Nova-Musikfestivals, bei dem Hunderte von Feiernden getötet und von der islamistischen Hamas entführt und in den Gazastreifen verschleppt wurden. Der Angriff der islamistischen Hamas jährt sich zum ersten Mal. Foto: Ariel Schalit/AP/dpa
ARCHIV - Eine Frau fotografiert eine Wand mit Porträts der Opfer am Ort des Nova-Musikfestivals, bei dem Hunderte von Feiernden getötet und von der islamistischen Hamas entführt und in den Gazastreifen verschleppt wurden. Der Angriff der islamistischen Hamas jährt sich zum ersten Mal. Foto: Ariel Schalit/AP/dpa
Keystone

Das israelische Gesundheitsministerium hat einen Bericht an die UN-Sonderberichterstatterin für Folter, Alice Jill Edwards, vorgelegt.

Keystone-SDA

Darin sind die schweren Misshandlungen beschrieben, denen die von der islamistischen Hamas in den Gazastreifen entführten israelischen Geiseln ausgesetzt sind. Gesundheitsminister Uriel Busso sagte, es handle sich um «grausame Gewalt, psychische Misshandlung, physische Qualen und Akte, die sich jeglicher Vorstellungskraft entziehen.»

Der Bericht stützt sich auf die Erkenntnisse von Ärztinnen und Ärzten, die mehr als 100 Geiseln behandelten, die entweder freigelassen oder befreit wurden. Unter ihnen waren Männer, Frauen und Kinder. Nahezu alle waren in der einen oder anderen Form körperlicher, seelischer und sexueller Gewalt unterworfen. Typisch seien Methoden, die Willenskraft der Entführten zu brechen, etwa durch Isolationshaft, Hunger, Schlafentzug, Gewalt, Drohungen und Nicht-Behandlung von Verletzungen und chronischen Erkrankungen.

Geiseln wurden von ihren Peinigern geschlagen, gefesselt und an den Haaren gezogen, ihnen wurden Nahrung und Wasser verweigert und Brandwunden zugefügt. Oft wurden sie unter schlimmsten hygienischen Bedingungen festgehalten. Manchmal wurden schmerzhafte medizinische Behandlungen ohne Betäubung vorgenommen. Frauen waren sexuellen Angriffen ausgesetzt, mussten sich etwa vor ihren männlichen Geiselnehmern ausziehen und Berührungen erdulden.

Geiselnahme und Gefangenschaft waren für die Betroffenen traumatische Erfahrungen. «Die medizinischen und psychosozialen Teams gehen davon aus, dass substanzielle Mittel und massgeschneiderte Therapien nötig sind, um die Rehabilitation und Reintegration der zurückgekehrten Geiseln zu bewerkstelligen», heisst es in dem Bericht.

Beim Terrorüberfall auf den Süden Israels am 7. Oktober des Vorjahrs hatten die Hamas und ihre Verbündeten 1.200 Menschen getötet und weitere 250 in den Gazastreifen verschleppt. Rund 100 von ihnen befinden sich noch in der Gewalt ihrer Entführer, viele von ihnen dürften schon tot sein. Das Massaker der Islamisten war Auslöser des Gaza-Kriegs.