Politik Urteil in Österreich: Bewährungsstrafe für Hitlergruss und rassistische Gesänge

SDA

13.11.2024 - 19:45

ARCHIV - Das Emblem der österreichischen Polizei auf einer Uniform. Foto: Matthias Röder/dpa
ARCHIV - Das Emblem der österreichischen Polizei auf einer Uniform. Foto: Matthias Röder/dpa
Keystone

Ein junger Mann in Österreich wurde wegen des Zeigens des Hitlergrusses und rassistischer Gesänge verurteilt. Das Gericht verhängte eine Bewährungsstrafe und ordnete eine Besichtigung des KZ Mauthausen an.

Ein 25-jähriger Mann wurde in Österreich verurteilt, nachdem er den Hitlergruss gezeigt und eine rassistische Version des Liedes «L'Amour toujours» gesungen hatte. Das Landgericht in Wels sprach ihn des Verstosses gegen das NS-Verbotsgesetz schuldig und verhängte eine viermonatige Bewährungsstrafe.

Zeugenaussagen im Prozess bestätigten, dass der Mann und zwei weitere Angeklagte in einer Nacht im vergangenen Juli in Bad Ischl «Ausländer raus» zur Melodie des bekannten Liedes von Gigi D’Agostino gesungen hatten. Dabei riefen sie «Sieg Heil» und hoben den Arm zum Hitlergruss. Der 25-Jährige und ein 19-jähriger Mitangeklagter gestanden die Vorfälle. Während der jüngere Angeklagte nicht verurteilt wurde, muss er an einer Führung im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen teilnehmen, wie die Richterin entschied. Auch der 25-Jährige muss das KZ als Teil seiner Strafe besuchen. Eine ebenfalls angeklagte 16-Jährige wurde freigesprochen, da sie rechtsextreme Parolen oder Gesten bestritt.

Vorfall in der Kulturhauptstadt Bad Ischl

Bad Ischl, eine Stadt östlich von Salzburg, ist in diesem Jahr eine der drei Europäischen Kulturhauptstädte und legt besonderen Wert auf Erinnerungskultur.

Seit Mai sind in Deutschland und Österreich mehrere Fälle bekannt geworden, in denen rassistische Parolen zu «L'Amour toujours» gegrölt wurden. Der bekannteste Vorfall ereignete sich zu Pfingsten auf Sylt.

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