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Ukraine-Überblick Neue Angriffe auf Kiew und Charkiw
red/sda
16.4.2022
Bei Angriffen auf die Städte Sjewjerodonezk und Charkiw kam es in der Nacht auf Samstag erneut zu grosser Zerstörung. Gar 10 Menschen sollen ihr Leben verloren haben. Derweil treibt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Arbeiten am EU-Beitritt voran.
Das Wichtigste in Kürze
- Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist nach offiziellen Angaben bei einem neuen russischen Angriff unter Beschuss geraten.
- In Folge des Angriffs auf den Industriebezirk der ostukrainischen Metropole Charkiw sollen ukrainischen Angaben zufolge mindestens zehn Menschen getötet worden sein.
- In der Ukraine wird die Lieferung von Hilfsgütern nach Einschätzung britischer Geheimdienste durch eine inzwischen weitreichende Zerstörung von Strassen, Brücken und anderer Infrastruktur erschwert.
- Der Fragebogen für ein Beitrittsgesuch zur Europäischen Union, das Selenskyj vor wenigen Tagen von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erhalten hatte, sei so gut wie fertiggestellt, sagte Selenskyj.
- 35'871 Flüchtlinge aus der Ukraine haben sich inzwischen in der Schweiz registriert. Von ihnen haben 29'203 den Schutzstatus S erhalten,
- Die Entwicklungen vom Freitag findest du hier.
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21.30 Uhr
Wir beenden unseren Live-Ticker vom 16. April 2022
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20.27 Uhr
Moskau: Mehr als 23'000 Soldaten auf ukrainischer Seite getötet
Seit Kriegsbeginn vor mehr als sieben Wochen sollen russischen Angaben zufolge auf ukrainischer Seite mehr als 23'000 Soldaten getötet worden sein. Darunter seien Angehörige der ukrainischen Armee, der Nationalgarde sowie ausländische Söldner, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Ukraine selbst gibt die Verluste in den eigenen Reihen deutlich niedriger an.
Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach in einem am Freitag verbreiteten Interview von 2500 bis 3000 getöteten ukrainischen Soldaten. Zugleich erklärte Selenskyj, dass auf russischer Seite mehr als 20'000 Militärs getötet worden sein sollen. Moskau wiederum gibt die eigenen Verluste weiterhin mit etwa 1350 an.
Der russische Ministeriumssprecher Konaschenkow teilte am Samstag weiterhin mit, alleine in der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol seien mehr als 4000 Ukrainer getötet worden. Alle verbliebenen ukrainischer Kämpfer hätten sich mittlerweile in dem Stahlwerk Asowstal verschanzt.
Konaschenkow sagte zudem, dass in der Region um die Schwarzmeer-Metropole Odessa ein ukrainisches Flugzeug mit westlichen Waffenlieferungen an Bord abgeschossen worden sei. Auch das liess sich zunächst nicht überprüfen.
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20.08 Uhr
Selenskyj: Moskaus Vorgehen in Mariupol könnte Verhandlungen beenden
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland mit einem Ende der Friedensverhandlungen gedroht, falls die ukrainischen Kämpfer in der Hafenstadt Mariupol getötet werden sollten. «Die Vernichtung unserer Jungs in Mariupol, das was sie gerade tun (...), könnte einen Schlusstrich unter jede Form von Verhandlungen setzen», sagte Selenskyj in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit örtlichen Internetmedien.
Selenskyj erteilte zudem den von Moskau geforderten Gebietsabtretungen ein weiteres Mal eine Absage. «Wir handeln nicht mit Territorien und mit unseren Menschen», sagte der 44-Jährige. Die Verhandlungen, die eine russische und eine ukrainische Delegation kurz nach Kriegsbeginn begonnen hatten, seien jedoch notwendig, um den ukrainischen Staat zu verteidigen und die Kämpfe zu beenden.
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19.53 Uhr
Johnson: Werden in den kommenden Tagen bewaffnete Fahrzeuge schicken
Der britische Premierminister Boris Johnson hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Lieferung bewaffneter Fahrzeuge in den kommenden Tagen versprochen. Johnson habe Selenskyj versichert, Grossbritannien werde der Ukraine weiterhin Material bereitstellen, um sich selbst zu verteidigen, hiess es am Samstagabend in einer Mitteilung der Downing Street.
Die beiden Regierungschefs hätten ausserdem über die Notwendigkeit einer langfristigen Lösung für die Sicherheit der Ukraine gesprochen. Johnson wolle eng mit Partnern und Verbündeten zusammenarbeiten, um zu gewährleisten, dass das Land in den kommenden Wochen und Monaten seine Souveränität verteidigen könne. In der vergangenen Woche hatte Johnson Selenskyj persönlich in Kiew getroffen.
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17.17 Uhr
Ukraine beklagt schleppenden Waffennachschub aus der EU
Die Ukraine hat über langsame und unzureichende Waffenlieferungen aus der Europäischen Union geklagt. «Die EU kommt der Ukraine entgegen, doch sie gibt nicht die Waffen, um die wir gebeten haben», schrieb Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Samstag bei Twitter. Zudem dauere die Lieferung der Waffen zu lange. «Die Ukraine braucht Waffen. Nicht in einem Monat. Jetzt», forderte Podoljak.
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als sieben Wochen gegen russische Angriffe. In der vergangenen Woche kündigte die EU an, weitere 500 Millionen Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung zu stellen. Damit erhöhen sich die zur Verfügung stehenden Mittel auf 1,5 Milliarden Euro.
Mit den Geldern sollen persönliche Schutzausrüstung, Erste-Hilfe-Kästen und Treibstoff, aber auch Waffen zu Verteidigungszwecken finanziert werden. Kiew hatte dem Westen konkrete Forderungen nach schweren Waffen wie Panzern, Artillerie, Luftabwehr und Flugzeugen vorgelegt.
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17:09 Uhr
Junge Grüne wollen härtere Sanktionen gegen Russland
Die Jungen Grünen fordern eine Ausweitung der Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Krieges. Die Mitglieder der Jungpartei verabschiedeten am Samstag an ihrer Versammlung in Uster ZH eine entsprechende Resolution.
Als Drehscheibe des Rohtoffhandels habe die Schweiz die Mittel, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin den Geldhahn zuzudrehen, teilten die Jungen Grünen in einem Communiqué mit.
Kurzfristig sollten die Vermögen von Unternehmen wie Gazprom eingefroren und der Marktzugang für die russische Öl- und Gasindustrie damit eingeschränkt werden, heisst es in dem Resolutionstext. Langfristig brauche es eine Aufsichtsbehörde über den Rohstoffhandel.
Konkret wollen die Jungen Grünen zudem einen Boykott von russischem Öl und Gas, einen Ausbau der humanitären Hilfe der Schweiz sowie mehr Schutz für besonders vulnerable Menschen. «Echte Solidarität bedeutet sichere Fluchtwege», liess sich Julia Küng, Co-Präsidentin der Jungpartei, in der Medienmitteilung zitieren. Alle müssten ihr Recht auf einen Asylantrag wahrnehmen können – ob sie nun aus der Ukraine flöhen oder über das Mittelmeer nach Europa kämen.
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16.14 Uhr
Hohe Vertreter aus Ukraine bei Frühjahrstagung von IWF und Weltbank
An den Beratungen in der kommenden Woche sollen der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal, Finanzminister Serhiy Marchenko und der Chef der Nationalbank der Ukraine, Kyrylo Shevchenko, teilnehmen, wie ein Vertreter der Weltbank am Samstag auf Anfrage bestätigte. Weitere Details wie etwa einen genauen Zeitplan gab es zunächst nicht. Das internationale Treffen ist überschattet vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Am Mittwoch treffen sich etwa die Finanzminister und Zentralbankchefs der Staaten der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer, zu denen auch Russland gehört. Es war zunächst noch unklar, wen Moskau für das Treffen schicken würde. Die US-Regierung hat angekündigt, bestimmte G20-Treffen boykottieren zu wollen, falls Vertreter Russlands teilnähmen und die Ukraine nicht eingeladen würde.
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15:32 Uhr
Italien sperrt seine Häfen für russischen Schiffe
Ab Sonntag sind die italienischen Häfen für russische Schiffe gesperrt. Das Verbot gilt auch für Schiffe, die nach Beginn des Überfalls Russlands auf die Ukraine umgeflaggt wurden.
Die Massnahme ist in einem Rundschreiben des Generalkommandos der Hafenbehörden enthalten, mit dem die Richtlinie der Europäischen Union vom 8. April umgesetzt wird, mit der weitere Sanktionen gegen Russland eingeführt wurden, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA am Samstag berichtete.
In dem Rundschreiben heisst es, dass Schiffe, die sich derzeit in italienischen Häfen befinden, diese «nach Beendigung ihrer kommerziellen Aktivitäten» unverzüglich verlassen müssen. Diese Massnahme gilt auch für Schiffe, die nach dem 24. Februar 2022 von der russischen in eine andere Nationalität umgeflaggt wurden.
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14:58 Uhr
Gouverneur: Russen ziehen Zehntausende Soldaten im Osten zusammen
Russland hat nach Angaben des Gouverneurs des Gebiets Luhansk im Osten der Ukraine Zehntausende Soldaten für eine baldige Offensive zusammengezogen. Zudem seien Hunderte Einheiten Technik in die Region transportiert worden, sagte Gouverneur Serhij Hajdaj am Samstag. «Sie haben schon alles für einen Durchbruch bereit.» Seiner Einschätzung nach warteten die russischen Truppen nur noch auf besseres Wetter, um dann zeitgleich in den Gebieten Luhansk und Donezk ihre Angriffe zu starten. In beiden Regionen soll nach Wetter-Vorhersagen voraussichtlich Mitte kommender Woche der Regen aufhören.
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14.50 Uhr
Ukraine meldet Tote bei Raketenangriffen auf Kiew und Charkiw
Bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew hat es nach offiziellen Angaben mindestens ein Todesopfer gegeben. Mehrere Menschen seien mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, sagte Bürgermeister Vitali Klitschko am Samstag im Fernsehen.
Das russische Militär behauptet, Ziel sei eine Panzerfabrik gewesen. Eine Bestätigung der ukrainischen Behörden dafür gab es zunächst nicht. Der ukrainische Rüstungskonzern Ukroboronprom bestätigte lediglich, dass eine Raketenfabrik südwestlich von Kiew getroffen wurde. Nach amtlichen Angaben wurde bei einem Angriff auf die ostukrainische Grossstadt Charkiw ebenfalls mindestens ein Mensch getötet. Darüber hinaus seien 18 Menschen verletzt worden. Angriffe wurden auch in der Westukraine im Gebiet Lwiw und einem Militärflugplatz in Olexandrija im Zentrum der Ukraine gemeldet.
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14.13 Uhr
Moskau verhängt Einreiseverbot gegen Johnson
Russland hat als Antwort auf westliche Sanktionen infolge des Ukraine-Kriegs ein Einreiseverbot gegen den britischen Premierminister Boris Johnson verhängt. Auch dessen Vorgängerin Theresa May sowie Verteidigungsminister Ben Wallace und Aussenministerin Liz Truss dürfen nicht mehr nach Russland. Auf einer Liste, die das Aussenministerium in Moskau veröffentlichte, stehen die Namen von insgesamt 13 britischen Verantwortlichen. Zuvor hatte Russland schon Einreiseverbote gegen US-Präsident Joe Biden sowie Politiker aus der Europäischen Union, Australien und Neuseeland erlassen.
Das Aussenministerium in Moskau warf der britischen Regierung «nie da gewesene feindliche Handlungen» vor. London stehe hinter einer «Informationskampagne», die zum Ziel habe, Russland international zu isolieren und wirtschaftlich zu schädigen. Die neuen westlichen Sanktionen ergingen noch vor Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine vor mehr als sieben Wochen. Die USA haben Russlands Präsidenten Wladimir Putin und seinen Aussenminister Sergej Lawrow sowie weitere Regierungsmitglieder auch persönlich sanktioniert.
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14.01 Uhr
Fast 36'000 Flüchtlinge aus der Ukraine in der Schweiz registriert
35'871 Flüchtlinge aus der Ukraine haben sich inzwischen in der Schweiz registriert. Von ihnen haben 29'203 den Schutzstatus S erhalten, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Samstag auf Twitter mitteilte. Somit sind innerhalb eines Tages weitere 732 Menschen aus der Ukraine in der Schweiz registriert worden, und 889 weitere haben den Schutzstatus S erhalten.
In der Schweiz waren gemäss den aktuellsten Zahlen der Flüchtlingshilfe fast 3200 Flüchtlinge bei privaten Gastfamilien untergebracht. Insgesamt hielten demnach zuletzt über 26'000 Familien gut 65'000 private Betten für Geflüchtete bereit.
Nach Angaben des Uno-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) und den Zahlen von Aufnahmeländern sind seit dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 4,8 Millionen Menschen aus dem Land geflüchtet, weitere 7,3 Millionen wurden innerhalb der Ukraine vertrieben.
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13.41 Uhr
Kiew: Hunderte Soldaten und Zivilisten in russischer Gefangenschaft
Russland hält nach Angaben der Regierung in Kiew etwa 700 ukrainische Soldaten sowie Hunderte Zivilisten in Gefangenschaft. «Sie haben mehr als 1000 Personen geschnappt», sagte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Samstag im ukrainischen Einheitsfernsehen. Darunter seien auch etwa 500 Frauen. Die Ukraine ihrerseits habe etwa 700 russische Soldaten gefangen genommen. Wereschtschuk forderte Russland auf, die Zivilisten bedingungslos freizulassen. Seit Beginn des Kriegs vor mehr als sieben Wochen haben beide Seiten mehrfach schon Gefangene ausgetauscht.
Die genauen Zahlen, wie viele Menschen derzeit festgehalten werden, sind unklar. Russischen Medien zufolge nahmen allein die Separatisten im ostukrainischen Gebiet Donezk mehr als 3000 ukrainische Soldaten gefangen. In der belagerten Hafenstadt Mariupol sollen sich mehr als 1000 Marine-Infanteristen ergeben haben. Die Ukraine streitet das ab.
Die Vereinten Nationen registrierten seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar offiziell etwa 2000 getötete Zivilisten. Wie die Regierung in Kiew geht die UN aber von weitaus höheren Opferzahlen in der Zivilbevölkerung aus.
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11:21 Uhr
Russland bestätigt Beschuss von Kiew
Russland hat den neuerlichen Beschuss der ukrainischen Hauptstadt Kiew bestätigt. Dabei seien Produktionsanlagen einer Panzerfabrik in Kiew zerstört worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag in Moskau. Zuvor hatte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko mitgeteilt, dass es am Stadtrand der Hauptstadt Explosionen gegeben habe. Über Opfer wurde zunächst nichts bekannt.
Nach Darstellung des russischen Verteidigungsministeriums wurden in der südukrainischen Stadt Mykolajiw zudem ein Werk für die Reparatur von Panzertechnik sowie zwei Lager mit Raketen und Artillerie vernichtet. Mit Hochpräzisionswaffen seien 16 Militärobjekte getroffen worden, darunter auch im Gebiet um die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer und um die zentralukrainische Stadt Poltawa. Mit anderen Waffensystemen seien Dutzende weiterer Ziele zerstört worden.
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10:23 Uhr
Russen sprengen Brücken und zerstören Strassen
In der Ukraine wird die Lieferung von Hilfsgütern nach Einschätzung britischer Geheimdienste durch eine inzwischen weitreichende Zerstörung von Strassen, Brücken und anderer Infrastruktur erschwert. Insbesondere in Gebieten, die zeitweise unter russischer Kontrolle waren, stelle dies eine grosse Herausforderung dar, hiess es am Samstag in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in London.
Russische Truppen hätten bei ihrem Rückzug aus dem Norden des Landes gezielt Brücken gesprengt, Fahrzeuge auf wichtigen Routen zurückgelassen und Landminen verstreut. In der Stadt Tschernihiw zum Beispiel gebe es nur noch eine einzige Fussgängerbrücke über den Fluss. Alle anderen seien zerstört worden. Die britische Regierung veröffentlicht schon seit Wochen jeden Tag Informationen ihrer Geheimdienste zum Kriegsverlauf.
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10:17 Uhr
Polens Grenzschutz zählt fast 2,8 Millionen Einreisen aus Ukraine
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine haben sich 2,78 Millionen Menschen von dort ins Nachbarland Polen in Sicherheit gebracht. Das teilte der polnische Grenzschutz am Samstag auf Twitter mit. Am Karfreitag kamen 24 400 Flüchtlinge - ein Rückgang um 9 Prozent im Vergleich zum Tag zuvor.
#Pomagamy🇺🇦
— Straż Graniczna (@Straz_Graniczna) April 16, 2022
Od 24.02 do🇵🇱wjechało z🇺🇦2,781 mln os.
Wczoraj tj.15.04 #funkcjonariuszeSG odprawili 24,4 tys.podróżnych-spadek o 9% w porównaniu z dniem wcześniejszym(26,8 tys).
Dziś do godz.07.00 rano 5,4 tys.-spadek o 14%.
W dn.15.04 z🇵🇱do🇺🇦wyjechało 25,1 tys.osób. pic.twitter.com/l38T32Hx6zIn Richtung Ukraine überquerten am Freitag 25 100 Menschen die Grenze. Dabei handelte es sich nach Angaben der Behörden zum Grossteil um ukrainische Staatsbürger. Sie reisen meist in Gebiete, die die ukrainische Armee zurückerobert hat. Es gibt keine offiziellen Angaben, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele in andere EU-Staaten weitergereist sind.
Die Ukraine hatte vor dem russischen Einmarsch am 24. Februar mehr als 44 Millionen Einwohner. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Grenze.
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09:52 Uhr
Kiew erneut unter Beschuss
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist nach offiziellen Angaben bei einem neuen russischen Angriff unter Beschuss geraten. Im Stadtteil Darnyzja gab es mehrere Explosionen, wie Bürgermeister Vitali Klitschko am Samstag im Nachrichtenkanal Telegram mitteilte. Das Viertel liegt im Südosten der Millionenstadt. Es gab zunächst keine Angaben zu möglichen Opfern. Rettungskräfte seien an Ort und Stelle, hiess es.
Klitschko appellierte an die Bevölkerung, Luftalarm der Behörden nicht zu ignorieren. In der ukrainischen Hauptstadt gibt es mehrfach täglich Luftalarm. Weil inzwischen auch Menschen, die vor den Angriffen geflüchtet waren, wieder nach Kiew zurückkehren, forderte der Bürgermeister, dies zu unterlassen und an sicheren Orten zu bleiben.
Moskau hatte zuletzt mit Angriffen auf die Kommandozentralen in Kiew gedroht, nachdem das ukrainische Militär angeblich russisches Gebiet beschossen haben soll. Unbestätigten Meldungen in der Ukraine zufolge gab es auch im Westen des Landes in der Region Lwiw erneut Explosionen.
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08.14 Uhr
Grosse Zerstörung in Sjewjerodonezk
Durch den russischen Angriffskrieg hat nach ukrainischen Angaben die Grossstadt Sjewjerodonezk im Gebiet Luhansk grossen Schaden genommen. Laut dem Chef der Militärverwaltung der Stadt, Olexandr Strjuk, ist die Stadt zu rund 70 Prozent zerstört. Die wichtigsten Strassen seien zudem erheblich beschädigt und auch die Wasserversorgung sei bis zur Durchführung von Reparaturarbeiten eingestellt, sagte Strjuk am Freitag im ukrainischen Einheitsfernsehen.
Es mangle an einfachster Ausrüstung, sagte Strjuk weiter. In der Stadt sei kaum ein funktionierender Traktor oder unbeschädigter Wassertank zu finden. Von den rund 130 000 Bewohnerinnen und Bewohnern vor dem Krieg seien nur mehr etwa 20 000 Menschen vor Ort, sagte er. Die Behörden arbeiteten daran, weiter Menschen aus der Stadt in Sicherheit zu bringen. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden. Kiew erwartet in den nächsten Tagen eine Grossoffensive russischer Truppen im Osten des Landes.
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08.05 Uhr
Arbeit an Fragebogen zu EU-Beitritt fast abgeschlossen
Die Ukraine hat die Antworten für einen Fragebogen für einen EU-Beitritt nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj fast fertig. «Die Arbeit ist fast abgeschlossen, und wir werden die Antworten bald den Vertretern der Europäischen Union zur Verfügung stellen», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft in der Nacht zu Samstag. Der Fragebogen gilt als Grundlage für Beitrittsgespräche.
Selenskyj hatte den Fragebogen Ende voriger Woche bei einem Besuch der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew erhalten. Selenskyj hatte damals vorausgesagt, Kiew werde sehr rasch - vielleicht binnen einer Woche - antworten.
Die Ukraine hatte kurz nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine die Mitgliedschaft in der EU beantragt. Derzeit prüft die EU-Kommission auf Bitten des Rats der EU-Staaten den Antrag. Der EU-Beitritt ist ein langer und komplizierter Prozess. Selbst wenn die EU-Kommission den Antrag positiv bewerten sollte, könnte allein der Start der Aufnahmeverhandlungen noch lange auf sich warten lassen, da alle EU-Staaten einverstanden sein müssen.
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07.59 Uhr
Mindestens zehn Tote nach Beschuss von Charkiw
Bei einem Beschuss des Industriebezirks der ostukrainischen Metropole Charkiw sollen ukrainischen Angaben zufolge mindestens zehn Menschen getötet worden sein. Unter den Opfern sei ein sieben Monate altes Baby, teilte die Staatsanwaltschaft des Gebietes Charkiw am Freitagabend auf Facebook mit. Mindestens 35 Menschen seien verletzt worden.
Mehrere Wohnhäuser des Bezirks am östlichen Stadtrand seien zudem beschädigt oder zerstört worden, hiess es weiter. Zuvor hatten die Behörden die Bevölkerung dazu aufgerufen, nur bei absoluter Notwendigkeit auf die Strassen zu gehen. Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben zunächst nicht.
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07.50 Uhr
Selenskyj: Nächstes Sanktionspaket muss Ölembargo beinhalten
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erneut schärfere Sanktionen gegen Moskau gefordert. «Das nächste Sanktionspaket gegen Russland muss einen Verzicht auf russisches Öl beinhalten», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache in der Nacht zu Samstag. Die aktuellen Strafmassnahmen gegen Russland nannte Selenskyj «ernst», aber nicht ausreichend. «Wir fordern stärkere, zerstörerische.» Geld für Energie aus Russland sei in Wirklichkeit Geld für die Zerstörung der Demokratie. Der Krieg könne auch verkürzt werden, wenn Kiew rasch alle geforderten Waffen erhalte, sagte Selenskyj.