U-Bahn in Teheran 16-jährige Iranerin nach Vorfall mit Sittenwächtern im Koma

SDA

3.10.2023 - 21:34

Eine U-Bahn-Station im Zentrum von Teheran – im Iran kam es mutmasslich zu einem Zwischenfall mit Sittenwächtern. (Archivbild)
Eine U-Bahn-Station im Zentrum von Teheran – im Iran kam es mutmasslich zu einem Zwischenfall mit Sittenwächtern. (Archivbild)
Bild: imago images/Xinhua/Ahmad Halabisaz

Im Iran ist eine 16 Jahre alte Schülerin nach einem Vorfall in der Teheraner U-Bahn in ein Spital eingeliefert worden. 

Keystone-SDA

Menschenrechtsorganisationen wie die in Norwegen ansässige Organisation «Hengaw» sprachen am Dienstag von einem Zwischenfall mit den berüchtigten Sittenwächtern in dem Land. Auslöser soll ein Verstoss gegen die Kopftuchpflicht gewesen sein. Armita Garawand liege im Koma.

Laut Medien vor Ort wurde die Schülerin am Sonntag in ein Spital eingeliefert, nachdem sie in der U-Bahn in Ohnmacht gefallen war. Das Mädchen habe aufgrund Blutdruck-Abfalls ihr Gleichgewicht verloren und sei daraufhin mit dem Kopf gegen die Zugkante geschlagen, hiess es. Ihre Freunde hätten sie daraufhin aus dem U-Bahn-Waggon getragen und den Rettungsdienst gerufen.

Von der staatlichen Nachrichtenagentur Irna veröffentlichte Videoaufnahmen von der Metrostation sollen den Vorfall zeigen. Zu sehen ist demnach eine Gruppe von Frauen, die ein Kopftuch tragen, einen U-Bahn-Waggon betreten und nur wenige Sekunden später eine ohnmächtige Person wieder heraustragen.

Journalistin vorübergehend festgenommen

Eine Journalistin sei auf dem Weg ins Spital vorübergehend festgenommen worden, berichtete die Tageszeitung «Sharg». Sie habe sich über den Gesundheitszustand der Jugendlichen erkundigen wollen.

In sozialen Medien schrieben Nutzer, sie fühlen sich an den Fall der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini erinnert. Die 22-jährige war ins Koma gefallen und anschliessend gestorben, nachdem sie wegen angeblichen Verstosses gegen die islamische Kleiderordnung von der Sittenpolizei festgenommen worden war.