Extreme Unwetter in Deutschland Hunderte Einsätze wegen Dauerregens im Westen und Südwesten

dpa

17.5.2024 - 19:01

Hunderte Einsätze wegen Dauerregens im Südwesten Deutschlands

Hunderte Einsätze wegen Dauerregens im Südwesten Deutschlands

Regen, Regen und noch mehr Regen – auf einigen Strassen gibt es Unfälle und in manchen Flüssen und Bächen steigen die Pegelstände. Dauerregen hat vor allem im Westen und Südwesten Deutschlands für zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt.

17.05.2024

Regen, Regen und noch mehr Regen – auf einigen Strassen gibt es Unfälle und in manchen Flüssen und Bächen steigen die Pegelstände. Es regnet heftig im Süden und Westen Deutschlands.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Deutschland wird weiter von heftigen Regenfällen heimgesucht.
  • Der Deutsche Wetterdienst hat bis in die Nacht zum Samstag vor allem in den Gebieten westlich des Rheins ergiebigen Dauerregen angekündigt.
  • Wegen des anhaltenden Dauerregens hat die Stadt Saarbrücken eine Grossschadenslage ausgerufen. 

Dauerregen hat vor allem im Westen und Südwesten Deutschlands für steigende Wasserstände in Flüssen und zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt. Auch auf der französischen Seite der Grenze liefen Keller voll und wurden Strassen gesperrt. Der Deutsche Wetterdienst hat bis in die Nacht zum Samstag vor allem in den Gebieten westlich des Rheins ergiebigen Dauerregen angekündigt. Danach soll der Regen langsam nachlassen.

Grossschadenslage in Saarbrücken

Angesichts der starken Regenfälle rief die Stadt Saarbrücken am Nachmittag eine Grossschadenslage aus. Es komme gebietsweise zu Überflutungen, teilte die Stadt mit. Mehrere Gebäude im Stadtgebiet müssten evakuiert werden. Die betroffenen Menschen wurden aufgerufen, nur das Notwendigste mitzunehmen. Bürger sollten den Aufenthalt im Freien unbedingt vermeiden und überflutete oder gefährdete Abschnitte von Verkehrswegen meiden. Saar-Innenminister Reinhold Jost (SPD) bezeichnete die Katastrophenschutzlage im Saarland als sehr angespannt. 

Heftige Überschwemmungen durch Unwetter im Saarland

Heftige Überschwemmungen durch Unwetter im Saarland

Die Behörden warnten am Freitag weiter vor extrem ergiebigem Dauerregen. In Saarbrücken mussten Gebäude evakuiert werden.

17.05.2024

«Es hört einfach nicht auf zu regnen», sagte ein Sprecher des Landespolizeipräsidiums in Saarbrücken. Es habe über 300 Einsätze für die Polizei und mehr als 500 Einsätze für die Feuerwehr gegeben. Dabei gehe es um vollgelaufene Keller, umgefallene Bäume und überflutete Fahrbahnen. Verletzt wurde demnach aber niemand. Die Polizei wies darauf hin, dass mit Aquaplaning oder Überflutung auf allen Strassen zu rechnen sei. Wetterbedingt wurden zahlreiche Strassen im Saarland abgesperrt. Auch im Zug- und Busverkehr kam es zu starken Einschränkungen.

Dauerregen und ansteigende Wasserstände

In Rheinland-Pfalz meldete die Hochwasservorhersagezentrale am Freitag vor allem im südlichen Teil des Landes stark ansteigende Wasserstände. An einzelnen Pegeln seien dort Wasserstände möglich, wie sie statistisch alle 100 Jahre vorkommen, hiess es weiter. Am Rhein sollen derweil keine Meldehöhen überschritten werden. Ab Samstagnachmittag sollen die Wasserstände voraussichtlich wieder sinken, hiess es.

Einsatzkräfte der Feuerwehr räumen nach einem Hagelscheuer eine Strasse in Söhnstetten im Landkreis Heidenheim (Baden-Württemberg).
Einsatzkräfte der Feuerwehr räumen nach einem Hagelscheuer eine Strasse in Söhnstetten im Landkreis Heidenheim (Baden-Württemberg).
Bild: dpa

Auch in Baden-Württemberg gab es örtlich Dauerregen und teils kräftige Gewitter. Das befürchtete Wetterchaos blieb in der Nacht zum Freitag aber aus. Es wurden zwar etwas mehr Verkehrsunfälle gezählt, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Es sei aber niemand ernsthaft verletzt worden oder gar ums Leben gekommen. 

Die Hochwasser-Vorhersagezentrale Baden-Württemberg warnte vor deutlich steigenden Wasserständen in einigen baden-württembergischen Flüssen, vor allem den Oberrheinzuflüssen sowie Gewässern im Einzugsgebiet des Neckars. Es könnten sich kleinere Hochwasser ausbilden, hiess es. Im Einzelfall könne auch die Kanalisation überlastet sein. Strassen, Keller, Unterführungen und Tiefgaragen könnten unter Wasser gesetzt werden.

Heftige Regenfälle in französischer Grenzregion

In der französischen Grenzregion zu Deutschland traten gerade kleine Flussläufe nach heftigen Regenfällen binnen kurzer Zeit über die Ufer. Einzelne Autos wurden vom Wasser weggetrieben. Einige Strassen wurden gesperrt, darunter die Autobahn 320 in Fahrtrichtung Saarbrücken in einem Abschnitt. Menschen kamen durch die Wassermassen am Donnerstagabend und Freitag in Lothringen und im Elsass aber bislang nicht zu Schaden.

Wie die Feuerwehr in Metz am Freitag mitteilte, gab es in der Region Moselle mehr als 300 Einsätze in rund 70 Gemeinden. 270 Feuerwehrleute rückten mit rund 200 Fahrzeugen aus. Besondere betroffen war die an das Saarland angrenzende Region um Saint-Avold und Sarreguemines. Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin rief die Bewohner zu grosser Vorsicht auf, für die Region sei die Warnstufe Rot verhängt worden.  

Am Pfingstwochenende steht Deutschland nach Einschätzung des DWD ein Mix aus teils regnerischem und teils sonnigem Wetter bevor. Am Samstag bleibt es in einem Streifen von der Eifel bis zur Lausitz stark bewölkt und regnerisch. Zunächst ist vor allem im Norden und Westen mit Gewittern zu rechnen, am späten Nachmittag und Abend auch aus den Alpen heraus.

dpa