Prinz Harry (l) mit Kanadas Premierminister Justin Trudeau 2018 im Buckingham Palace. Foto: Matt Dunham/PA Wire/dpa
Prinz Harry mit Herzogin Meghan und dem gemeinsamen Sohn Archie 2019 in Kapstadt. Foto: Toby Melville/PA Wire/dpa
Justin Trudeau, Premierminister von Kanada, bei einer Privataudienz mit Königin Elizabeth II. im Buckingham Palast. Foto: Yui Mok/PA Wire/dpa
Königin Elizabeth II. auf Kanadareise 2005. Foto: Fiona Hanson/PA Wire/dpa
Harry, Meghan, Archie – und Kanada
Prinz Harry (l) mit Kanadas Premierminister Justin Trudeau 2018 im Buckingham Palace. Foto: Matt Dunham/PA Wire/dpa
Prinz Harry mit Herzogin Meghan und dem gemeinsamen Sohn Archie 2019 in Kapstadt. Foto: Toby Melville/PA Wire/dpa
Justin Trudeau, Premierminister von Kanada, bei einer Privataudienz mit Königin Elizabeth II. im Buckingham Palast. Foto: Yui Mok/PA Wire/dpa
Königin Elizabeth II. auf Kanadareise 2005. Foto: Fiona Hanson/PA Wire/dpa
Prinz Harry und Herzogin Meghan sind Kanada-Fans: Er ging schon als Kind dort Skifahren, sie wohnte mehrere Jahre in Toronto. Jetzt will das Paar mit Baby Archie wohl sogar zeitweise dort leben. Aber wie gut ist ihr Netzwerk dort wirklich? Und was sagen die Kanadier dazu?
Die Begrüssung war äusserst freundlich – und sie kam von ganz oben. «Prinz Harry, Meghan und Archie, wir alle wünschen euch einen ruhigen und gesegneten Aufenthalt in Kanada», schrieb Premierminister Justin Trudeau kurz vor Weihnachten per Kurznachrichtendienst Twitter. «Ihr seid hier unter Freunden und ihr seid hier immer willkommen.»
Eigentlich waren der Herzog und die Herzogin von Sussex da nur für einen verlängerten Weihnachtsurlaub in dem nordamerikanischen Land, unter anderem in der Stadt Victoria auf Vancouver Island an der Westküste. Sie hatten sich eine mehrwöchige Auszeit von ihren royalen Aufgaben genommen und sogar auf das traditionelle Weihnachtsfest mit der Queen verzichtet. Kaum zurückgekehrt kündigten sie überraschend an, künftig viele royale Verpflichtungen aufzugeben und abwechselnd in Grossbritannien und Kanada zu leben. Die 93-jährige Königin Elizabeth II. hat die Pläne inzwischen grundsätzlich abgesegnet.
«Das ist nicht das erste Mal, dass ich von Menschen gehört habe, die in Victoria Urlaub gemacht haben, dann wieder nach Hause kommen und sofort einen Weg suchen, hierher zu ziehen», witzelte Bruce Hallsor, früherer Chef der Interessensvertretung Monarchist League of Canada, im Interview mit dem kanadischen TV-Sender «Global News».
Bei dem royalen Paar war es jedoch ein Schritt, der langsam gereift war. In Grossbritannien fühlten sich die beiden nicht mehr wohl. Sie standen in der Kritik, weil sie auf ihre Privatheit pochten, Privatjets nutzten oder Meghan nach Ansicht einiger Briten unangemessen angezogen war. Wegen ihrer afroamerikanischen Wurzeln wurde Meghan anfangs im Königreich sogar beschimpft, bis Harry öffentlich ein Machtwort sprach. Als sich dann auch noch die einst unzertrennlichen Brüder Harry und William (37) nicht mehr so gut verstanden, schien das Mass voll. Es gab Spekulationen, dass sie sich nach Afrika absetzen wollten – beide lieben den Kontinent über alles.
Nun also Kanada. Wo genau sie in dem Commonwealth-Land mit ihrem acht Monate alten Baby leben wollen, ist nicht bekannt – und auch sonst sind nach Ansicht von Premier Trudeau noch viele Fragen offen: «Wie das aussieht und welche Art von Kosten das beinhaltet, darüber gibt es noch viele Diskussionen zu führen.» Offene Fragen sind etwa, womit das Paar Geld verdienen darf und wer für seine Sicherheit aufkommt.
Klar ist aber: Sowohl Harry (35) als auch Meghan (38) sind erklärte Fans des nordamerikanischen Landes, dessen offizielles Staatsoberhaupt Harrys Grossmutter, die Queen, ist. Der Prinz war schon als kleiner Junge Skifahren an Kanadas Westküste. Die in Los Angeles geborene Herzogin Meghan lebte mehrere Jahre in der Metropole Toronto im Osten Kanadas, bevor sie zu Harry nach England zog. Sie liebe die Stadt, hatte sie 2016 in einem Interview gesagt. «Die Menschen sind so nett, ich liebe das Essen und ich liebe es, mit meinen zwei Hunden kleine Ecken in der Stadt auszukundschaften.»
Besonders Meghan hat bis heute enge Verbindungen nach Kanada. Hier schaffte sie ab 2011 als Anwaltsgehilfin Rachel Zane in der Serie «Suits» ihren Durchbruch als Schauspielerin, begann sich auch im Auftrag der Vereinten Nationen für Frauenrechte einzusetzen und veröffentlichte einen erfolgreichen Lifestyle-Blog. Aus dieser Zeit soll Meghan ein Vermögen von mehreren Millionen Dollar angespart haben. Als «Schauspielerin, Autorin und Herausgeberin meines Lifestyle-Labels «The Tig»», beschrieb sie sich noch 2016 selbst. Das alles musste sie für die Hochzeit mit Harry vorerst aufgeben, aber die Freunde und Verbindungen in die Branche hat sie sich erhalten.
Als Meghans engste Freundin gilt die Mode-Stylistin Jessica Mulroney, die in Toronto lebt und mit dem einflussreichen Sohn eines früheren Premierministers verheiratet ist. Meghans Mutter Doria Ragland, mit der sie ein sehr enges Verhältnis hat, lebt in Kalifornien – das wäre an Kanada immerhin deutlich näher als an Grossbritannien.
Die Kanadier brächten Harry und Meghan ein «Gefühl von Wertschätzung» entgegen, sagt Premierminister Trudeau. «Ich denke, die meisten Kanadier stehen der Idee, Royals hier zu haben, sehr unterstützend gegenüber.» In den sozialen Medien kommentieren einige Menschen allerdings, dass bitte kein kanadisches Steuergeld für den Lebensunterhalt des royalen Paares ausgegeben werden solle.
Die meisten Stimmen sind aber positiv – und manche sogar regelrecht begeistert. «Von allen Ländern der Welt mögen sie uns am liebsten», witzelte die Autorin Anne Donahue in der Zeitung «Globe and Mail». «Dass Meghan und Harry nach Kanada kommen, ist das märchenhafte Ende der Geschichte, das wir uns alle verdient haben.» Und die beliebte Kaffee-Kette Tim Hortons machte dem royalen Paar per Twitter gleich ein Angebot: «Wir wollen keinen Druck machen, Meghan und Harry, aber wenn ihr euch entscheidet, nach Kanada zu ziehen, dann bekommt ihr euer Leben lang umsonst Kaffee. Denkt darüber nach.»
Bericht von Global News
Bericht der Globe and Mail
Tweet von Tim Hortons
Zurück zur Startseitedpa