SudanBotschaftspersonal unter schwierigen Bedingungen evakuiert
ro, sda
25.4.2023 - 06:49
Das Personal der Schweizer Botschaft in Khartum ist am Dienstagmorgen in der Schweiz eingetroffen. Aussenminister Ignazio Cassis empfing Botschafter Christian Winter und sein Team am Flughafen Bern-Belp, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.
Keystone-SDA, ro, sda
25.04.2023, 06:49
25.04.2023, 08:57
SDA
Das gesamte Personal der Botschaft sei in Sicherheit und ein Grossteil in der Schweiz, sagte Cassis an der anschliessenden Medienkonferenz. Das Flugzeug landete landete um 06.05 Uhr in Bern nach einem Tankstopp in Luxor.
Das diplomatische Personal der Schweizer Botschaft und ihre Familien, insgesamt zehn Personen, waren am Sonntag mit französischer Hilfe nach Dschibuti evakuiert worden. Zwei weitere Personen waren vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK)Sc nach Äthiopien evakuiert worden, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mitgeteilt hatte.
Unklar, wohin die Reise ging
Die Evakuierung war mit grossen Schwierigkeiten verbunden, wie Botschafter Christian Winter am Dienstag in Belp sagte. Er habe zunächst nicht gewusst, wohin die Reise gehe. Für die Evakuierung hiess es, dass sich die Schweizer Gruppe zur französischen Botschaft begeben müssten.
Von der Botschaft aus habe es einen Bus-Konvoi gegeben, der zunächst von der RSF-Miliz und später von einem Panzer des Militärs zu einer Luftwaffenbasis eskortiert worden sei. Es sei eine schwierige Fahrt mit vielen Kontrollen gewesen. Vom Luftwaffenstützpunkt aus seien sie via Dschibuti und Luxor ausgeflogen worden. Die Reise habe insgesamt 17,5 Stunden gedauert. Schon die Verhandlung der Franzosen zur Nutzung des Luftwaffenstützpunkts sei schwierig gewesen, berichtete der Botschafter.
Keine Regierung, kein Kontakt
Rund 30 Schweizerinnen und Schweizern oder Doppelbürger, die eventuell evakuiert werden möchten, seien noch im Sudan, sagte Cassis in Belp. Doppelbürgerinnen und -Bürger könnten jedoch nicht evakuiert werden, weil sie aufgrund der fehlenden Regierung keine Ausreisebewilligung bekämen.
Es gebe keine diplomatischen Kontakt auf Stufe Aussenministerium, sagte Cassis. Sehr vieles sei unklar. Auch für Botschafter Christian Winter gebe es keine Auskunftspersonen vor Ort. Er wisse daher noch nicht, was er in der Schweiz mache, ob er die Arbeit hier aufnehmen könne.
Der Bund schloss am Sonntag aus Sicherheitsgründen die Botschaft. Die Schweizer Vertretung befand sich wie andere Botschaften im Zentrum der Kämpfe. Die Residenz des Botschafters war unter Beschuss geraten.
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