Wegen Pornos im Unterhaus Tory-Abgeordneter Neil Parish legt Mandat nieder

dpa

30.4.2022 - 19:02

Dieses undatierte vom britischen Parlament herausgegebene Foto zeigt Neil Parish, konservatives Mitglied des britischen Unterhauses. Parish wurde nach Vorwürfen, er habe im Unterhaus auf seinem Handy Pornos angeschaut, von der konservativen Fraktion zum Rückzug aufgefordert.
Dieses undatierte vom britischen Parlament herausgegebene Foto zeigt Neil Parish, konservatives Mitglied des britischen Unterhauses. Parish wurde nach Vorwürfen, er habe im Unterhaus auf seinem Handy Pornos angeschaut, von der konservativen Fraktion zum Rückzug aufgefordert.
Bild: Chris Mcandrew/Uk Parliament/PA Media/dpa

Ein konservativer britischer Abgeordneter hat im Unterhaus Pornoaufnahmen angeschaut und deshalb sein Mandat niedergelegt. Der 65-jährige Neil Parish räumte die Vorwürfe am Samstag ein und sprach von einem Moment des Wahnsinns. 

Er sagte, er habe er habe versucht, eine Traktor-Website zu besuchen, sei aber auf eine Pornoseite mit einem ähnlichen Namen gestossen und habe sich diese «ein bisschen» angesehen.

«Mein grösstes Verbrechen ist, dass ich bei einer anderen Gelegenheit ein zweites Mal auf die Seite gegangen bin», sagte Parish dem Rundfunksender BBC. «Und das war Absicht.» Er vertrat seit 2010 einen Wahlkreis im Südwesten von England und war Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten. Der Vorwurf gegen ihn wurde am Freitag bekannt. Seitdem drängten ihn Mitglieder seiner eigenen Partei zum Rückzug, wohl auch mit Blick auf die Kommunalwahlen in Grossbritannien am kommenden Donnerstag.

«Genug ist genug»

Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon sagte, der Rücktritt von Parish sollte für die Menschen in ganz Grossbritannien ein Anlass sein, zu sagen: «Genug ist genug.» Das Verhalten des Abgeordneten sei inakzeptabel.

Parish wies den Vorwurf zurück, er habe andere Menschen einschüchtern wollen. Er sei nicht stolz auf das, was er getan habe, sagte er. Und er habe nicht dafür gesorgt, dass andere die Aufnahmen sehen konnten. «Ich habe sogar versucht, genau das Gegenteil zu tun.»

dpa