Zipfel des Glücks Sardiniens Norden – Zipfel des Glücks

Anna Blume

25.3.2018

Türkisblaues Wasser, goldener Sand – wer jetzt Sehnsucht nach Strandferien hat, muss gar nicht weit fliegen. Sardinien ist nur etwas mehr als eine Flugstunde von der Schweiz entfernt. Wir haben 12 heisse Tipps für die zweitgrösste italienische Insel zusammengestellt.

Wenn in der Schweiz die Frühlings-Wolken noch tiefhängen, kann man in Sardinien bereits die Badehose auspacken. Wegen der vielen Sonnentage ist das Meer schon schön warm. Einfach mal ein verlängertes Wochenende blaumachen – das geht rund um die Stadt Olbia besonders wunderbar.

Die Costa Smeralda ist mehr als das mondäne Porto Cervo. Um das Mekka der Schönen und Reichen machen wir für einmal einen Bogen. Denn die Inselspitze im Norden namens Gallura lockt mit karibischen Stränden, glasklarem Wasser und charmanten Orten.

1. Logieren wie ein Promi

Cate Blanchett war bereits Gast, Steven Spielberg oder Giorgio Armani auch. Fussballprofis wie Manuel Neuer oder Mario Gomez verschaffen ihren Körpern hier gerne eine Ruhepause. Eine Fahrtstunde von Olbia entfernt schmiegt sich das Resort Valle dell'Erica Thalasso & Spa an einen Hügel, mit Blick über das Mittelmeer.

Das Fünf-Sterne-Haus ist eine Oase der Ruhe, bietet einen langen, eigenen Sandstrand und mehrere kleine Buchten. An einer kann man abends direkt am Meeressaum dinieren, Kerzen im Sand, Köstlichkeiten auf dem Tisch – romantischer gehts kaum. 

2. Lieblingsstrände

Paolo Mancini (63) ist Schweizer und vor vier Jahren aus dem Tessin nach Sardinien ausgewandert. Sein Vater ist Sarde, Mancini kennt die Insel wie seine Westentasche. Seine drei Lieblingsstrände sind:

Liscia Ruja Der knapp 500 Meter lange Strand ist der grösste der Costa Smeralda und lockt mit azurblauem glasklarem Wasser und einem mit rötlichen Granitkörnchen gesprenkelten Sand. «Er ist auch bei Promis beliebt. Hier entspannen Fussballer der italienischen Nationalmannschaft, sogar Tom Cruise oder Zucchero waren schon da», weiss Mancini.

La Spiaggia del Principe «Das ist der schönste Strand, den wir haben», findet der Schweiz-Sarde. Seinen Namen trägt er, weil Prinz Aga Khan diesem Küstenabschnitt so zugetan war.

Capriccioli «Ähnlich wie die Spiaggia del Principe, aber kleiner», erklärt Mancini. Capriccioli punktet mit Wasser in tausend Farbschattierungen, schattigen Pinien und duftenden Kräutern.

3. Ein Strand ganz in Rosa

Die Isola Budelli lockt mit einem seltenen Naturspektakel: In einer Bucht schimmert der Sand überraschend rosa, daher der Name Spiaggia Rosa. Die Schalenreste einer Koralle sind für die Färbung verantwortlich. Der Sand war lange als Mitbringsel so begehrt, dass es heute Restriktionen gibt.

Das Inselchen steht unter Naturschutz und kann nur vom Boot aus betrachtet werden. Auf diesem bezaubernden Flecken Erde gibt es einen so seltenen wie auch beneidenswerten Job: ein «Sand-Männchen». Der Strand-Wächter haust einsam auf der Insel und sorgt dafür, dass sich niemand an den farbigen Körnchen bedient.

4. Bootstour zu Sorayas Bucht

Rosa ist der Sand auf der Isola Spargi zwar nicht– dafür aber blendend weiss. Beim Bootsausflug zu der Bucht des Inselarchipels La Maddalena wähnt man sich in der Karibik. Das Meer ist so türkis wie die Augen von Kaiserin Soraya – darum hat man den Strand nach der Monarchin benannt. Schliesslich war das einst der Lieblings-Badeort der Perserin.

5. La Maddalena

Von Palau aus braucht die Fähre nur etwa 15 Minuten, bis sie an der Insel La Maddalena anlegt. Im Hafen schaukeln die Boote, an der Promenade lässt sich der Cappuccino schlürfen und den Gang durch die pittoresken Gassen der Altstadt sollte man sich mit einem Glacé versüssen.

6. Bärenstarker Ausblick

Gegenüber von La Maddalena und fünf Kilometer von Palau entfernt liegt das Capo d'Orso, das Bärenkap. 120 Meter über dem Meer thront ein Felsen in Form eines Bären – das Wahrzeichens des Inselnordens ragt wie ein stummer Wächter überm Meer. Seit Jahrtausenden hat der Wind den Granit zur tierischen Silhouette geschliffen: Mit vorgerecktem Kopf und auf vier Beinen stehend bewacht er die Küste.

Die Aussicht auf grüne Hügel, das tiefblaue Meer, die vielen Inseln des Archipels und am Horizont sogar auf Korsika ist einer der schönsten, die man auf Sardinien haben kann. Wer den 122 Meter hohen Bären besichtigen möchte, folgt von Palau aus der Beschilderung Capo d'Orso/Roccia dell' Orso. Ein gepflasterter Fussweg führt durch Olivenbäumen bis hoch zum Bärenfelsen. Der Zugang kostet zwei Euro. 

7. Schwein gehabt

Vom Bär zum Schwein: Im Restaurant Li Ciusoni grillt abends ein Spanferkel überm Feuer. Die Beiz des Hotels Valle dell'Erica serviert typische Köstlichkeiten der galluresischen Küche in der offenen Holzhütte, umgeben von Steineichen.

Während man sich mit selbstgemachten Brot aus dem Ofen, sardischen Salamisorten und hausgemachten Nudeln den Bauch vollschlägt, kann man die Wildschweine beobachten, die sich bis an die Tische trauen, um einen der Happen Happen zu ergattern.

8. Ein Kinderspiel

Wer mit Kindern verreist, ist in einem der vielen Hotels der Delphina-Gruppe gut aufgehoben. Für die Erwachsenen gibts eine Traumlage am Strand, für die Kleinsten ist gesorgt. Die vier oder fünf Sterne Häuser haben einen Biberoneria-Service, einen Babyservice: Eltern stehen Windeln in allen Grössen, Bio-Babybrei, Desinfektionsgeräte & Co. zur freien Verfügung.

9. Der Zipfel des Glücks

Ein «spektakuläres Ende» naht in Santa Teresa Gallura. Das ehemalige kleine Fischerdorf liegt in einer tief eingeschnittenen Bucht und hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Hafen gemausert. Nach einem Apéro auf der Piazza Vittorio Emanuele, wo Arbeiter ihren Feierabend begiessen und italienische Bambini Fussbälle kicken, läuft man Richtung Norden zum äussersten Zipfel, dem Torre di Longosardo. Der Turm aus der Zeit der Piraten und Schmugglerbanden bietet beste Sicht auf die weissen Felsen des korsischen Bonifacios vis a vis der Wellen– und ist besonders zum Sonnenuntergang eine Reise wert.

10. Abhängen

Einen besonders schönen Flecken Erden hat sich das Hotel Capo d'Orso ausgesucht: Die 5-Sterne-Anlage inklusive Thalasso-Center verteilt sich zwischen Olivenbäumen und Wacholdersträuchern, hat einen kleinen eigenen Hafen und ist somit idealer Ausgangspunkt für Bootstouren. Das Beste: Die Liegeplätze für Sonnenanbeter direkt überm Wasser. Auf Holzplattformen, geschützt unter grossen Sonnensegeln, schaukelt man auf den Wellen. Oder man lässt in einer der vielen Hängematten im Hotelpark die Seele und die Beine baumeln.

11. Bei schlechtem Wetter

Das bergige Hinterland der Gallura hat viele Schätze zu bieten. Schlechtwetteralternative? In Aggius flaniert man durch schmale Gassen und blumengeschmückte Steinhäuser zum Ethnografischen Museum, einem der grössten der Insel, das den Besuchern die sardische Kultur näher bringt: Angefangen bei Webkunst, alten Kostümen, Arbeitsgeräten, Einrichtung eines sardischen Hauses bis hin zu Kräuterfärberei.

12. Die Lebensdauer verlängern

Sardinien wird auch die Insel der Hundertjährigen genannt, zählt zu den Gebieten mit den durchschnittlich ältesten Menschen der Erde. Woran liegts? Unter anderem am sardischen Rotwein. Der berühmte Cannonau enthält fünf bis zehn Mal so viele der gesunden Polyphenole und natürlichen Antioxidantien wie andere Rotweine. Prost, auf ein langes Leben!


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