Über 75 Prozent Zuschlag Flugpreise sinken – aber Schweizer zahlen drauf

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27.11.2024 - 12:17

Ein Swiss-Flugzeug beim Landeanflug auf Zürich. (Archivbild)
Ein Swiss-Flugzeug beim Landeanflug auf Zürich. (Archivbild)
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Während die Flugpreise in Europa insgesamt fallen, müssen Schweizer Reisende auf bestimmten Strecken tiefer in die Tasche greifen. Das zeigen aktuelle Daten. 

Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Flugpreise in Europa sinken.
  • Schweizer*innen zahlen im Vergleich zu den Nachbarländern aber oftmals mehr. 
  • Ein Blick auf die Marktanteile im europäischen Luftraum zeigt die Dominanz der Billigfluggesellschaften.

Die Flugpreise innerhalb Europas sind im Durchschnitt gesunken, doch die Situation variiert stark je nach Abflugland und Ziel. Schweizer Reisende erleben auf einigen Strecken höhere Kosten, während sie auf anderen von günstigen Preisen profitieren. Diese Erkenntnisse stammen aus den neuesten Daten des Luftfahrtanalysten Cirium, die kürzlich in einer virtuellen Medienkonferenz präsentiert wurden. Das Reiseportal Travelnews berichtet darüber. 

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Ticketpreise auf europäischen Strecken insgesamt gesunken. Während der Sommer-Hochsaison 2024 lag der Durchschnittspreis bei etwa 97 Euro, was einem Rückgang von vier Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Auch im September setzte sich dieser Trend mit einem Preisrückgang von sechs Prozent fort.

Regionale Unterschiede bei Flugpreisen

Besonders auffällig ist der Preisverfall auf bestimmten Strecken: Flüge aus der Schweiz nach Deutschland wurden im August um 27 Prozent günstiger, nach Norwegen um 17 Prozent. Dennoch bleibt das Preisniveau für Schweizer Fluggäste oft hoch. Laut Cirium zahlen sie auf vielen Strecken mehr als ihre deutschen Nachbarn, insbesondere Richtung Nordeuropa. Die Preisunterschiede nach Dänemark, Norwegen, Schweden und Grossbritannien sind mit bis zu 76 Prozent Aufschlag besonders markant.

Es gibt jedoch auch positive Ausnahmen: Flüge zwischen der Schweiz und Frankreich sind oft günstiger als dieselben Verbindungen ab Deutschland. Auch auf Strecken nach Spanien profitieren Schweizer Reisende von niedrigeren Preisen. Diese Unterschiede verdeutlichen, wie stark regionale Faktoren die Kosten beeinflussen und wie wichtig es ist, Preise für verschiedene Abflughäfen zu vergleichen.

Einfluss der Billigfluggesellschaften

Ein Blick auf die Marktanteile im europäischen Luftraum zeigt die Dominanz der Billigfluggesellschaften. Ryanair führt mit einem Marktanteil von 30 Prozent, gefolgt von Easyjet mit 15 Prozent und Vueling mit 6 Prozent. Die Swiss hat mit nur zwei Prozent Marktanteil eine untergeordnete Rolle.

Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Preisen wider: Die aggressive Preisgestaltung der Low-Cost-Carrier drückt die Ticketpreise auf vielen Strecken. Premium-Airlines haben es schwerer, sich im harten Wettbewerb zu behaupten, besonders auf stark frequentierten Routen innerhalb Europas.

Strategien für günstigere Flüge

Für Schweizer Passagiere lohnt sich der Preisvergleich mehr denn je, schreibt Travelnews. Es ist ratsam, Preise ab verschiedenen Abflughäfen zu prüfen, da die Unterschiede erheblich sein können. Besonders bei Flügen nach Nordeuropa kann ein Blick auf Alternativen im grenznahen Ausland, etwa ab Deutschland, erhebliche Einsparungen bringen.

Flexibilität bei den Reisedaten erhöht zudem die Chancen, ein attraktives Angebot zu finden, selbst in der oft preislich volatilen Weihnachtszeit.