Kolumne am MittagOMG! Rapmogul Kanye West will the next Donald Trump werden
Von Carlotta Henggeler
7.7.2020
Einmal ist Rapmogul Kanye West ein glühender Trump-Fan, dann wiederum lässt er ihn wie eine heisse Kartoffel fallen. Und jetzt will er sogar selbst US-Präsident werden – sogar mit mächtiger Unterstützung.
Kanye Omari West weiss, wie man mit einem simplen Tweet eine ganze Nation in Aufruhr versetzt. Das hat er wohl von seinem ehemaligen Polit-Idol Donald Trump gelernt.
«Wir müssen nun das Versprechen Amerikas erkennen, mit Gottvertrauen, einer einigenden Vision und dem Schaffen einer Zukunft», blaffte Yeezus – wie sich Kanye West mitunter nennt – auf Twitter. Zum Hashtag #2020VISION erklärt der 43-Jährige, sich für das Amt des Präsidenten zu bewerben, also der nächste Donald Trump werden zu wollen, wie «Bluewin» berichtete.
Bäm! Ein Rapmogul will also zur Präsidentenwahl antreten. Und zwar nicht irgendeiner. Nein, einer, der sein letztes Album «Jesus Is King» nennt und laut Forbes-Magazin ein geschätztes Vermögen von 1,3 Milliarden Dollar besitzt. Laut dem Hip-Hop-Maestro himself sei die Einschätzung übrigens viel zu tief, ja, sogar beleidigend.
We must now realize the promise of America by trusting God, unifying our vision and building our future. I am running for president of the United States 🇺🇸! #2020VISION
Aber nicht nur Kanyes Moneten machen seine Gegner nervös, er hat auch schon prominente und vermögende Unterstützung. Natürlich die von seiner Frau Kim Kardashian West (72 Millionen Dollar), die zum stinkreichen TV-Clan der Kardashians gehört.
Auch Tech-Visionär Elon Musk (42 Milliarden Dollar Vermögen) unterstützt die präsidialen Ambitionen des Vierfach-Papis. Das hat der Tesla-Gründer natürlich auch wiederum medienwirksam per Twitter mitgeteilt. Man weiss, der Social-Media-Dienst spielt in Wahlzeiten eine grosse Rolle, besonders in den USA, man denke an Trumps eigene Wahl.
Dicke Post und eine geballte Dollar-Power. Aber meint es The Louis Vuitton Don aka Kanye wirklich ernst mit seinen Polit-Ambitionen? Oder ist sein Tweet nur Schall und Rauch, der so schnell verglüht wie ein gerauchter Joint?
Oder steckt gar eine plumpe PR-Masche dahinter und Kanye will die Aufmerksamkeit für seine nächsten Projekte nutzen. Selbstverständlich lässt Kanye sein Pokerface auf – und lässt sich nicht in die Karten blicken.
Allerdings wäre West nicht der erste amerikanische Aussenseiter, der es ins White House schafft, galt auch der jetzige US-Präsident Donald Trump als Polit-Exote. Erst noch einer, von dem man nicht genau weiss, wie viel Geld er auf dem Konto hat. Er hält seine Steuererklärung (noch) unter Verschluss. Angeblich soll Donald ganz schön Pleite sein.
Ganz im Gegenteil zu Rap-King Kanye. Könnte es also sein, dass der 45. US-Präsident ein Hip-Hopper wird? Nach Ex-Model Melania ein TV-Realitysternchen als neue First Lady ins Weisse Haus zieht? Und mit ihr der ganze Kardashian-Clan? Genug Platz hätte es auch.
Wie könnte dann die neue Reality-Show heissen? «From the Oval Office with Kanye and Kim?» Oder «24 Hours with President Kanye»?
Ob alles nur eine grosse Farce ist, weiss nur Kanye West selber. Auf jeden Fall müsste er mächtig Gas geben. Die Wahlen sind schon im vollen Gange. Um da noch mitmischen zu können, bräuchte es eine Armada an gewieften Beratern und eben, viele Moneten.
Könnte man da nur in die berühmte Kristallkugel schauen. Da würde wohl stehen, dass ein neues Album samt Kleiderkollektion in der Pipeline steht – wenn das kein Argument für viel Aufmerksamkeit ist. Kanye weiss, wie man seine Asse richtig ausspielt. Das hat er schon mehrmals bewiesen.
Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr und manchmal auch erst um 12 Uhr bei «Bluewin» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.