Die bessere Wahl Plastik-Alternativen: Wie wir die Welt vor der Vermüllung retten können

Dirk Jacquemien und Pascal Landolt

31.5.2018

Plastik ist billig, verdreckt die Erde und tötet dabei Tiere. Höchste Zeit also, weniger davon in die Umwelt zu entlassen. Dabei kann jeder einen grossen Beitrag leisten: Wir zeigen die umweltfreundlichen Alternativen zum schädlichen Kunststoff.

Der Siegeszug von Plastik hat in den 1940er Jahren begonnen. Seither ist der Kunststoff überall: Auf dem Küchentisch, im Supermarkt, im Büro, in unseren Smartphones. Aber auch immer mehr davon in den Weltmeeren, in den Mägen von praktisch jedem Fisch und sogar ganz oben auf Berggipfeln. Kurz: Wenn es keine Trendwende gibt, droht unserem Ökosystem bald der Infarkt.

Denn die meisten Arten von Plastik sind nicht biologisch abbaubar, sie zerfallen nur über hunderte von Jahren in kleine Teile, die dann weitere Jahrhunderte in unseren Böden und Meeren lagern.

Um dem wachsenden Abfallberg Einhalt zu gebieten, prüft die EU ein Verbot von Einweg-Plastikgeschirr. Und während Verbote selten zielführend sind, ist klar, dass dieses Problem mit Freiwilligkeit nicht schnell genug behoben wird - zu verlockend ist für Industrie und Konsumenten der Einsatz von Plastik, da darauf ja schliesslich keine vorgezogene Recyclinggebühr erhoben wird.

EU-Kommission will Plastikgeschirr verbieten

Wer nicht auf ein Verbot warten möchte und stattdessen jetzt schon Alternativen sucht, der findet einige Beispiele hier und in unserer Bildergalerie. In Verzicht muss man sich dabei nicht üben. Vielmehr steht die Frage im Vordergrund: Warum nicht ein Produkt aus nachwachsenden Quellen nutzen - wie Bambus oder Palmblättern - statt weiter auf das umweltschädliche Erdöl-Produkt zu setzen? Hier einige Inspirationen:

Röhrli aus Bambus oder Karton

Röhrli stehen ganz oben auf der Liste der Dinge, die bei Reinigungsaktionen am Strand gefunden werden. Kein Wunder, schliesslich landen weltweit drei Milliarden Trinkhalme nach einmaligem Gebrauch im Abfall - pro Tag!

Sieht hübsch aus und wächst nach: Röhrli aus Bambus. Varianten aus Karton sind vor allem für den Einweg-Gebrauch geeignet und lösen sich deutlich schneller auf als Plastikröhrli.
Sieht hübsch aus und wächst nach: Röhrli aus Bambus. Varianten aus Karton sind vor allem für den Einweg-Gebrauch geeignet und lösen sich deutlich schneller auf als Plastikröhrli.
zvg

Dieses Plastik-Produkt ist gleichzeitig auch super einfach zu ersetzen, denn Röhrli gibt es ebenfalls aus Karton oder Bambus - wobei die Bambus-Variante noch zusätzlich Stilpunkte auf der nächsten Sommerparty bringt.

Einweggeschirr aus Palmblättern und Holz

Beim Grillieren im Park möchte man nicht das teure Tafelbesteck und Porzellangeschirr mitnehmen, das ist ja völlig verständlich. Doch auch hier muss man nicht auf Plastikteller, -messer und -gabeln zurückgreifen.

So gibt es etwa für 5 Franken bei der Migros 10 Einweg-Teller aus Palmblatt, also aus einer nachwachsenden Quelle und somit vollständig biologisch abbaubar. Ebenso ist Einweg-Besteck aus Holz bei vielen Anbietern erhältlich, kaum teurer als die Varianten aus Plastik.

Zahnbürste aus Bambus

Warum nicht im Kleinen, mit einem täglichen Gebrauchsgegenstand anfangen? Zum Beispiel mit einer Zahnbürste aus Bambus statt aus Plastik. Diese gibt es von zahlreichen Anbietern, nur unwesentlich teurer als herkömmliche Zahnbürsten. Die Borsten sind dann entweder wie üblich aus Nylon oder, garantiert biologisch abbaubar, aus Schweineborsten.

Mehrwegflaschen nutzen

Nichtalkoholische Getränke gibt es heutzutage fast nur noch in Plastikflaschen. Selbst wenn diese ordnungsgemäss zurückgegeben werden, ist ein vollständiges Recycling nicht möglich.

Mehrwegflaschen aus Glas sind daher deutlich besser. Denn diese müssen zur Wiederverwertung nur ausgewaschen werden. Und wenn es um Wasser geht ist die beste Lösung natürlich, eigene Flaschen direkt zuhause mit feinstem Schweizer Leitungswasser aufzufüllen.

Eigene Kaffeebecher mitbringen

Für den Coffee-to-go muss man sich nicht jedes Mal einen Plastikbecher mitgeben lassen. Quasi jeder Café-Betreiber füllt gerne einen mitgebrachten Mehrwegbecher auf. Manchmal kann man dabei sogar noch sparen, denn viele Betreiber, etwa Starbucks, Migros und Coop, geben es für das Mitbringen des eigenen Bechers Rabatte.

Riesiger Müllstrudel im Pazifik: Jedes Röhrli ist eines zu viel

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