«Bio-Label» für HandysJetzt haben auch Smartphones ihr «Bio-Label»
Marius Schlegel, Nachhaltigkeitsblog
7.5.2018
Sie wollen beim Kauf Ihres neuen Smartphones nicht nur auf Preis und Leistung achten, sondern auch wissen, wie die Nachhaltigkeitsbilanz ausfällt? Das Start-up BuyAware macht es möglich.
Ob Naturaplan, Bio Suisse oder Max Havelaar – Biolabels sind aus dem Verkaufsregal des Supermarktes unseres Vertrauens nicht mehr wegzudenken. Gehen wir hingegen in ein Elektronikgeschäft, um uns ein neues Smartphone auszusuchen, kann man noch lange nach Max Havelaar suchen: Nachhaltigkeitslabels sind im Elektronikbereich eine Rarität. Dies macht es schwierig, den Durchblick zu behalten. Auf den Verkaufstafeln werden Leistung und Qualität der Geräte angepriesen. Wie aber wissen wir, zu welchen Bedingungen das Produkt hergestellt wurde? Wie erfahren wir, in welchen Ländern die Einzelteile produziert wurden? Während uns in der Lebensmittelbranche detaillierte Produktdeklarationen zur Verfügung stehen, tappen wir im Elektronikbereich im Dunkeln.
Öffentliche Bewertungen
Dies will das Schweizer Start-up BuyAware ändern und Licht in den undurchsichtigen Elektronikdschungel bringen. «Wir versuchen die Informationslücken, die zurzeit im Elektronikbereich bestehen, zu schliessen und die Konsumentinnen und Konsumenten über die ethischen und ökologischen Hintergründe von Elektronikprodukten aufzuklären», sagt Jonas Niederberger, Mitgründer von BuyAware. Das junge Non-Profit-Unternehmen beurteilt Elektronikprodukte in verschiedenen Kategorien und stellt die Bewertungen öffentlich auf www.buyaware.org zur Verfügung.
Nachhaltigkeit nach sechs Kriterien
In den Kategorien «Klima und Energie» und «Ökologie» überprüft BuyAware, wie gross der CO2-Fussabdruck des Gerätes ist und ob es toxische Metalle und andere nicht erneuerbare Ressourcen enthält. Unter dem Kriterium «Konfliktmineralien» wird das Produkt auf Mineralien untersucht, die aus Konfliktregionen stammen. Zusätzlich fliessen die drei Kriterien «Einhaltung der Arbeitnehmerrechte», «Unternehmenstransparenz» und «Leistung des Produkts» in die Beurteilung ein. «Die Informationen zur Bewertung beziehen wir aus den Jahres- und Nachhaltigkeitsberichten der einzelnen Unternehmen und von Messwerten von unabhängigen Organisationen», sagt Patrick Weber, ebenfalls Mitgründer des Start-ups. Alle Produkte erhalten für jede Kategorie einen Prozentwert. Das Gesamtergebnis wird für jedes Gerät in einem Spinnennetzdiagramm visualisiert. «Bislang bewerten wir nur Smartphones. Längerfristig wollen wir mit unserer Dienstleistung aber den gesamten Elektronikbereich abdecken können», sagt Patrick Weber.
Mehr Transparenz und Bewusstsein
Hinter BuyAware steckt ein siebenköpfiges Team von Studenten. Entstanden ist die Idee am Swiss Talent Forum 2015. Was am Forum mit einem Projekt zur Förderung von nachhaltigem Kaufverhalten begann, wuchs zum eigenen Start-up heran. «Inzwischen konnten wir ein breites Netzwerk mit grosser Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen aufbauen» sagt Patrick Weber. Elektronik ist laut BuyAware ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil unseres Alltags geworden. Es müsse aber die Art, wie mit Elektronik umgegangen wird, überdenkt werden. «Unser Ziel ist es, die Nutzerinnen und Nutzer dafür zu sensibilisieren, dass wir nicht nur im Lebensmittelbereich ökologische und soziale Probleme haben», sagt Jonas Niederberger. «Wir bieten ihnen mit transparenten Informationen eine Entscheidungshilfe beim Kauf ihres Smartphones. Mit mehr Bewusstsein bei den Usern bringen wir längerfristig vielleicht auch die Unternehmen dazu, nachhaltigere Geräte zu produzieren».
Über den Nachhaltigkeitsblog
Hier erhalten Sie von Swisscom-Mitarbeitenden und Experten aktuelle Tipps für einen nachhaltigen Lebensstil und für einen kompetenten Umgang mit neuen Medien. Wir porträtieren Unternehmen und Technologien, die innovative Lösungen bieten für die gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit. Abonnieren Sie jetzt unseren Newsletter und bleiben Sie informiert. Das Bluewin-Portal ist eine Unternehmenseinheit der Swisscom (Schweiz) AG.
Online-Elternabend: «Sharenting – Umgang mit Kinderbildern im Netz»
«Sharenting» steht für das Phänomen, wenn Eltern, Erziehungsberechtigte oder auch Grosseltern Fotos ihrer Kinder online stellen und teilen. Unter der Leitung von Claudia Lässer diskutierten Expert*innen und Eltern über das Thema.
20.11.2024
Elternabend bei blue Zoom: Die Folgen von Sharenting für die Kinder
Das Teilen von Kinderfotos im Internet birgt Gefahren. Am Online-Elternabend auf blue Zoom und im blue Zoom Livestream am 19. November, 20 Uhr, sprechen Medienexperten und Eltern über Datenmissbrauch, Mobbing und andere Risiken.
08.11.2024
Gamescom hat begonnen: Es kriselt in der Welt der Zocker
Die Gamescom ist eröffnet: Wie auch in den letzten Jahren werden wieder hunderttausende Besucher erwartet. Doch es kriselt in der Welt Zocker.
21.08.2024
Nach langer Pause: Trump meldet sich mit Musk bei X zu Wort
Trump zurück auf X: Nach langer Abstinenz hat sich der Ex-Präsident Donald Trump wieder auf der Plattform zu Wort gemeldet und das gleich mit dem Eigentümer des Netzwerks.
13.08.2024
Lockanrufe auf Whatsapp: Konsumenschützer warnen vor Rückrufen
Aktuell häufen sich Warnungen vor sogenannten Ping-Calls, besonders auf WhatsApp. Doch was steckt eigentlich dahinter?
22.02.2024
Online-Elternabend: «Sharenting – Umgang mit Kinderbildern im Netz»
Elternabend bei blue Zoom: Die Folgen von Sharenting für die Kinder
Gamescom hat begonnen: Es kriselt in der Welt der Zocker
Nach langer Pause: Trump meldet sich mit Musk bei X zu Wort
Lockanrufe auf Whatsapp: Konsumenschützer warnen vor Rückrufen