22 Sonntags-Fragen Lara Stoll: «Ich glaube, der klassische Witz ist tot»

Bei welchem Song lassen Sie sofort alles stehen und liegen und stürmen die Tanzfläche? Welche TV-Serie schauen Sie gerade? Heute stellen wir unsere 22 Sonntags-Fragen Slam Poetin Lara Stoll.

Jeden Sonntag stellt blue News einem Menschen aus Gesellschaft, Kultur, Sport, Wirtschaft oder Politik 22 Fragen, um zu erfahren, was sie oder er am Wochenende tut oder lässt – und was der schönste Moment in den vergangenen Tagen war.

Heutiger Gast ist Lara Stoll.

Die 35-jährige Slam-Poetin, Autorin und Gewinnerin des «Salzburger Stiers» ist aktuell mit ihrer Soloshow «Gipfel der Freude» auf Tournee. Für dieses Programm ist sie für den diesjährigen Swiss Comedy Award nominiert.

1. Lara Stoll, was bedeutet Wochenende für Sie – in einem Wort?

Abschalten.

2. Was war der schönste Moment in den vergangenen Wochen?

Ich glaube, das Ausschlafen und Rumsürmeln am Montag. Hier muss vielleicht kurz erklärt werden, dass ich wie viele andere in meiner Branche am Wochenende arbeite. Daher verlagert sich mein «Wochenende» eher auf Montag.

3. Wenn Sie die Macht hätten zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen gegen den Widerspruch der Mehrheit?

Wieso sollte meine Meinung oder Rechtsauffassung mehr gelten als die anderer?

4. Was steht jeden Samstag auf Ihrem Einkaufszettel?

«Gipfel». Das ist ein Requisit für mein Soloprogramm, das ich Freitag und Samstag spiele.

5. Bei welcher Modedesignerin, bei welchem Modedesigner lassen Sie Ihr Geld?

Casablanca.

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6. Mit wem würden Sie gern einmal zu Abend essen? Die Person darf auch bereits tot sein.

Hildegard Knef.

7. Wer ist der beste James-Bond-Darsteller? Und warum?

«On Her Majesty’s Secret Service» ist mein Lieblings-Bond-Film. Er ist etwas vergessen geraten. Man hat den Schauspieler George Lazenby nur für diesen einen Film gecastet.

8. Welche TV-Serie schauen Sie gerade?

Ich habe mir gerade das Fiasko um «Woodstock 99» auf Netflix angeschaut. Einerseits ist es unheimlich befriedigend dabei zuzuschauen, wie profitgeile Veranstalter bekommen, was sie verdienen, nämlich Besucher*innen, die ihnen das Gelände abfackeln. Andererseits ist es einfach nur traurig und schlimm, dabei zuzusehen, wie Menschen in der Herde zur dümmsten und rücksichtslosesten Version ihrer selbst werden.

9. Welches Konzert haben Sie zuletzt besucht?

«The Hathors» an den Musikfestwochen Winterthur.

10. Bei welchem Song lassen Sie sofort alles stehen und liegen und stürmen die Tanzfläche?

«Deceptacon» von Le Tigre.

11. Wie lange bleiben Sie am Sonntag im Bett, nachdem Sie aufgewacht sind?

Schwer zu sagen. Kommt darauf an, wie der Samstag war. Ob ich am Sonntag schon wieder zurück bin oder nicht. Montags schlurfe ich jedenfalls um 10 oder 11 Uhr mal zur Kaffeemaschine.

12. Frühstück im Bett – ja oder nein?

Aber hallo!

13. Wann sind Sie zuletzt in ein Gotteshaus gegangen?

Letztes Jahr für einen Filmdreh.

14. Welchen Gegenstand brauchen Sie am Wochenende am meisten?

Von der Zahnbürste über den Laptop hin zur Gitarre brauche ich fast alles gleichermassen. Ich bin mit grossem Koffer auf Tour.

15. Gibt es ein Ritual, das Sie jeden Sonntag pflegen?

Wenn ich es von Samstag auf Sonntag noch nach Zürich schaffe, gehe ich in den Club meiner Freunde und betreibe dort etwas, das ich «Hirn-Hygiene» nenne.

16. Freiburger Fondue Moitié-Moitié oder Tessiner Risotto?

Fondue.

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17. Das beste Fortbewegungsmittel, das Sie je besessen haben?

Ich hatte mal ein Fahrrad, das ich wirklich sehr gemocht habe. Leider wurde es wie meine sechs anderen Fahrräder, die ich in Zürich besessen habe, irgendwann geklaut. So ist das leider in den Grossstädten.

18. Locarno oder Lugano?

Locarno.

19. Wenn Sie das Wort Romandie hören: Woran denken Sie?

Daran, dass man dann doch immer auf Englisch antwortet.

20. Was tun Sie am Wochenende zu wenig?

Kochen.

21. Welches hartnäckige Gerücht über Sie ist schlichtweg nicht wahr?

Ich bin weniger verkifft, als man denkt.

22. Ihr Lieblingswitz?

Da gibt’s keinen spezifischen. Ich glaube, der klassische Witz ist tot. Ich mag es, wenn der Mensch im weitesten Sinne ins Schleudern gerät und muss auch viel über mich selber lachen, wenn mir Technik und Gravitation in die Quere kommen.

Lara Stoll füllte den Fragebogen schriftlich aus.

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