22 Sonntags-Fragen TV-Koch Studi: «Das einzige Mal, dass ich um ein Autogramm bat»

Von Bruno Bötschi

14.8.2022

«Demokratie und demokratische Grundsätze finde ich eine der besten Errungenschaften der Menschheit»: Andreas C. «Studi» Studer.
«Demokratie und demokratische Grundsätze finde ich eine der besten Errungenschaften der Menschheit»: Andreas C. «Studi» Studer.
Bild: zVg

Bei welchem Song lassen Sie sofort alles stehen und liegen und stürmen die Tanzfläche? Welche TV-Serie schauen Sie gerade? Heute stellen wir unsere 22 Sonntags-Fragen Fernsehkoch Andreas C. «Studi» Studer.

Von Bruno Bötschi

Jeden Sonntag stellt blue News einem Menschen aus Gesellschaft, Kultur, Sport, Wirtschaft oder Politik 22 Fragen, um zu erfahren, was sie oder er am Wochenende tut oder lässt – und was der schönste Moment in den vergangenen Tagen war.

Heutiger Gast ist Andreas C. «Studi» Studer.

Studi ist einer der bekanntesten Köche im deutschsprachigen Raum. In TV-Shows wie «Kochduell», «Kerners Köche,» «Al dente» und «Küchenschlacht» hatte er in über 22 Jahren unzählige Auftritte.

Er schreibt Kochbücher, Kolumnen und veröffentlichte den Fotobildband «Meine Schweizer Kühe». Der gebürtiger Berner Oberländer arbeitete nach Lehre und Studium in der Schweiz, in Berlin, in Mexiko und lebt seit vier Jahren in London. Aktuell schreibt er ein Kinderbuch und entwickelt Rezepte.

1. Andreas C. Studer, was bedeutet Wochenende für Sie – in einem Wort?

Time-out.

2. Was war der schönste Moment in den vergangenen Wochen?

Ein Wiedersehen mit meinen «Al dente»-Freunden Sibylle Sager und Alberto Russo in Zürich. Da wird viel gelacht, werden lustige Geschichten ausgegraben und getrunken. Sven Epiney war leider in den Ferien.

3. Wenn Sie Macht hätten zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen gegen den Widerspruch der Mehrheit?

Nein, ich würde ja am Veto scheitern. Demokratie und demokratische Grundsätze finde ich eine der besten Errungenschaften der Menschheit. Also immer auf die Mehrheit hören, die demokratisch gewählt wurde.

4. Was steht jeden Samstag auf Ihrem Einkaufszettel?

Am letzten Samstag war es nur ein Wort: Catfood. Meine Einkaufszettel sind auf dem iPhone und halt in Englisch. Ich habe in London zwei Kätzchen, Hakuna und Matata.

5. Bei welcher Modedesignerin, bei welchem Modedesigner lassen Sie Ihr Geld?

Ich kaufe fast alles bei Uniqlo. Steht mir, finde ich. Und kostet kein Vermögen. Und das Beste: Es ist nirgends ein Logo drauf.



6. Mit wem würden Sie gern einmal zu Abend essen? Die Person darf auch bereits tot sein.

Da muss ich keine Sekunde überlegen: Charlie Chaplin. Ein Mega-Genie. Seit meiner Kindheit fasziniert er mich. Seine Tochter Geraldine Chaplin habe ich einmal kennengelernt. Es war das einzige Mal, dass ich jemanden um ein Autogramm bat – und zwar auf einem Kinoprogramm mit ihrem Vater drauf. Das war ein grossartiger Moment.

7. Wer ist der beste James-Bond-Darsteller? Und warum?

Roger Moore. Lässig, alles schöne Kalte-Krieg-Plots und englischer Humor. «Octopussy» war 1983 mein erster Bond-Film im Kino als Kochstift. Der Film fängt an der Berliner Mauer am Potsdamer Platz an, gedreht am Original-Schauplatz von West-Berlin. In Berlin habe ich dann fast 22 Jahre gelebt.

8. Welche TV-Serie schauen Sie gerade?

«The Thing about Pam» auf Paramount+, einem neuen Streaming-Kanal. Eine wahre True-Crime-Story mit einer faszinierenden, gestörten Pam, perfekt gespielt von Renée Zellweger.

9. Welches Konzert haben Sie zuletzt besucht?

Kim Wilde am Mighty Hoppla Festival im Juni in London. Ich fühlte mich echt wie ein Teenie bei «Kids in America». Wunderbares Gefühl!

10. Bei welchem Song lassen Sie sofort alles stehen und liegen und stürmen die Tanzfläche?

Beim Song «Believe» von Cher. Wir beide haben am gleichen Tag Geburtstag. Gut, Cher ist 20 Jahre älter, aber man sieht es ihr nicht an. Habe die Gute in Zürich, Vancouver und Berlin schon live gesehen und gefeiert. Sie hatte seit den 60ern in jedem Jahrzehnt einen Nummer-eins-Hit. Coole Frau.

Andreas C. «Studi» Studer ist einer der bekanntesten Köche im deutschsprachigen Raum. In TV-Shows wie «Kochduell», «Kerners Köche», «Al dente» und «Küchenschlacht» hatte er in über 22 Jahren unzählige Auftritte.
Andreas C. «Studi» Studer ist einer der bekanntesten Köche im deutschsprachigen Raum. In TV-Shows wie «Kochduell», «Kerners Köche», «Al dente» und «Küchenschlacht» hatte er in über 22 Jahren unzählige Auftritte.
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11. Wie lange bleiben Sie am Sonntag im Bett, nachdem Sie aufgewacht sind?

Meine Katzen wecken mich um zirka 5 Uhr das erste Mal mit Pfötchen im Gesicht, obwohl sie wissen, dass bis 8:30 Uhr mit mir nicht viel zu machen ist.

12. Frühstück im Bett – ja oder nein?

Am Wochenende auf jeden Fall.

13. Wann sind Sie zuletzt in ein Gotteshaus gegangen?

Am 24. Dezember 2021 in der anglikanischen Kirche St. Mary Moorfield in meiner Nachbarschaft. Habe eine Kerze für meine Mutter angezündet. Ich vermisse sie täglich, auch noch zehn Jahre nach ihrem Tod.

14. Welchen Gegenstand brauchen Sie am Wochenende am meisten?

Mein Velo made in Taiwan. Und wenn ich schon dabei bin: Ich besass als kleiner Knopf Matchbox-Autos, auf denen stand auch «Made in Taiwan». Damals tönte das einfach exotisch und ich dachte, dass aus der Made irgendwann einmal ein Schmetterling wird.

15. Gibt es ein Ritual, das Sie jeden Sonntag pflegen?

Nie rasieren. Ist das ein Ritual, wenn man es nicht macht? Keine E-Mails lesen, die mit Arbeit zu tun haben. Das fängt bereits am Freitagabend an.

16. Freiburger Fondue Moitié-Moitié oder Tessiner Risotto?

Fondue, gern mit einem spritzigen Waadtländer, zum Beispiel einem Cure-d’Attelens-Weisswein. Der Weinberg ist übrigens direkt bei Charlie Chaplins ehemaliger Villa in Corsier bei Vevey, die jetzt ein wundervolles Museum ist.



17. Das beste Fortbewegungsmittel, das Sie je besessen haben?

Ein Elektro-Bike von Aldi. Es wurde mir zwei Wochen, nachdem ich es nach England gezügelt hatte, vor dem Tower of London am helllichten Tag geklaut. Jetzt habe ich wieder eines ohne Batteriebetrieb, eben aus Taiwan.

18. Locarno oder Lugano?

Locarno. Gute Freunde wohnen dort und es ist für mich eine der schönsten Ecken der Schweiz.

19. Wenn Sie das Wort Romandie hören: Woran denken Sie?

Das schöne, internationale Genf und die Lässigkeit der Westschweizer, die im Osten und Norden manchmal fehlt. Beispiel gefällig? Der ehemalige Bundesrat Jean-Pascal Delamuraz hatte gern schon vormittags ein Gläschen Weisswein getrunken, weiss ich aus gut unterrichteter Quelle.

20. Was tun Sie am Wochenende zu wenig?

Bücher lesen! «Im Westen nichts Neues» von Remarque und «Wer die Nachtigall stört» von Harper Lee liegen auf dem Nachttisch, immer noch aktuell und viel zu wichtig, um ignoriert zu werden.

21. Welches hartnäckige Gerücht über Sie ist schlichtweg nicht wahr?

Dass ich eine Frau in Mexiko habe sitzen lassen! Das hat mich mal eine Zuschauerin bei der «ZDF Küchenschlacht» gefragt. Sie meinte, ich sei doch ein so umgänglicher und freundlicher Mann, sie könne sich das gar nicht vorstellen. Ich habe laut gelacht. Und ja, es stimmt nicht. Ich fand es auch eine verrückte Geschichte.

22. Ihr Lieblingswitz?

Ich kenne einen schönen Altherren-Witz. Treffen sich zwei Freunde im Pub. Sagt der eine: «Kennst du die Wüste Gobi?» Sagt der andere: «Ach, hör auf mit deinen Frauengeschichten!»

Andreas C. Studer füllte den Fragebogen schriftlich aus.


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