Bötschi fragt Daniel Rohr: «Ich möchte ohne Zuschauer sterben»
Daniel Rohr ist ein Tausendsassa. Er ist Theaterleiter. Er ist Schauspieler. Er ist Regisseur. Und er arbeitet als Platzanweiser. Ein Gespräch über das Leben auf und neben der Bühne, die Liebe zu seiner Frau – und den Tod.
31.10.2024
Daniel Rohr ist ein Tausendsassa. Er ist Theaterleiter. Er ist Schauspieler. Er ist Regisseur. Und er arbeitet als Platzanweiser. Ein Gespräch über das Leben auf und neben der Bühne, die Liebe zu seiner Frau – und den Tod.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Seit 2004 leitet Regisseur und Schauspieler Daniel Rohr das Theater Rigiblick in Zürich.
- Er sei fast jeden Tag im Rigiblick, sagt der 62-Jährige. «Ich schaffe das nur, weil ich im Beruf, also mit dem, was ich tagtäglich mache, absolut identisch bin», so Rohr.
- blue News schaut hinter die Kulissen vom Rigiblick und besucht den Theatermacher und seine Frau, die Regisseurin Hanna Scheuring, während der Proben zu ihrem neusten Stück.
Es braucht keine lange Anklimatisationszeit, bis man sich im Theater Rigiblick wohlfühlt. Das liegt einerseits am Hausherrn, der einen lachend willkommen heisst und munter erzählend durch das Haus führt.
Das liegt andererseits aber auch daran, dass Besucher*innen spüren, dass hoch über Zürich vieles anderes ist. Es fällt sofort auf, wie angenehm die Atmosphäre ist – etwa während der Proben zum neuen Stück «Dreamer».
Zum Autor: Bruno Bötschi
blue News
blue News-Redaktor Bruno Bötschi spricht für das Frage-Antwort-Spiel «Bötschi fragt» regelmässig mit bekannten Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland. Er stellt ihnen ganz viele Fragen – immer direkt, oft lustig und manchmal auch tiefsinnig. Dabei bleibt bis zur allerletzten Frage immer offen, wo das rasante Pingpong hinführt.
«Das Rigiblick ist eine arschlochfreie Zone», sagt Daniel Rohr, der das Theater seit 20 Jahren leitet.
Viele Menschen sagen, er sei ein Tausendsassa
Er sei fast jeden Tag im Theater, erzählt der 62-Jährige im Gespräch mit blue News. «Ich schaffe das aber nur, weil ich im Beruf, also mit dem, was ich tagtäglich mache, absolut identisch bin.»
Daniel Rohr macht viel. Er ist Theaterleiter. Er ist Schauspieler. Er ist Regisseur. Er ist Kassier. Und er ist Platzanweiser. Viele Menschen sagen, er sei ein Tausendsassa.
Daniel Rohr betont gleichzeitig immer wieder, wie wichtig alle Rigiblick-Mitarbeitenden sind. Seine Frau Hanna Scheuring etwa, die Chefin vom Bernhard Theater unten in der Stadt, die aber auch oft im Rigiblick tätig ist.
Scheuring ist die Regisseurin des Stücks «Dreamer», das an diesem Nachmittag geprobt wird. Ganz oft ist es auch umgekehrt, also dass Rohr Regie führt und Scheuring spielt.
Dass dies so harmonisch laufe, sei ein grosses Geschenk, betont Daniel Rohr. Die Zusammenarbeit in wechselnden Konstellationen hat Tradition. Im gemeinsamen Gespräch ist rasch spürbar, dass dies beide gut finden.
Daniel Rohr möchte nicht auf der Bühne sterben
Hanna Scheuring und Daniel Rohr sind seit 13 Jahren ein Paar. War es Liebe auf den ersten Blick? «Fast», sagt Scheuring und lacht. «Bei mir schon», ergänzt Rohr verschmitzt.
Bis der Tausendsassa Rohr seine Berufung fand, dauerte es etwas länger. Die diversen Ausbildungen und Tätigkeiten sind möglicherweise schuld daran, dass er heute vieles so gut kann.
Daniel Rohr war anfänglich Banker, bevor er die Matura nachholte und sich später zum Schauspieler und Regisseur ausbilden liess.
Und obwohl manche meinen, der 62-Jährige sei nicht nur mit Hanna Scheuring verheiratet, sondern auch mit dem Rigiblick, sagt Rohr klar: «Nein, ich will nicht auf der Bühne sterben. Sterben ist etwas sehr Intimes. Ich möchte ohne Zuschauer sterben.»
Die aktuellen Spieldaten von «Dreamer» im Theater Rigiblick findest du unter diesem Link.
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