Kolumne am Mittag Die Superfrau

Von Bruno Bötschi

23.9.2021

Claudia Obert, Self-made-Millionärin und Reality-TV-Star aus Deutschland, während eines Fotoshootings in einem Hotel auf Ibiza.
Claudia Obert, Self-made-Millionärin und Reality-TV-Star aus Deutschland, während eines Fotoshootings in einem Hotel auf Ibiza.
Bild: Getty Images

Bumsfidel: So könnte man das Leben von Claudia Obert, Self-made-Millionärin und Reality-TV-Star aus Deutschland, in einem Wort zusammenfassen. Jetzt ist ihre Biografie erschienen.

Von Bruno Bötschi

Claudia Obert war in der Sauna vom Elysée Hotel in Hamburg. Ein bisschen Massage, Schwimmen und so – später ging sie mit einem Glas Champagner auf die Terrasse. Da soll sie plötzlich eine Stimme hinter sich gehört haben:

«Sie lassen es sich aber gut gehen, das Einzige, was jetzt noch fehlt, ist guter Sex.» Antwort Obert: «Dafür sind Sie gleich zuständig.»

Momoll, wenn die Unternehmerin aus Freiburg im Breisgau loslegt, nimmt sie selten ein Blatt vor den Mund («Mit 105 haben wir noch Sex und gehen knackig ins Grab.») und verhilft mit ihren Auftritten dem deutschen Reality-TV («Promis unter Palmen», «Kampf der Realitystars» und so weiter) zu netten Quoten. 

Mit 5000 Männern im Bett

Ihr Fans scheinen sie für ihre offenherzige Art und ihren derben Humor zu lieben. So wundert es nicht, dass Frau Obert pünktlich zu ihrem 60. Geburtstag morgen Freitag ein weiteres Mal nachlegt und in ihrer Biografie «wirklich alle Karten auf den Tisch legt», so die Ankündigung des Verlages.

Im Buch «Mein Leben zwischen Champagner, Männern und Millionen», das sie zusammen mit der Promi-Journalistin Martina Taubert verfasst hat, geht es bereits im ersten Kapitel ziemlich handfest zur Sache – sprich: Escort-Sex.

Später verrät Claudia Obert, dass sie mit über 5000 Männern und einem dutzend Frauen im Bett gewesen sei. Mit dieser Zahl an Sexabenteuern lässt sie sogar Julio Iglesias meilenweit hinter sich.

Der spanische Schmusesänger – er feiert übrigens heute seinen 78. Geburtstag, hat also das gleiche Sternzeichen wie Obert – eilte jahrzehntelang der Ruf nach, er hätte mit 3000 Frauen geschlafen. Bis er 2015 die Zahl höchstpersönlich dementierte: «Dieses Gerede ist Unsinn.» Es störe ihn allerdings nicht gross, denn seitdem heisse er bei seinen Freunden nur noch Superman.

«Wieso sollte ich das nicht auch tun?»

Keine Ahnung, ob die Frau Obert von ihren Freundinnen ab sofort nur noch Superfrau genannt wird. Auf jeden Fall schreibt sie in ihrem Buch über Sex und eben auch, wie bereits erwähnt, über horizontale Aktivitäten gegen Bezahlung. Solche hat sie sich während der Corona-Pandemie nämlich geleistet. Kostenpunkt: rund 100'000 Euro.

«Ich habe kein Problem darüber zu sprechen. Ich kenne genug Typen, die mit Escort-Girls unterwegs sind, wieso sollte ich das nicht auch tun?», erklärt Frau Obert im Interview mit dem «Blick».

Sogar mit ihrer mittlerweile verstorbenen Mutter habe sie über die Stunden gegen Bezahlung geredet. «Früher hatte ich die reichen Männer, jetzt haben die jungen Typen mich.»



Claudia Obert kann nicht verstehen, warum Sex die Menschen immer noch so schockiere. «Das ist für mich wie Essen und Trinken», sagt sie im «Blick». Und deshalb ist für sie Sex auch nicht gleichbedeutend mit dem Läuten der Hochzeitsglocken. «Ein Leben mit nur einem Partner ist doch langweilig.»

Der Reality-TV-Star findet vielmehr, die Gesellschaft sollte mit den Aktivitäten im Bett endlich einen lockeren Umgang haben. «Tiere machen da ja auch kein grosses Ding draus und scheinen sehr glücklich damit.»

Ab und an gibt es werktags um 11:30 Uhr bei «blue News» die Kolumne am Mittag. Sie dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.