KolumneDer Bademantel: Textile Gemütlichkeit oder nutzloses Stück Stoff?
Mara Ittig (Pro) und Bruno Bötschi (Kontra)
18.3.2018
Ein umstrittenes Stück Textil: Der Bademantel
Für viele ist kein Kleidungsstück besser geeignet, um gepflegt herumzulümmeln.
Bild: iStock
Der Bademantel: Ein umstrittenes Textil. Die einen lieben seine gemütliche Flauschigkeit, ...
Bild: Getty Images
... die anderen verstehen den Sinn des unförmigen Kleidungsstücks nicht.
Bild: iStock
Rita Ora machte im Bademantel sogar den ropten Teppich der MTV Europe Music Awards unsicher.
Bild: Getty Images
Auch James Bond verführte immer mal wieder im Bademantel. Oder liess sich im Bademantel verführen.
Bild: Getty Images
Jack Nicholson leicht entrückt in Cannes.
Bild: Getty Images
Wohl einer der bekanntesten Bademantel-Träger: Udo Jürgens gab seine Zugaben regelmässig in weissem Frottée.
Bild: Getty Images
Ein umstrittenes Stück Textil: Der Bademantel
Für viele ist kein Kleidungsstück besser geeignet, um gepflegt herumzulümmeln.
Bild: iStock
Der Bademantel: Ein umstrittenes Textil. Die einen lieben seine gemütliche Flauschigkeit, ...
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... die anderen verstehen den Sinn des unförmigen Kleidungsstücks nicht.
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Rita Ora machte im Bademantel sogar den ropten Teppich der MTV Europe Music Awards unsicher.
Bild: Getty Images
Auch James Bond verführte immer mal wieder im Bademantel. Oder liess sich im Bademantel verführen.
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Jack Nicholson leicht entrückt in Cannes.
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Wohl einer der bekanntesten Bademantel-Träger: Udo Jürgens gab seine Zugaben regelmässig in weissem Frottée.
Bild: Getty Images
Mara Ittig, «Bluewin»-Redaktorin, liebt ihren Bademantel über alles. Redaktionskollege Bruno Bötschi hingegen kann mit dem «nutzlosen Stück Frottee» gar nichts anfangen.
Auf den folgenden Zeilen erklären die beiden, warum sie Bademäntel (nicht) lieben:
Pro: Textile Gemütlichkeit
Für mich gibt es kein gemütlicheres Kleidungsstück als den Bademantel. Wir sprechen hier wohlgemerkt von den flauschig-weichen Exemplaren aus Frottee, die man auch in guten Spas und Grand Hotels antrifft.
Und nicht etwa von seidenen Kimono-Kreationen. Die sind auch toll, aber um die soll es hier nicht gehen (das sind schliesslich Morgen- und keine Bademäntel).
Der Bademantel also: Ein Stück textile Gemütlichkeit, eine Bettdecke als Kleidungsstück. Man zieht einen Bademantel nicht an, man schlüpft hinein. Wie man eben auch unter eine Decke schlüpft.
Wenn ich morgens der dampfend heissen Dusche entsteige, gibt es für mich nichts Schlimmeres, als ungeschützt diese wohlig-warme Blase verlassen zu müssen, um mich dem kalten Alltag zu stellen. Der Bademantel wirkt als Puffer. Er umhüllt mich, lässt den warmen Moment noch ein bisschen andauern. Und bildet eine willkommene Twilight-Zone zwischen nackt und angezogen, zwischen Schlafmodus und Arbeitsalltag.
Da ich am Morgen für alles ein bisschen länger brauche, passt das perfekt zu meinem gemächlichen Tempo. Vom nackten Zustand direkt in einen angezogenen wechseln? Bewahre! Ich lass es lieber ruhig angehen.
Ums Abtrocknen brauche ich mich übrigens auch nicht zu kümmern, das erledigt der Bademantel für mich. Danach kann ich mich getrost in Schale werfen und dem Tag sorgfältig gestylt entgegentreten. Ich hatte ja meinen gemütlichen Moment.
Mara Ittig
Kontra: Nutzloses Stück Stoff
Kürzlich stritt ich auf Twitter mit einer SP-Nationalrätin über den Un-Sinn von Bademänteln. Ich schrieb: «Ich fand schon als Kind Bademäntel sinnlos. Und das ist bis heute so geblieben. Abschaffen, denke ich.»
Die Politikerin aus Zürich antwortete: «Ich bin total pro Bademäntel ... Beim Bademantel kommt keiner (ausser Hugh Hefner) auf die Idee, den in der Öffentlichkeit anzuziehen.»
Ich dachte: Und das ist gut so. Je weniger diese Mäntel in der Öffentlichkeit gezeigt werden, desto besser.
Ich weiss, James Bond sah in den flauschigen Frottee-Teilen – egal, ob er damit auf einer Luxusyacht herumschlenderte oder kurz danach in ein Hotelbett zu seiner Geliebten sprang – männlich und, momoll, durchaus sexy aus.
Nur: Ich bin kein Geheimagent und eine Yacht besitze ich auch keine. Seit ich zudem weiss, dass Hollywood-Filmproduzent Harvey Weinstein sich seinen Opfern im Hotelzimmer am liebsten im Bademantel präsentierte ... !?!
Ja, für mich ist und war der Bademantel schon immer ein nutzloses Stück Stoff. Ein Kleidungsstück, das schlecht sitzt. Ein Kleidungsstück, das einen unsympathisch nackt aussehen lässt. Ein Kleidungsstück, das für Verunsicherung sorgt und Fragen aufwirft.
Oder wissen Sie zum Beispiel, ob man unter dem Bademantel eine Badehose trägt, wenn man von seinem Hotelzimmer in die Sauna gehen will?
Und wenn wir schon dabei sind: Sogar der Name «Bademantel» ist unpassend. Oder kennen Sie jemand, der in einem Bademantel badet?
Bruno Bötschi
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