22 Sonntags-Fragen Anikó Donáth: «Balkanmusik bringt mein Blut in Wallung»

Von Bruno Bötschi

22.5.2022

«Ich bin eine wilde, unorganisierte Freespirit-Shopperin»: Anikó Donáth.
«Ich bin eine wilde, unorganisierte Freespirit-Shopperin»: Anikó Donáth.
Bild: Amanda Nilkolic

Welchen Gegenstand brauchen Sie am Wochenende am meisten? Was steht jeden Samstag auf Ihrem Einkaufszettel? Heute stellen wir unsere Fragen Schauspielerin Anikó Donáth.

Von Bruno Bötschi

22.5.2022

Jeden Sonntag stellt blue News einem Menschen aus Kultur, Sport, Wirtschaft und Politik 22 Fragen, um zu erfahren, was sie oder er am Wochenende tut oder lässt – und was der schönste Moment in den vergangenen sieben Tagen war.

Heutiger Gast ist Schauspielerin, Sängerin und Autorin Anikó Donáth.

Dieser Tage erschien ihr Buch «Ich, die Gurke»Darin erzählt die 51-jährige Künstlerin 50 schlimme Geschichten aus dem Showbusiness.

Donáth ist Mitglied der Comedy-Gruppe Exfreundinnen.Im Kino war sie unter anderem als Politesse in Marco Rimas «Handyman» zu sehen. Seit 2018 schreibt Donáth zudem eine monatliche Kolumne für die «Coopzeitung».

1. Anikó Donáth, was bedeutet Wochenende für Sie – in einem Wort?

Arbeit.

2. Was war der schönste Moment in den vergangenen Wochen?

Mein Buch, «Ich, die Gurke» wurde ausgeliefert – ein Freudentag, wie eine Geburt!

3. Wenn Sie Macht hätten, zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen gegen den Widerspruch der Mehrheit?

Mein erster Impuls ist: Ja klar, dafür bin ich ja Monarchin. Oder so. Aber im zweiten Moment, wenn dann alle hässig sind im Land, ist das auch nicht schön – und weder sinnvoll noch demokratisch.

4. Was steht jeden Samstag auf Ihrem Einkaufszettel?

Wenn ich ab und zu einen Einkaufszettel mache, dann vergesse ich ihn meistens zu Hause – darum: Ich bin eine wilde, unorganisierte Freespirit-Shopperin.

5. Bei welcher Modedesignerin, bei welchem Modedesigner lassen Sie Ihr Geld?

Ich gebe nicht mehr so viel Geld für Kleider aus wie früher. Mein Lieblingsgeschäft ist der Caritas-Laden in Zürich-Oerlikon. Ich versuche ökologisch einzukaufen und habe auch keine grosse Garderobe. Wenn ich richtig viel Geld hätte, würde ich sofort zu Willi Spiess und Lisbeth Egli gehen. Ihre Kleider sind unglaublich glamourös.



6. Mit wem würden Sie gern einmal zu Abend essen? Die Person darf auch bereits tot sein.

Ich gehe lieber mit lebendigen Leuten essen ­– mit Filmemacher Steven Spielberg. Ganz einfach für die «Konägschän».

7. Wer ist der beste James-Bond-Darsteller? Und warum?

Die kommt noch – Jamey Bond!

8. Welche TV-Serie schauen Sie gerade?

«Bridgerton». Aber ich bin keine Süchtige. Meine Freundinnen überholen mich bei allen Serien irgendwann. Aber bei «Bridgerton» ist die moderne, gendergerechte, durchmischte Rollenbesetzung einfach grossartig. Und natürlich sind alle super talentierte Darsteller*innen.

9. Welches Konzert haben Sie zuletzt besucht?

«This is Rock» im «Das Zelt». Ich habe lauthals «Highway to Hell» mitgebrüllt. Herrlich!

10. Bei welchem Song lassen Sie sofort alles stehen und liegen und stürmen die Tanzfläche?

«Duj Sandale» von Emir Kusturica. Da muss ich schreien vor Glück. Ich bin halb Ungarin und Balkanmusik bringt mein Blut in Wallung.

In ihrem dieser Tage erschienen Buch «Ich, die Gurke» erzählt Anikó Donáth 50 schlimme Geschichten aus dem Showbusiness.
In ihrem dieser Tage erschienen Buch «Ich, die Gurke» erzählt Anikó Donáth 50 schlimme Geschichten aus dem Showbusiness.
Bild: Amanda Nilkolic

11. Wie lange bleiben Sie am Sonntag im Bett, nachdem Sie aufgewacht sind?

Seit mein Sohn auch ausschläft – solange, dass er nicht verhungert.

12. Frühstück im Bett – ja oder nein?

Nein, nie! Ich setze mich immer geduscht, geschminkt und angezogen an den Tisch. Total ungemütlich, hat man mir schon gesagt.

13. Wann sind Sie zuletzt in ein Gotteshaus gegangen?

Im vergangenen April. Und zwar an einem Samstagmorgen. Ich gab einen Workshop: Vorlesen von Bibeltexten – abgefahren, was da so drinsteht in diesem Bestseller. Aber hochinteressant und natürlich zu hinterfragen! Ich habe verdrängt, wie frauenfeindlich der Sündenfall ist. Pfui Teufel!

14. Welchen Gegenstand brauchen Sie am Wochenende am meisten?

Zopf.

15. Gibt es ein Ritual, das Sie jeden Sonntag pflegen?

Nachtwäsche machen und beim Warten Fingernägel lackieren – dann bin ich frisch für die Woche.

16. Freiburger Fondue Moitié-Moitié oder Tessiner Risotto?

Bitte beides.



17. Das beste Fortbewegungsmittel, das Sie je besessen haben?

Mein Elektrovelo. Einen alten, unsexy Flyer, den ich mal secondhand gekauft habe. Ich liebe es, in der Nacht von einer Vorstellung nach Hause zu fliegen – gern auch bei Schnee und Regen.

18. Locarno oder Lugano?

Locarno, weil ich bei jedem Besuch die Brissago-Inseln sehen muss. Die habe ich als Kind von unserem Häusschen in Ronco jeden Tag abgezeichnet. Leider haben sich meine Grosseltern mit über 70 noch scheiden lassen und die Liegenschaft wurde verkauft. Seufz.

19. Wenn Sie das Wort Romandie hören: Woran denken Sie?

An Eiskunstläufer Stéphane Lambiel. Er ist Talent und Charme in einer Person. Und an Charlie Chaplin. Das Chaplin-Museum in Vevey ist grossartig.

20. Was tun Sie am Wochenende zu wenig?

Ausruhen.

21. Welches hartnäckige Gerücht über Sie ist schlichtweg nicht wahr?

Alles, was man über mich tuschelt, ist wahr. Wo Rauch ist, ist auch Feuer. Doch, jetzt fällt mir was ein: Die meisten Leute, die mich nicht gut kennen, denken, ich gebe immer Vollgas. Ich liebe es, zu lümmeln. Okay, ich komme nicht so oft dazu.

22. Ihr Lieblingswitz?

Was ist grün und liegt im Sarg? Ein Sterbsli.

Anikó Donáth füllte den Fragebogen schriftlich aus.


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