Die Kolumne 7/8 Hose abschaffen – und zwar sofort!

Bruno Bötschi

2.4.2018

Sie können der fähigste Mathematiklehrer der Welt sein, wenn Sie in einer 7/8-Hose unterrichten, werden Sie von Ihren Schülerinnen und Schülern niemals ernst genommen werden.
Sie können der fähigste Mathematiklehrer der Welt sein, wenn Sie in einer 7/8-Hose unterrichten, werden Sie von Ihren Schülerinnen und Schülern niemals ernst genommen werden.
Getty Images

Männer, egal welchen Alters und welcher Figur, sehen in 7/8 Hosen absolut unsexy aus, findet «Bluewin»-Redaktor Bruno Bötschi. Er fordert deshalb: Abschaffen!

Stiletto-König Christian Louboutin wurde im «Stern» einmal gefragt: Wie viel Farbe verträgt ein Mann, ohne wie ein Clown auszusehen? «Je exzentrischer die Person, desto bunter die Schuhe.»

Und welche Schuhe gehen beim Mann gar nicht? «Wissen Sie, was ich viel schlimmer finde als das falsche Paar Schuhe?», antwortete Louboutin, «diese kurzen Socken, die Männer in ihren Sportschuhen verstecken. Gibt es etwas Unmännlicheres?»

Ich bin total bei Ihnen, Herr Louboutin. Nur, es gibt noch viel etwas Unmännlicheres. Momoll, Sie haben eine modische Männersünde vergessen, die noch schrecklicher ist und leider oft und gerne mit diesen vermaledeiten Knöchelsöcklis kombiniert wird.

Genau, ich rede von den 7/8 Hosen. Manche sagen diesem unsäglichen Stück Stoff auch 3/4- oder 5/6-Hose. Egal, schrecklich hässlich ist es in allen Varianten und Versionen.

Missverständnis der modernen Mode

Fakt ist: Männer sehen in 7/8 Hosen, egal welchen Alters und welcher Figur, absolut unsexy aus.

Jeroen van Rooijen, der Schweizer Stilpapst, sagt es noch deutlicher: «Ach, die grauenvollen 7/8-Hosen, ein schreckliches Missverständnis der modernen Mode. Sie lassen jeden Mann sofort wie einen halbwüchsigen Wicht aussehen, dessen Bermudas zu gross beziehungsweise langen Hosen zu kurz sind.»

Fakt ist leider auch: Kaum werden die Tage wieder wärmer, sind in der Stadt und auf den Bergen (ja, bei Wanderern sind diese verkürzten Teile besonders beliebt) wieder unzählige Männer mit 7/8 Hosen zu sehen.

Männer und Mode? Ach, gerade bei älteren, heterosexuellen Exemplaren herrscht da selten grosse Liebe. Mein Tipp: Wer heute seiner Traumfrau nicht nur begegnen, sondern auch mit ihr ins Gespräch kommen will, wagt morgens besser einen zweiten Blick in den Spiegel und trägt auf gar keinen Fall eine 7/8 Hose. Verstanden, Mann?

Punks im Gewand von Schrebergärtnern

Ja, ich weiss natürlich auch, die inneren Werte sind wichtiger. Aber Sie können der fähigste Mathematiklehrer der Welt sein, wenn Sie in einer kahkifarbenen 7/8-Hose unterrichten und dazu noch ein Hawaii-Hemd tragen, werden Sie von ihren Schülern niemals ernst genommen werden.

Nicht ernst nehmen kann ich auch Stilblogger Philipp Tingler. Er notierte im Männermagazin «GQ»: «Für Männer sind 7/8-Hosen stets: die Burka.» Ein unglücklicher Vergleich. Oder kennen Sie einen Mann, der gezwungen wird 7/8-Hosen zu tragen?

Da halte ich mich lieber an den stilvollen Jeroen van Rooijen. Er sagt: «Die 7/8-Hosen sind der sicherste Weg, sich ohne Not zum Affen zu machen. Ich habe noch nie, nie, nie auch nur einen Mann gesehen, der in so etwas cool aussieht.»

Van Rooijen glaubt allerdings, dass den 7/8-Trägern dies egal ist: «Sie wollen möglicherweise gar nicht gut aussehen. Sie sind Punks im Gewand von Schrebergärtnern. Es scheint mir auch ganz und gar unmöglich, zu dieser Hose würdige Fussbekleidung zu finden. Dazu gehen eigentlich nur Klettersandalen, aber dann unbedingt mit Socken. Sowie ein Handy am Gürtelclip.»

Vielleicht tragen Männer diese 7/8-Hosen aber auch nur, weil sie, verdammt noch mal, ihre Jugend zurückwollen. Aber stattdessen erinnern sie nur an eines: Das nächste grosse Ereignis im Leben dieses Mannes wird der Tod sein.

Die Kolumne: Ihre Meinung ist gefragt

In der Rubrik «Die Kolumne» schreiben Redaktorinnen und Redaktoren von «Bluewin» regelmässig über Themen, die sie bewegen. Leserinnen und Leser, die Inputs haben oder Themenvorschläge einreichen möchten, schreiben bitte eine Mail an: redaktion@bluewin.ch

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