Tödliche WeihnachtenHeiligabend steigt das Infarktrisiko
Runa Reinecke
13.12.2018
Das Fest der Liebe geht ans Herz. Allerdings nicht immer im positiven Sinne, wie eine neue Studie aus Schweden zeigt.
David Erliege und seine Forscherkollegen des schwedischen Karolinska-Instituts haben für eine gross angelegte Studie, die im «British Medical Journal» veröffentlicht wurde, Daten von rund 283’000 Personen ausgewertet. Alle erfassten Personen hatten zwischen 1998 und 2013 einen Herzinfarkt erlitten und wurden deshalb in einem schwedischen Spital behandelt.
Nicht nur der genaue Zeitpunkt, während dem die ersten Infarktsymptome auftraten, wurden festgehalten. Neben Alter und Gewicht wurde vermerkt, ob die Patienten Medikamente zum Zeitpunkt des Infarkts einnahmen oder rauchten.
Landesweit werden in Schweden im Schnitt 50 Infarkte pro Tag registriert. Am Heiligabend liegt diese Rate bei 69. Der darauffolgende 1. Weihnachtsfeiertag beschert den Notaufnahmen immer noch 65 infarktbedingte Behandlungen. Der 2. Weihnachtsfeiertag liegt mit 61 Fällen immer noch über dem Durchschnitt.
Warum es an den Weihnachtsfeiertagen zu besonders viele Infarkten kommt, geht aus der Analyse nicht hervor. Die Forscher vermuten, dass die «grossen Gefühle» eine wichtige Rolle spielen – sowohl die positiven, als auch die negativen.