Zwei Esslöffel getrockneten Thymian in die Nudelsauce, schon ist die Erkältung weg! Schliesslich haben Gewürze ja auch eine heilende Wirkung, oder? Ganz so einfach ist es nicht, sagen Experten.
Sie sind gut für die Verdauung. Sie verbessern die Stimmung. Sie stoppen Depressionen. Und manchmal den Krebs. Glaubt man diesen einschlägigen Heilsversprechen, im Internet und anderswo, dann ist das Gewürzregal eine kleine Apotheke.
Denn vielen Gewürzen und Kräutern werden Auswirkungen auf die Gesundheit nachgesagt – sei es die Petersilie oder Kurkuma.
Doch stimmt das überhaupt? Ja, teilweise – doch es gibt ein «Aber». Denn es gibt zwar Gewürze, deren heilende Wirkung nachgewiesen ist, sagt Autorin und Gewürz-Expertin Manuela Mahn. «Thymian zum Beispiel hat eine antivirale Wirkung, Thymiansirup ist deshalb als traditionelles, pflanzliches Arzneimittel anerkannt.» Wobei die Wirkung von ein wenig Thymian-Pulver im Essen natürlich geringer ist als die von entsprechenden Kapseln oder Arznei-Tees aus der Apotheke.
Ein Gewürz ist kein Medikament
Andere Fälle sind komplizierter. Bestes Beispiel: Kurkuma. «Kurkuma zeigt eine anti-entzündliche Wirkung und kann in gewissen Mengen auch als Detox-Gewürz zur Entlastung der Leber funktionieren», sagt Mahn.
Vieles, was dem Kurkuma darüber hinaus nachgesagt wird, ist jedoch noch längst nicht zu Ende erforscht. Erste Ergebnisse aus Studien würden da in den Medien oft zu verkürzt dargestellt, so Mahn. «Dass Kurkuma gegen gewisse Krebsarten hilft, zum Beispiel.» Im schlimmsten Fall werden bei Betroffenen so Hoffnungen geweckt, die das Gewürz vielleicht gar nicht einhalten kann.
Und selbst bei nachgewiesener Wirkung gilt immer: Ein Kraut oder ein Gewürz ist kein Medikament. Und das ist nicht nur eine Frage des Begriffs, sagt Mahn. «Gewürze sind nicht standardisierbar – es gibt Ernten in unterschiedlicher Qualität, klimatische Einflüsse, die Bodenqualität spielt eine Rolle und so weiter.»
Auch ein Problem: Die Aufnahme im Körper. Bei Medikamenten gibt es etwa magensaftresistente Kapseln, die garantieren sollen, dass ein Wirkstoff da ankommt, wo er wirken soll. Das ist beim Essen anders.
«Wenn sie zum Beispiel eine entzündliche Darmkrankheit haben, kommt dort vielleicht noch viel an», sagt Jan Frank, Professor am Institut für Ernährungswissenschaften der Universität Hohenheim. «Wenn die Entzündung aber im Knie sitzt, dann muss der Wirkstoff zuerst im Darm aufgenommen und über die Leber und das Blut zum Knie transportiert werden, wo dann nur noch wenig ankommt.»
Wo Gewürze oft eine gute Wirkung haben
Sind heilende Gewürze also Hokuspokus? Das dann wieder nicht, sagt Manuela Mahn: «Wo Gewürze oft eine gute Wirkung haben, ist bei alltäglichen Befindlichkeitsstörungen – Anis, Kümmel und Fenchel bei Verdauungsbeschwerden zum Beispiel oder Ingwer als Reisemedizin gegen Übelkeit.»
Und auch bei ernsthaften Krankheiten sieht Ernährungsexperte Frank durchaus einen Platz für Kraut und Co. – mit einer gewichtigen Einschränkung: «Ernährung dient nicht der Therapie, sondern der Erhaltung der Gesundheit und Prävention von Krankheiten», sagt er. «Wobei es im Fall einer Krankheit natürlich sinnvoll sein kann, die Ernährung zu modifizieren, um die Heilung zu unterstützen.»
Wer häufig mit entsprechenden Erkrankungen und Beschwerden zu kämpfen hat, kann zum Beispiel generell anti-entzündlich essen. Passende Gewürze dafür wären etwa Kurkuma, Thymian und Ingwer.
Der Teufel steckt hier aber im Detail: Die Wirkstoffe im Kurkuma kann der Körper zum Beispiel oft gar nicht verstoffwechseln, sagt Mahn. Zudem ist das Curcumin fett- und nicht wasserlöslich, warnt Frank. Das Gewürz als Tee ohne fettreiche Zusätze zu konsumieren, ist daher wenig sinnvoll.
Zudem können auch Kräuter und Gewürze unerwünschte Wirkungen haben. Und selbst bei einer konsequenten Ernährungsumstellung ist keine sofortige Wunderheilung zu erwarten. Das gilt immer, aber gerade bei Kräutern und Gewürzen. «Man muss da mit einem langen Atem herangehen», sagt Mahn.
Historische Pfade: Das sind die 12 schönsten Wanderwege der Schweiz
Twinigstrasse, Binntal, VS: Als die Engländer im 19. Jahrhundert die Reize des abgeschiedenen Binntals entdeckten, musste der alte Saumpfad durch die gefährliche Twingischlucht für Karren befahrbar gemacht werden. In den 1930er Jahren folgte die Postautostrasse, der heutige Wanderweg. Dauer: 2 Stunden 30 Minuten, Länge: 8,8 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Canal d'Entreroches, VD: Eine schiffbare Wasserstrasse zwischen dem Mittelmeer und der Nordsee: Ein Traum, der im 17. Jahrhundert im Waadtland beinahe Realität geworden wäre. Die Wanderung führt entlang der Spuren dieses schliesslich nicht zu Ende gebrachten Bauvorhabens. Dauer: 2 Stunden 30 Minuten, Dauer: 9,9 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Le Doubs, un paysage culturel, JU: Die Transportwege von den Dörfern auf dem Freiburger Hochplateau zu den Ufern des tief in den Jurakalk eingefressenen Flusses zeugen von frühindustriellen Produktionsbetrieben, die mit dem Aufkommen der Dampfmaschine an Wichtigkeit verloren. Dauer: 3 Stunden 30 Minuten; Länge: 12,5 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Pilgerweg nach Mariastein, BL/S0: Mariastein erfreut sich als zweitwichtigster Marienwallfahrtort der Schweiz ungebrochener Anziehungskraft über die Religionsgrenzen hinweg. Der historische Pilgerweg zur Felsenkapelle gibt Aufschluss über die Glaubensvorstellungen verschiedener Epochen. Dauer: 3 Stunden, Länge: 10.9 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Obere Hauensteinlinie, BL: Die Tour im wilden Baselbiet führt entlang dem Bahnwanderweg von Läufelfingen nach Sissach bis zum Nordportal des Hauensteintunnels. Zu entdecken sind die pionierhaften Bauwerke für die einst äussert wichtige und anspruchsvolle Eisenbahnstrecke. Dauer: 2 Stunden 50 Minuten; Länge: 10,9 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Alte Schollbergstrasse, SG: Als der Rhein noch ungezähmt durchs Tal floss, reichten seine Wasser bis an die Felswände des Schollbergs. Die eidgenössische Tagsatzung beschloss 1490, die Schlüssestelle zwischen Vild und Obertrübbach durch eine Strasse besser passierbar zu machen. Dauer: 2 Stunden 45 Minuten, Länge: 10,9 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Römerweg, Filzbach, GL: Der Panoramaweg entlang des Kerenzerbergs bieter spektakuläre Aussichten über den Walensee und auf die Churfirsten. Per Schiff geht es über den einst bedeutenden Wasserweg nach Weesen, das vor der Eröffnung der Autobahn 1986 ein wichtiger Hafenort war. Dauer: 3 Stunden 30 Minuten, Länge: 11,8 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Rigibahnen, LU/SZ: Der Panoramaweg entlang der 1931 stillgelegten Bergbahnstrecke von Kaltbad zur Scheidegg lässt nachvollziehen, wie geschäftstüchtige Innerschweizer im 19. Jahrhundert die «Königin der Berge» über ein Gesamtpaket von Bahn und Hotel vermarketet. Dauer: 2 Stunden 30 Minuten, Länge: 7,8 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Alter Brünigweg, OW/BE: Der Passweg über den Brünig könnte bereits in der Antike begangen worden sein. Die Wanderung startet in der katholischen Zentralschweiz und führt auf dem alten Saumpfad ins reformierte Berner Oberland, parallel zur Golden-Pass-Linie Richtung Haslital. Dauer: 1 Stunde 45 Minuten, Länge: 5,1 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Auf den Grimsel, BE: Vom Transportweg zur Energielandschaft: Wie ein alpines Tal von tatkräftigen Menschen über Jahrhunderte überwunden und nutzbar gemacht wurde, lässt sich auf dem alten Saumpfad auf den Grimsel erleben. Dauer: 3 Stunden, Länge: 8 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Alte Averserstrass, GR: Die 1895 eröffnete Kunststrasse brachte den abgelegenen Dörfern im Hochtal die erste fahrbare Verbindung nach Andeer. Kühne Bogenbrücken begleiten den Weg zu den einsamen Walsersiedlungen, die bereits im 13. Jahrhundert entstanden sind. Dauer: 3 Stunden 30 Minunten, Länge: 12,4 Kilometer.
Bild: Schweizer Heimatschutz
Madonna del Sasso, TI: Das Konzept des «Heiligen Berges» stammt aus der Zeit der Gegenreformation, als die Katholische Kirche mit neuen Strategien um Gläubige kämpfte. Die Rundwanderung führt zur Wallfahrtskirche Madonna del Sassound und bietet grandiose Aussichten über Locarno. Dauer: 1 Stunden, Länge: 2,3 Kilometer.
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