Teil 21 Der Strafraum (21/40)

Beni Thurnheer

19.6.2018

Die Aufmerksamen haben sich gewiss schon gefragt, wie das gehen soll, wenn die Spieler der verteidigenden Mannschaft bei einem Freistoss eine Distanz von 9 Metern einhalten sollen, sich der ‹Tatort› aber näher beim Tor befindet.

Hier ist des Rätsels Lösung: Ein Hands- oder Foulvergehen, welches normalerweise einen direkten Freistoss zur Folge hätte, führt in der Nähe des Tores zu einer noch schwereren Strafe, zu einem Penalty. ‹In der Nähe des Tores› bedeutet konkret ‹innerhalb des Strafraums›, und damit ist der Zeitpunkt gekommen, weitere Linien auf dem Fussballplatz unter die Lupe zu nehmen.

Der Strafraum ist ein vor den beiden Toren markiertes Gebiet in rechteckiger Form. Er ragt von der Torlinie aus 16 m ins Feld hinein und wird seitlich durch zwei Linien begrenzt, welche ihren Anfang auf der (verlängerten) Torlinie je 16 m ausserhalb der Pfosten nehmen. Man nennt diese Zone deshalb auch den Sechzehnmeterraum oder Sechzehner, auch wenn es sich eigentlich um eine Distanz von 18 Yards und damit um 16,5 m handelt. Aber ‹Sechzehneinhalber› würde einfach zu kurios tönen …

Dies also ist das Territorium, in welchem ein Foul oder Hands der verteidigenden Mannschaft zu einem Penalty führt.

Unterschiedliche Konsequenzen

Begeht ein Angreifer im Strafraum eine Regelwidrigkeit, so sind die Konsequenzen natürlich nicht halb so schlimm. Es gibt dann einfach einen Freistoss in die andere Richtung, denn das relevante Tor steht in diesem Fall an die hundert Meter entfernt auf der anderen Seite des Platzes.

Der Sechzehner ist gleichzeitig der beschränkte Raum, in welchem der Torhüter den Ball in die Hände nehmen darf. Es kommt deshalb auch selten vor, dass sich ein Goalie weiter ins Feld hinaus. wagt, verliert er doch dann sein Privileg. Tut er es trotzdem und berührt den Ball ausserhalb des Sechzehners mit der Hand, wird auch gegen ihn ein Freistoss verhängt. Nur einen Handspenalty gegen den Goalie kann es nie geben: Entweder ist der Tatort weit weg vom Tor – nämlich ausserhalb des Strafraums – oder er ist nahe genug, aber dann eben gar kein Tatort mehr.


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