1928 und 1948 darf die Schweiz in St. Moritz Olympische Winterspiele austragen. Seither sind Dutzende Kandidaturen gescheitert. Ein Rückblick auf drei Schweizer Bewerbungen der letzten 25 Jahre.
Sion 2006
Nachdem man für die Winterspiele 2002 gegen Salt Lake City erwartungsgemäss chancenlos geblieben war, reichte die Schweiz für 2006 gleich die nächste Kandidatur ein. Die von Bundesrat und Sportminister Adolf Ogi stark unterstützte Bewerbung war – zumindest aus Schweizer und insbesondere auch Walliser Sicht – die beste.
Umso grösser war die Katerstimmung am 19. Juni 1999 nach dem deutlichen Verdikt bei der IOC-Session in Seoul: 53 Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees stimmten für Turin, nur 36 für Sion. Als der damalige IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch das Ergebnis verkündete, war die Party von Tausenden erwartungsfrohen Leuten auf der Sittener Place de la Planta abrupt beendet.
Bern 2010
Diese Kandidatur scheiterte bereits hochkant an der Hürde des kantonalen Stimmvolks. Am 22. September 2002 lehnten die Bernerinnen und Berner die für die Olympia-Bewerbung benötigten Kredite über insgesamt 22,5 Millionen Franken mit wuchtigen 78 Prozent Nein-Stimmen ab. «Wir sind alle konsterniert. Selbst die Gegner sind überrascht vom deutlichen Nein», so der Befund des damaligen Generaldirektors der Berner Kandidatur nach dem niederschmetternden Ergebnis.
Graubünden / Wallis 2026
Die Stimmbürger des Kantons Graubünden lehnten eine Kandidatur als Gastgeber der Olympischen Spiele 2026 am 17. Februar 2017 – also während der Durchführung der alpinen Skiweltmeisterschaften in St. Moritz – deutlich ab. Danach setzte Swiss Olympic alle Hoffnungen auf das Wallis.
Doch Sion 2026 scheiterte ebenfalls am Nein der kantonalen Bevölkerung. Deren Verdikt bei der kantonalen Abstimmung am 10. Juni 2018 zu einer Kostenbeteiligung über 100 Millionen Franken lautete: 71'579 Nein- zu 61'019 Ja-Stimmen. Einzig im Oberwallis fand der Kredit einen knappen Ja-Stimmenanteil, in der Kantonshauptstadt legten fast 61 Prozent ein Nein in die Urne.