Teil 1 Captain (1/40)

Beni Thurnheer

12.6.2018

Der Schiedsrichter braucht in jeder Mannschaft einen Ansprechpartner. Das ist der Captain, auch Spielführer genannt. Er ist durch den Captainbändel am Oberarm gekennzeichnet.

Die Captains führen ihre Teams beim Einmarsch aufs Feld an und nehmen zusammen mit dem Schiedsrichter vor dem Anpfiff die Platzwahl vor. Manchmal, besonders bei internationalen Spielen, tauschen sie zur Erinnerung die Wimpel ihrer Teams aus, welche dann in der Folge meistens irgendwo im Klubhaus oder am Verbandssitz aufgehängt werden. Die Captains sind die Stellvertreter ihrer Elf. Der Ref kann sie zu sich rufen, um sie z. B. zur Besonnenheit zu mahnen, wenn eine Partie immer ruppiger wird und auszuarten droht. Die Captains sorgen dann für die Verbreitung des Gesagten in ihren Reihen.

Als Einzige dürfen sie sich beim Schiri auch über Entscheide orientieren, die sie nicht begriffen haben, aber im richtigen Tonfall und nicht, um dadurch bloss ihr Missfallen kundzutun! Soll etwas an der Platzorganisation sofort in Ordnung gebracht werden, geht diese Information ebenfalls vom Schiri via Spielführer des einheimischen Teams zu den entscheidenden Leuten, also z. B. zum Platzwart, der ein Loch im Netz flicken soll, oder zum Platzsprecher, welcher die Zuschauer darauf aufmerksam machen muss, dass das Abbrennen von Feuerwerk nicht gestattet ist. Zu den schönsten Aufgaben des Captains gehört es, Siegespokale entgegenzunehmen.

Vielfältiges Jobprofil

Während eines Spiels muss in jeder Mannschaft immer jemand die Captainbinde und die damit einhergehende Verantwortung tragen. Ist der eigentliche Spielführer verletzt oder wird er während der Begegnung ausgewechselt, geht der Bändel für diese Zeit an einen Stellvertreter über. Ausserhalb des Spielfeldes hat der Captain weitere Aufgaben Er vertritt die Meinung der Spieler gegenüber dem Präsidium bei Fragen nach der Höhe von Erfolgsprämien und gegenüber dem Trainer – z. B. bei Fragen der Trainingsgestaltung und Taktik. Er hat zwar keine direkte Entscheidungsbefugnis, aber seine Meinung als Sprachrohr der Mannschaft wiegt schwer.

Besonders wichtig ist er als Pulsfühler des Teams. Er sollte aufkommende ungute Gefühle, sich anbahnende Konflikte und Gruppenbildungen frühzeitig erkennen, zur Sprache bringen und im Keim ersticken. Seine ausgleichende, vermittelnde Rolle ist dann besonders wichtig, wenn die unterschiedlichsten Mentalitäten aufeinander prallen wie das vor allem bei der Nationalelf häufig ist: Welsche und Deutschschweizer im Land der Eidgenossen, Flamen und Wallonen in Belgien oder auch generell Einheimische und Legionäre, Techniker und Kämpfer, Stürmer und Verteidiger usw.

Besonders wichtig ist er als Pulsfühler des Teams. Er sollte aufkommende ungute Gefühle, sich anbahnende Konflikte und Gruppenbildungen frühzeitig erkennen, zur Sprache bringen und im Keim ersticken. Seine ausgleichende, vermittelnde Rolle ist dann besonders wichtig, wenn die unterschiedlichsten Mentalitäten aufeinander prallen wie das vor allem bei der Nationalelf häufig ist: Welsche und Deutschschweizer im Land der Eidgenossen, Flamen und Wallonen in Belgien oder auch generell Einheimische und Legionäre, Techniker und Kämpfer, Stürmer und Verteidiger usw.

Der Captain wird normalerweise von den Spielern gewählt, manchmal aber auch vom Trainer bestimmt (vor allem bei den Nationalteams). Seine Amtszeit dauert unbestimmt lange, bis sich Opposition gegen ihn regt oder er selber die Nase voll hat. Er ist meistens einer der älteren, erfahreneren, aber auch besten Spieler. Darin liegt eine gewisse Problematik: Viele Superfussballer sind introvertiert und machen als Captain kaum einmal den Mund auf. Durch diese Passivität lassen sie Konflikten freien Lauf. Umgekehrt kann ein guter Kommunikator durch seine bescheidenen Leistungen auf dem Platz die ganze Akzeptanz verlieren.


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