Ohrfeigen-Einschätzung: Hat Will Smith seinen Oscar noch verdient?
An den Oscars 2022 gab vor allem ein Moment zu reden: Will Smith ohrfeigte Chris Rock nach einem Spruch über Ehefrau Jada Pinkett-Smith. Was den Moment so absurd machte und was an den Awards sonst noch passierte, siehst du im Video.
28.03.2022
Oscar-Favorit «The Power of the Dog» geht unter, «CODA» ist der Film des Jahres. Doch der wahre Sieger der Zeremonie ist «Dune» mit insgesamt sechs Awards. Einen Aufreger gab es auch: Will Smith schlägt Chris Rock nach einem Witz ins Gesicht.
Die Oscarnacht 2022 war der Beweis, dass die richtige Moderation die Sendung eben doch ausmacht. In den letzten drei Jahren hat sich die Academy gegen eine Hostess oder einen Host entschieden – nicht nur wegen der Pandemie in den vergangenen zwei Jahren.
Amy Schumer, Regina Hall und Wanda Sykes waren auf ganzer Linie erfolgreich mit ihrem lockeren – fast schon – Slapstick-Humor.
Will Smith schlägt Chris Rock auf offener Bühne
Einen Dämpfer gab es dennoch: Will Smith rastet nach einem Witz von Chris Rock aus, läuft auf die Bühne und schlägt ihm ins Gesicht. Was erst nach einem einstudierten Gag aussieht, ist nicht ganz harmlos.
Smith ruft danach – zurück auf seinem Platz – Rock solle den Namen seiner Frau nicht in den Mund nehmen (»Keep my wife's name out of your fucking mouth»). Rock hatte gesagt, sie sehe aus «wie GI Jane 2». Jada Pinkett Smith leidet unter Haarausfall, sie hat vor einigen Monaten selbst darüber berichtet.
Wegen eines Witzes über seine Frau geht Will Smith auf die Bühne und schlägt Chris Rock ins Gesicht. In der Dankesrede für seinen Oscar entschuldigt er sich dafür.
Für seine Rolle in «Kind Richard» wird er als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.
Ariana DeBose ist die «Beste Nebendarstellerin» der diesjährigen Oscars. Die US-Amerikanerin gewann für ihre Darstellung von Anita in Steven Spielbergs Remake von «West Side Story».
Bester Nebendarsteller: Der taube Schauspieler Troy Kotsur genoss den Beifall. Gehörlose zeigen ihren Beifall, indem sie ihre offenen Hände über den Kopf strecken und diese im Handgelenk zügig nach links und rechts drehen – das gesamte Publikum erwies Kotsur so die Ehre. Neben ihm steht Youn Yuh-jung, die letztes Jahr für «Minari» nominiert war.
Regisseur Ryusuke Hamaguchi nimmt seinen Oscar in der Kategorie «Bester Internationaler Film» entgegen. Sein Drama «Drive My Car» war in der «Bester Film»-Kategorie ebenfalls nominiert.
Jane Campion nimmt ihren Oscar für die «Beste Regie» entgegen. Sie dankt in ihrer Rede unter anderem dem Streamingdienst Netflix, der «das Projekt von Anfang an zu hundert Prozent unterstützt hat».
Simu Liu, Bradley Cooper, Tyler Perry, and Timothée Chalamet (v.l.n.r.) werden von Hostess Regina Hall auf die Bühne gebeten. Sie würden gerne noch einen weiteren COVID-Test machen. Ihre Absichten sind jedoch andere: «Es steht hier ihr seid alle single, ups, positiv.» Hall macht während der ganzen Show richtig Laune!
Drei Legenden: Skateboarder Tony Hawk, Surfer Kelly Slater und Snowboarder Shaun White scherzen untereinander, während sie die nächste Kategorie präsentieren.
Wesley Snipes, Rosie Perez und Woody Harrelson standen für «White Men Can't Jump» gemeinsam vor der Kamera, der Film feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Jubiläum.
«We Don't Talk About Bruno» aus dem Animationsfilm «Encanto» wurde live vorgetragen. Becky G, Megan Thee Stallion und Luis Fonsi reichten sich dafür das Mikrofon.
Uma Thurman, John Travolta und Samuel L. Jackson bei einem Selfie hinter der Bühne. Die drei Darsteller standen bei «Pulp Fiction» (1994) zusammen vor der Kamera – und bringen ihren Gewinner-Umschlag sogar im berühmten Koffer aus dem Film mit.
Jessica Chastain hält den ersten Oscar ihrer Karriere stolz in die Kameras: Die Schauspielerin war schon zum dritten Mal für einen Academy Award nominiert.
Wegen eines Witzes über seine Frau geht Will Smith auf die Bühne und schlägt Chris Rock ins Gesicht. In der Dankesrede für seinen Oscar entschuldigt er sich dafür.
Für seine Rolle in «Kind Richard» wird er als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.
Ariana DeBose ist die «Beste Nebendarstellerin» der diesjährigen Oscars. Die US-Amerikanerin gewann für ihre Darstellung von Anita in Steven Spielbergs Remake von «West Side Story».
Bester Nebendarsteller: Der taube Schauspieler Troy Kotsur genoss den Beifall. Gehörlose zeigen ihren Beifall, indem sie ihre offenen Hände über den Kopf strecken und diese im Handgelenk zügig nach links und rechts drehen – das gesamte Publikum erwies Kotsur so die Ehre. Neben ihm steht Youn Yuh-jung, die letztes Jahr für «Minari» nominiert war.
Regisseur Ryusuke Hamaguchi nimmt seinen Oscar in der Kategorie «Bester Internationaler Film» entgegen. Sein Drama «Drive My Car» war in der «Bester Film»-Kategorie ebenfalls nominiert.
Jane Campion nimmt ihren Oscar für die «Beste Regie» entgegen. Sie dankt in ihrer Rede unter anderem dem Streamingdienst Netflix, der «das Projekt von Anfang an zu hundert Prozent unterstützt hat».
Simu Liu, Bradley Cooper, Tyler Perry, and Timothée Chalamet (v.l.n.r.) werden von Hostess Regina Hall auf die Bühne gebeten. Sie würden gerne noch einen weiteren COVID-Test machen. Ihre Absichten sind jedoch andere: «Es steht hier ihr seid alle single, ups, positiv.» Hall macht während der ganzen Show richtig Laune!
Drei Legenden: Skateboarder Tony Hawk, Surfer Kelly Slater und Snowboarder Shaun White scherzen untereinander, während sie die nächste Kategorie präsentieren.
Wesley Snipes, Rosie Perez und Woody Harrelson standen für «White Men Can't Jump» gemeinsam vor der Kamera, der Film feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Jubiläum.
«We Don't Talk About Bruno» aus dem Animationsfilm «Encanto» wurde live vorgetragen. Becky G, Megan Thee Stallion und Luis Fonsi reichten sich dafür das Mikrofon.
Uma Thurman, John Travolta und Samuel L. Jackson bei einem Selfie hinter der Bühne. Die drei Darsteller standen bei «Pulp Fiction» (1994) zusammen vor der Kamera – und bringen ihren Gewinner-Umschlag sogar im berühmten Koffer aus dem Film mit.
Jessica Chastain hält den ersten Oscar ihrer Karriere stolz in die Kameras: Die Schauspielerin war schon zum dritten Mal für einen Academy Award nominiert.
Chris Rock war von der Situation sichtlich aus der Fassung gebracht – und dafür braucht es bei einem Komiker wohl viel.
Der Oscar für «Bester Hauptdarsteller» ging dennoch an Will Smith – und so überwältigt sah man den schlagfertigen Schauspieler selten. Er entschuldigte sich in seiner Rede für den Vorfall und zog eine passende Analogie zwischen ihm und seiner Figur Richard Williams.
Hier der Clip vom Zwischenfall.
Und hier folgen die Sieger*innen in den wichtigsten Kategorien.
Beste Nebendarstellerin: Ariana DeBose
- Jessie Buckley in «The Lost Daughter»
- Ariana DeBose in «West Side Story»
- Judi Dench in «Belfast»
- Kirsten Dunst in «The Power of the Dog»
- Aunjanue Ellis in «King Richard»
Die 31-jährige Amerikanerin Ariana DeBose gewann beinahe alle Preise in dieser Kategorie während der sogenannten Award Season, der Oscar darf als Krönung gesehen werden. Sie dankte ihrer Mutter und Rita Moreno, «einer Vorreiterin für eine queere Frau aus Puerto Rico». Moreno spielte dieselbe Figur in «West Side Story» von 1961.
Beste Hauptdarstellerin: Jessica Chastain
- Jessica Chastain in «The Eyes of Tammy Faye»
- Olivia Colman in «The Lost Daughter»
- Penélope Cruz in «Parallel Mothers»
- Nicole Kidman in «Being The Ricardos»
- Kristen Stewart in «Spencer»
Mit ihrer dritten Nominierung hat's endlich geklappt. Chastain gewann für ihre Darstellung der amerikanischen TV-Predigerin Tammy Faye Bakker. Die Konkurrenz war sehr stark.
Die erstmalig nominierte Kristen Stewart wird – gemessen an ihrer Performance als Lady Diana – in dieser Kategorie womöglich noch mehr Chancen erhalten.
Bester Nebendarsteller: Troy Kotsur
- Ciarán Hinds in «Belfast»
- Troy Kotsur in «CODA»
- Jesse Plemons in «The Power of the Dog»
- J.K. Simmons in «Being The Ricardos»
- Kodi Smit-McPhee in «The Power of the Dog»
Direkt ins Herz schloss man den sympathischen Troy Kotsur, der für seine Rolle als Vater einer tauben Familie den Oscar verdient gewann.
Kotsur ist nach Marlee Matlin der erst zweite taube Schauspieler, dem diese Ehre zuteil wird. Matlin war «Beste Hauptdarstellerin» in «Children of a Lesser God» von 1987.
Bester Hauptdarsteller: Will Smith
- Javier Bardem in «Being The Ricardos»
- Benedict Cumberbatch in «The Power of the Dog»
- Andrew Garfield in «Tick, Tick ... Boom!»
- Will Smith in «King Richard»
- Denzel Washington in «The Tragedy of Macbeth»
Smith gewann – ähnlich wie DeBose – jeden Award bis hin zu den Oscars. Seine Darstellung von Richard Williams, dem Vater von Venus und Serena, stach die Konkurrenz aus.
Trotz seines Ausrasters, den er in der Dankesrede anspricht, sieht man, wie wichtig ihm diese Auszeichnung ist.
Bester Film: «CODA»
- «Belfast»
- «CODA»
- «Don't Look Up»
- «Drive My Car»
- «Dune»
- «King Richard»
- «Licorice Pizza»
- «Nightmare Alley»
- «The Power of the Dog»
- «West Side Story»
Das Drama eines Mädchens, das als Einzige in ihrer Familie hören kann, gewinnt den prestigeträchtigsten Award des Abends verdient. Er sticht damit den Favoriten «The Power of the Dog» aus, der mit zwölf Nominierungen gerade eine Auszeichnung gewinnt.
Beste Regie: Jane Campion
- Kenneth Branagh, «Belfast»
- Ryusuke Hamaguchi, «Drive My Car»
- Paul Thomas Anderson, «Licorice Pizza»
- Jane Campion, «The Power of the Dog»
- Steven Spielberg, «West Side Story»
Die neuseeländische Regisseurin Jane Campion hat vor zwölf Jahren ihren letzten Film veröffentlicht und sichert sich mit «The Power of the Dog» nun den Oscar. 1994 gewann sie bereits für ihr Drehbuch zum Film «Das Piano».
Die Liste mit allen frisch gebackenen Oscar-Gewinner*innen findest du hier.