TV-Tipp TV-Ikone Heidi Abel – von allen geliebt, aber trotzdem einsam

tsch

21.2.2019

Wie eng Ruhm und Einsamkeit zusammenliegen können, beweist das tragische Leben der TV-Ikone Heidi Abel. Heute wäre die Fernsehlegende 90 geworden – Grund genug, sie mit einem Dokumentarfilm zu würdigen.

Sie hat das Schweizer Fernsehen geprägt wie kaum jemand sonst: Heidi Abel. Fast 33 Jahre lang galt die TV-Legende als Vorzeige-Moderatorin der eidgenössischen Fernsehunterhaltung. Am 1. Januar 1954 stand sie erstmals mit einer Handvoll Gleichgesinnter im Studio Bellerive in Zürich – mit gerade mal 25 Jahren. Ein weiter Weg lag vor allen Beteiligten – und auch vor dem Medium selbst. Sobald die Kamera lief, überzeugte die Baslerin als souveräne und charismatische Moderatorin.



Privat sah es hingegen ganz anders aus: Zweifel und Ängste bestimmten ihr Leben. Mit seinem sehenswerten Dokumentarfilm «Heidi Abel – Licht und Schatten einer TV-Pionierin» analysiert Regisseur Felice Zenoni die innere Zerissenheit der Ikone – und setzt Abel gleichzeitig ein Denkmal. Am heutigen Donnerstag, 21. Februar, wäre die «First Lady» des Schweizer Fernsehens 90 Jahre alt geworden.

Unveröffentlichtes Material zu sehen

So erinnern sich alte Weggefährten wie Kurt Aeschbacher oder Peter Schellenberg an die im Alter von 57 Jahren an Krebs verstorbene Heidi Abel. Doch auch ihre engsten Freundinnen, ihr ehemaliger Lebenspartner sowie Abel selbst kommen zu Wort – in teilweise bislang unveröffentlichtem Filmmaterial.



Dass der 54-jährige Filmemacher einen differenzierten Blick auf das Leben der Fernsehschaffenden wirft, kommt nicht von ungefähr: Zenoni gehört zur Generation, die in den 70er- und 80er-Jahren mit Abels kultigen Formaten wie «Musik & Gäste» und «Kinderstunde» gross geworden ist. So wird sein Werk zur komplexen Zeitreise, die auch die negativen Aspekte eines Lebens im Rampenlicht nicht ausspart. Schliesslich klagte die Grande Dame des Schweizer Fernsehens einst: «Das Publikum frisst mich regelrecht auf.»

Und dennoch: Die Zuschauer und der eigene berufliche Anspruch bedeuteten Abel alles. Es verwundert nicht, dass an ihrem Todestag, am 23. Dezember 1986, vom Sender eine Schweigeminute eingelegt wurde – nie zuvor und nie danach wurde eine Persönlichkeit auf diese Art und Weise im Schweizer Fernsehen gewürdigt.

«Heidi Abel – Licht und Schatten einer TV-Pionierin» läuft am Donnerstag, 21. Februar, um 20.05 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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