«1 gegen 100» Susanne Kunz rettet Oesch’s-«Vättu» vor Blamage

Lukas Rüttimann

20.1.2019

Der Auftritt von Melanie und Hansueli Oesch war das Highlight in einem ansonsten zähen Prominenten-Special von «1 gegen 100».

Vielleicht ist es bloss nostalgische Verklärung. Vielleicht ist die Ära von grossen Montagabend-Quizshows in Zeiten von YouTube, Netflix und Co. auch unwiderruflich vorbei. Doch auf wirklich grosse Begeisterung ist das SRF-Quiz «1 gegen 100» trotz ansprechender Quoten noch nie gestossen.

Das liegt nicht an der Moderatorin. Susanne Kunz müht sich mit viel Drive und Witz, zusammen mit den bemitleidenswerten Kandidaten. Denn das Konzept, bei dem einsam wirkende Menschen aus dem Publikum gegen eine anonyme Wand von Besser- oder Nichtwisser antreten, lässt selten Stimmung aufkommen. Von denkwürdigen Momenten, wie es sie in «Tell Star», «Risiko» oder «Traumpaar» zuhauf gab, ganz zu schweigen.



Wenig Interaktion

Gestern stand die Frage im Raum, ob das in einer zweieinhalbstündigen Samstagabend-Version mit prominenten Generationspaaren besser werden würde. Antwort: nicht wirklich. Obwohl mit Melanie Oesch samt Vater Hansueli, «Bestatter»-Schauspielerin Barbara Terpoorten mit Tochter sowie SRF-Mann Michel Birri mit Mutter drei durchaus attraktive Paarungen zum Benefiz-Spiel antraten, wurde die Sendung eine zähe Sache.

Das lag vor allem an der mangelnden Interaktion. Wie schon bei der normalen Ausgabe haben Kandidaten, Publikum und Moderation in «1 gegen 100» nicht wirklich viel miteinander zu tun; daran änderte selbst der Umstand nichts, dass diesmal Prominente auf dem Podest standen. So blieb es einmal mehr Susanne Kunz überlassen, die Show zu schmeissen. Doch auch ihr Aktionsradius ist bei «1 gegen 100» eher eingeschränkt.

Melanie Oesch

Anständiger Sohn, aufmüpfige Tochter

Ein bisschen Action gab's dennoch. So war es durchaus spannend zu beobachten, wie etwa Melanie Oesch und ihr Vater interagierten. Die Tochter, bei der Jodel-Familie unbestritten der Star der Gruppe, gab ihrem «Vättu» immer mal wieder Gegensteuer – was dieser mit seinem typisch verschmitzten Lachen auf die lockere Schulter nahm. Michel Birri wiederum zeigte sich im Beisein seiner Mutter als anständiger, fast etwas scheuer Sohn, und bei den Terpoorten-Frauen herrschte charmante Team-Atmosphäre.

Aufreger der Sendung war – neben den Auftritten des welschen Popstars Bastian Baker – eine Szene in der Oesch-Raterunde. Vater und Tochter hatten sich erfolgreich zu über 25'000 Franken gespielt, als eine Frage zu Gottlieb Duttweiler aufkam. Dabei war sich Hansueli Oesch sicher, dass der Migros-Begründer in den 50er-Jahren Kinder-Tagesstätten lanciert hatte und wollte fast alles Geld riskieren.



«Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist», zwinkerte ihm Susanne Kunz darauf jedoch zu – und rettete «Vättu» so vor der Blamage, fast das gesamte Geld für einen guten Zweck zu verspielen. Denn Duttweiler hatte sich in den 50-ern als Taxi-Unternehmer versucht.

Ein kleiner Bschiss, den man angesichts des Charity-Gedankens der Sendung problemlos akzeptieren konnte. Dass «1 gegen 100» nächsten Montag dann wieder nur 55 Minuten dauert, ist trotzdem eine gute Sache.

Das Prominenten-Special von «1 gegen 100» lief am Samstag, 19. Januar, ab 20.10 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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