Das Wald-Set zum «Tatort: Skalpell».
Der letzte «Tatort» mit Flückiger (Stefan Gubser) endete actionreich.
In der letzten Folge des Luzerner «Tatorts» gaben Kommissar Reto Flückiger (Stefan Gubser) und seine Kollegin Liz Ritschard (Delia Mayer) noch einmal alles.
Reto Flückiger (Stefan Gubser, rechts) stand unter steter Beobachtung von Frédéric Roux (Fabian Krüger), einem aggressiven News-Portal-Betreiber.
Reto Flückiger (Stefan Gubser) kümmerte sich zum Finale um seine kranke Kollegin (Delia Mayer).
Eugen Mattmann (Jean-Pierre Cornu) geriet ebenfalls ins Visier des News-Portals: Hat er heikle Verbindungen zur Täterschaft?
Liz Ritschard (Delia Mayer) war ein letztes Mal im Einsatz.
Anschlag auf dem Schiff: Unter den Passagieren breitete sich wegen des Feuers Panik aus – Reto Flückiger (Stefan Gubser) ist privat an Bord und beginnt zu ermitteln.
Reto Flückiger (Stefan Gubser, links) vernahm auch die Crewmitglieder des Raddampfers. Hier: Aaron Hitz als Christian Streuli.
Herrschen wirklich «türkische Zustände» in Luzern?
Das Wald-Set zum «Tatort: Skalpell».
Der letzte «Tatort» mit Flückiger (Stefan Gubser) endete actionreich.
In der letzten Folge des Luzerner «Tatorts» gaben Kommissar Reto Flückiger (Stefan Gubser) und seine Kollegin Liz Ritschard (Delia Mayer) noch einmal alles.
Reto Flückiger (Stefan Gubser, rechts) stand unter steter Beobachtung von Frédéric Roux (Fabian Krüger), einem aggressiven News-Portal-Betreiber.
Reto Flückiger (Stefan Gubser) kümmerte sich zum Finale um seine kranke Kollegin (Delia Mayer).
Eugen Mattmann (Jean-Pierre Cornu) geriet ebenfalls ins Visier des News-Portals: Hat er heikle Verbindungen zur Täterschaft?
Liz Ritschard (Delia Mayer) war ein letztes Mal im Einsatz.
Anschlag auf dem Schiff: Unter den Passagieren breitete sich wegen des Feuers Panik aus – Reto Flückiger (Stefan Gubser) ist privat an Bord und beginnt zu ermitteln.
Reto Flückiger (Stefan Gubser, links) vernahm auch die Crewmitglieder des Raddampfers. Hier: Aaron Hitz als Christian Streuli.
Mit einer Breitseite gegen Medienbetrieb und Schweizer Elite verabschiedet sich der Luzerner «Tatort». Doch wie realistisch ging es im letzten Fall der Kommissare Flückiger und Ritschard zur Sache? Und wer folgt auf die beiden Ermittler?
Ein Anschlag auf dem Vierwaldstättersee, Klüngelei in der Schweizer Elite – und ein schlagzeilengeiler Medienbetrieb, der auch vor Verschwörungstheorien nicht zurückschreckt: Der «Tatort» aus Luzern verabschiedete sich nach acht Jahren und 17 Episoden angemessen spektakulär. Doch wie realistisch gestaltete sich der letzte Fall «Der Elefant im Raum»? Gibt es wirklich «türkische Zustände» in der Schweiz? Und wer folgt auf Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer)?
Worum ging es?
Auf dem Vierwaldstättersee hatte sich die Stadt-Elite aus Politik und Wirtschaft zum Dampfer-Dinner versammelt und gegenseitig beschworen («global denken – lokal handeln»). Ebenfalls geladen: Flückigers Freundin Eveline (Brigitte Beyeler), deren dauergenervter Liebster sie nur ungern zu der Veranstaltung begleitete. Prompt geriet das Edel-Event zum Krimischauplatz: Ein mutmasslicher Anschlag erschütterte das Schiff, Scheiben gingen zu Bruch, Rauch, Panik, schliesslich ein toter Kapitän und ein von Bord verschwundener Kantonsrat.
Jener Politiker, Bernhard Ineichen (Martin Hug), war nicht mehr aufzufinden – und gelangte zunächst als Tatverdächtiger in den Fokus der Ermittlungen. Doch bald schon wurde der Mann, der sich gegen Korruption und Vetternwirtschaft einsetzte, tot im Fluss gefunden. Ein noch mieser als sonst gelaunter Flückiger und eine von heftiger Erkältung geplagte Ritschard standen nicht nur vor einem rätselhaften finalen Fall, sondern auch mitten in einem dichten Geflecht aus Macht, Lügen und Interessen.
Worum ging es wirklich?
Um die Klüngelei zwischen Politik, Wirtschaft, Medien und Polizei – und deren (angebliche) Aufdeckung: In der zweiten Hälfte des «Tatorts» stand das «alternative» Medienportal «Veritas News» im Mittelpunkt, dessen ominöser Chef Frédéric Roux (Fabian Krüger) sich der angeblichen Aufklärung politisch-ökonomischer Verschwörungen verschrieben hat. Seine Online-Seite titelte mit Schlagzeilen wie «Türkische Zustände in Luzern: Terror gegen freie Presse» und sah sich von Polizei und Staat unterdrückt.
Dabei zog «Der Elefant im Raum» die wilden Verschwörungstheorien vor allem ins Lächerliche – etwa als Fantasien von Fanatikern mit Schweinemaske («Unser Land ist in der Hand einer unersättlichen Elite»). Doch wurden die Zusammenhänge der oberen Zehntausend nicht einfach abgetan: «Die Rüstungskonzerne sind – ob einem das jetzt passt oder nicht – ein wichtiger Faktor der Luzerner Wirtschaft», heisst es an einer Stelle. Die heiklen Fragen dahinter: Wie viel Verschwörung existiert im Schweizer Establishment tatsächlich? Und welche Informationen basieren auf Lügen, die dubiosen Medienportalen Klicks bringen?
Und wie realistisch war das Ganze nun?
Zwar zeigte sich der «Tatort» aus Luzern wie so oft ein wenig klischeelastig – etwa in der Darstellung von Alternativ-Journalist Roux, der fies grinsend drohte und in dunklen Redaktionsräumen geheime Nachrichten leakte. Andererseits: Dass alternative Portale Klüngelei und Korruption in Politik und Wirtschaft aufdecken können, wissen wir spätestens seit Julian Assange und Wikileaks, das von Steueroasen bis Waffenhandel allerlei Fragwürdiges und Illegales ans Tageslicht brachte. Allerdings ist ebenfalls festzustellen: In ähnlicher Aufmachung wie «Veritas News» gerieren sich gängige Portale der sogenannten «Truther»-Szene, die sich nicht selten in Verschwörungstheorien ergehen. Auch aus Sicht dieser «Wahrheitssucher», deren Verstrickungen bisweilen in die rechte Szene reichen, versuchen Staat und Wirtschaft kritische Stimmen zu unterdrücken.
Derweil existieren in der Schweiz wie überall natürlich Lobbyismus und diverse Verstrickungen zwischen Politik und Wirtschaft, bisweilen wohl auch Korruption und Klüngelei, wie etwa der FIFA-Skandal zeigte. Doch «türkische Verhältnisse», wie das News-Portal im «Tatort» meint, kann man den Eidgenossen wahrlich nicht unterstellen. Auch eine grosse Waffenindustrie ist in Luzern nicht zu finden – wohl aber in Bern. Dort ist der Hauptsitz des grossen bundeseigenen Schweizer Rüstungsbetriebs RUAG. Insgesamt gibt es in der Schweiz etwa 300 Rüstungskonzerne – mit Interessen, selbstverständlich.
Wie endete die Ära des Luzerner «Tatorts»?
Erst spektakulär, dann versöhnlich. Flückigers Ausstieg erinnerte an ein bekanntes Narrativ; der erfahrene Bulle alter Schule, der am System und «denen da oben» zerbricht. Die Ambivalenz, der sich der Ermittler zwischen medialer Öffentlichkeit, Aufklärungsdruck und den Grenzen zum Legalen stellen muss, schien den scheidenden Kommissar geradezu zu zerreissen. Zwischen Aufmerksamkeits- und Waffenökonomie ermittelt es sich besonders schwer. Am Ende opferte er sich noch mal, schien schon tot – war dann aber entspannt wie nie am See zu sehen. Wirklich schön auch Flückigers und Ritschards letzte Worte als «Tatort»-Duo: «Blöd, dass du keine Frau bist», so die Ermittlerin. Ihr Kollege darauf: «Nobody is perfect.»
Wie geht es mit dem Schweizer «Tatort» nun weiter?
Zwar übernimmt in einer der letzten Szenen nach dem Ausstieg Flückigers seine Kollegin Ritschard die Leitung des Kommissariats. Dennoch ist für den «Tatort» aus Luzern, der die schlechtesten Einschaltquoten aller Teams verzeichnete, nach 17 Episoden Schluss. Ab kommendem Jahr geht es mit dem neuen Team Anna Pieri Zuercher und Carol Schuler in Zürich weiter. Wahlberlinerin Schuler, geboren 1987 in Winterthur, übernimmt den Part der Fallanalytikerin Tessa Ott, die in der grössten Schweizer Stadt erstmals als Ermittlerin arbeitet. Ihr zur Seite steht Zuercher, geboren 1979 in Bern, als erfahrene Kommissarin Isabelle Grandjean, die zuvor am Internationalen Strafgerichtshof Den Haag tätig war.
Der erste Fall der beiden neuen Schweizer Ermittlerinnen soll voraussichtlich im Herbst 2020 ausgestrahlt werden.
Der «Tatort: Der Elefant im Raum» lief am Sonntag, 27. Oktober, um 20.05 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Tatort
So 27.10. 20:05 - 21:40 ∙ SRF 1 ∙ CH 2019 ∙ 95 Min
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Nichts für schwache Nerven: Die bizarrsten Leichenfunde beim «Tatort»
Nichts für schwache Nerven: Die bizarrsten Leichenfunde beim «Tatort»
Der Leichenfund im Falke-«Tatort: Zorn Gottes» dürfte zu den bizarrsten in der Geschichte der Reihe zählen. Die Leiche des Flugreisenden Asis Berhan (Neil Malik Abdullah) ist aus grosser Höhe aus einem Flieger gefallen. Wir haben nachgeschaut und die denkwürdigsten «Fundstücke» in einer Galerie aufgebahrt.
Zum Beispiel dieses hier, vielleicht erinnern Sie sich: Der «Tatort: Du gehörst mir» lief vor einigen Wochen. Ein Bodybuilder wurde überfahren und verbrannt. Auto und Leiche scheinen zu einer Art Skulptur verschmolzen. Die Ludwigshafener Ermittler (von links: Andreas Hoppe, Ulrike Folkerts, Lisa Bitter, Peter Espelover) schauen sich am Tatort, einem Parkhaus, um.
Da schau her! Schlüpfriger war wahrscheinlich kein Leichenfund der «Tatort»-Geschichte. Der Musikmanager Udo Hausberger (Peter Karolyi) wurde nackt und stranguliert in pikanter Pose gefunden. Die Wiener Ermittler Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) glauben zunächst an einen Sex-Unfall.
Sie gehört zum «Tatort» wie Vorspann und Titelfanfare: die Stippvisite im Leichenschauhaus. Die niedersächsische LKA-Frau Lindholm (Maria Furtwängler) informiert sich hier bei Gerichtsmediziner Hans Jepsen (Niels Bormann) über das Mordopfer. Die zweite «Leiche» im Hintergrund ist allerdings fast noch interessanter, sie wird von Kai Diekmann gespielt, dem damaligen Chefredakteur der «Bild» und heutigen Herausgeber der Publikationen der «Bild»-Gruppe. Wie sich leider (oder zum Glück) nur im Film zeigt, hat der Maskenbildner gerade im Bauchbereich bei ihm Erstaunliches geleistet.
Nur gut, dass das Geruchsfernsehen noch nicht erfunden ist: Die Berliner Robert Karow (Mark Waschke, Mitte) und Nina Rubin (Meret Becker, rechts) wurden im «Tatort» mit dem passenden Titel «Ätzend» zu einem Säurefass gerufen, in der eine halb zersetzte Leiche schwimmt. Später fingert Karow auf dem Seziertisch einen Herzschrittmacher aus dem Glibberkorpus. Prost Mahlzeit!
Resozialisierung: fehlgeschlagen! Bezeichnenderweise in einem Stuttgarter Müllcontainer wird die Leiche des Vergewaltigers und Mörders Jörg Albrecht (David Bredin) gefunden. Der gerade aus der Haft entlassene Kriminelle hat seinen ersten Tag in Freiheit nicht überlebt.
Abfallszenarien sind bei den «Tatort»-Machern durchaus beliebt. Einen starken Magen brauchte man für das Debüt der Berlin-Ermittler Robert Karow und Nina Rubin. Die Leichenteile einer zerstückelten und ausgeweideten Drogenkurierin werden in einer Mülldeponie sichergestellt. Viel Luft nach oben haben sich die Macher in Sachen Gewaltdarstellung da nicht gelassen.
Wenn aus Bierleichen echte Leichen werden: An der U-Bahn-Station Marienplatz fällt dem Münchner Kommissar Leitmayr (Udo Wachtveitl, hinten), der auf dem Weg in die Ferien ist, ein italienischer Tourist auf. Dass der Wiesnbesucher nicht betrunken ist, sondern betäubt wurde und später verstirbt, kann der Kommissar da noch nicht ahnen.
«Borowski und der brennende Mann» ist dieser Kieler «Tatort» betitelt, was exakt die eine Szene beschreibt, die sich beim Zuschauer, nun ja, «einbrennt». Der Schulleiter Michael Eckart stürzt lichterloh entflammt aus den Unterrichtsräumen und bricht tot zusammen.
In der bisweilen exzentrischen Bodensee-Folge «Chateau Mort» wird Kommissar Kai Perlmann (Sebastian Bezzel) in ein finsteres Verlies eingesperrt, dort ist er nicht allein. Sein Leidensgenosse, ein Revolutionär aus den Zeiten des Vormärz, ist aber schon gut 150 Jahre tot. Am Ende klärt der Kommissar en passant auf, wer den Freischärler auf dem Gewissen hat - satte anderthalb Jahrhunderte nach der Tat. Wahrscheinlich «Tatort»-Rekord.
Nicht nur menschliche Leichenfunde halten die «Tatort»-Kommissare auf Trab, manchmal ist es auch ein (fast) verendeter Vierbeiner. In Ludwigshafen ging dereinst ein sadistischer Pferderipper um, der sein Opfer schwer verletzt und leidend zurückgelassen hatte. Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) setzt zum Gnadenschuss an.
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts! Auch das gab's beim «Tatort»: einen Leichenfund ohne Leiche. Wie Kriminaltechniker Menzel (Maxim Mehmet, vorne) den Leipziger Hauptkommissaren Saalfeld (Simone Thomalla) und Keppler (Martin Wuttke) erklärt, ist ein Mann mit Phosphor in Berührung gekommen und dabei nahezu rückstandslos verbrannt.
«Es ist böse» ist einer der abgründigsten und blutigsten «Tatorte» aller Zeiten: Ein perverser Frankfurter Serienkiller metzelt Prostituierte nieder. An den Tatorten sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld. Die Hauptkommissare Mey (Nina Kunzendorf) und Steier (Joachim Król, rechts) sind ziemlich fassungslos, und das ist man als Zuschauer auch. Umso mehr, wenn man weiss, dass die Folge auf einer authentischen Mordserie im Raum Bremen basiert.
Nicht immer gelingt es den «Tatort»-Ermittlern, ihre Leichen am Stück sicherzustellen. Oft kommen ihnen auch erst mal nur Leichenteile unter. So wie hier in Münster, als Professor Boerne (Jan Josef Liefers, rechts) eine mausgraue Mauke inspiziert. Zufälle gibt's: Den Rechtsmediziner erinnert der abgetrennte Fuss wegen einer seltenen Zehenfehlstellung an eine alte Klassenkameradin. Alberich (ChrisTine Urspruch) kann da nur staunen, Thiel (Axel Prahl) dreht sich der Magen um.
Skurril? Surreal? Oder geht das zu weit für einen «Tatort»? Der Kieler Kommissar (Axel Milberg) steht in der Folge «Borowski und der vierte Mann» vor einem besonders schaurigen Rätsel der Sorte: «Jetzt bloss nicht den Kopf verlieren!» Wer sich so etwas Makaberes ausdenkt? Natürlich ein Schwede! Die Drehbuchidee stammte seinerzeit vom inzwischen verstorbenen Krimiautor und «Wallander»-Erfinder Henning Mankell.
Und noch mal Stückwerk. Seien Sie froh, dass Sie nicht sehen müssen, was dem armen Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl) am Ufer des Münsteraner Aasees so schwer auf den Magen schlägt: eine Leiche ohne Kopf. Den Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne kann so ein Anblick freilich nicht mehr schocken.
Tatwaffe: Silberbesteck. Die Münchner Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl, rechts) staunen nicht schlecht über das, was sich ihnen in der Folge «Nicht jugendfrei» bietet: Der Apotheker Karl Kreuzer wurde mit einem Kaffeelöffel erstochen, den ihm der Täter ins Ohr gerammt hat.
Zum Abschluss der Galerie noch etwas ganz Besonderes, eine mörderische Performance: Die Kunststudentin Viktoria Schneider hängt im Engelsgewand von der Decke ihres Installationsraumes. Die Saarbrücker Ermittler Stefan Deininger (Gregor Weber, links), Franz Kappl (Maximilian Brückner) und Rhea Singh (Lale Yavas) begutachten das schaurig-schöne Kunstwerk.
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