«Nicht deswegen TV-Moderator» SRF-Star Urs Gredig spricht über seinen Lohn

Von Carlotta Henggeler

2.6.2024

SRF

TV-Newsjournalist Urs Gredig feiert Jubiläum: Vor 20 Jahren stand er zum ersten Mal vor der Kamera. In einem Interview spricht er über seinen Lohn und verrät, dass er den Papst in seinen Talk einladen möchte. 

Von Carlotta Henggeler

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  • TV-Journalist und Talker Urs Gredig stand vor 20 Jahren für die «Tagesschau»-Nachtausgabe das erste Mal vor der Kamera. Er sei unglaublich nervös gewesen.
  • Die Nervosität habe sich gelegt, sagt er in einem Interview. Urs Gredig ist erfahrener News-Journalist («10vor10») und hat seit 2020 sein eigenes Talkformat «Gredig direkt». Gerne würde er den Papst zum Talk bitten.
  • Im Gespräch plaudert er auch über seinen Lohn, dazu meint er: «In der Schweiz wird man nicht des Lohnes wegen TV-Moderator.»

Urs Gredig ist so etwas wie das Schweizer Sackmesser beim Schweizer Fernsehen SRF.

Egal, wo man den Davoser einsetzt, es funktioniert. Ob Newsformat («10vor10») oder in der eigenen Talksendung «Gredig direkt»).

2024 feiert Urs Gredig ein besonderes Job-Jubiläum: Vor 20 Jahren stand er das erste Mal vor dem Bildschirm. Er moderierte die «Tagesschau Nacht»-Ausgabe: «ich war unglaublich nervös», erinnnert sich Gredig im Interview mit «Blick».

Das Lampenfieber hat sich inzwischen gelegt, seit 2020 führt er durch sein Talkformat «Gredig direkt». Urs Gredig erklärt seine Erfolg so: «Ich bin ein authentischer Interviewer, der die Leute mit Respekt behandelt. Gleichzeitig gehe ich mit einer gewissen Neugierde und Offenheit an die Themen heran. Ich hüte mich vor Vorurteilen.»

Sorge, dass ihm nach fast 150 Sendungen die Gäste ausgehen, hat er keine. Zwei besondere Gästewünsche sind auf Gredigs Liste zuoberst: «Den Papst oder Weltfiguren wie Barack Obama fände ich natürlich spannend.»

An solche Gäste zu kommen habe oft mit Glück zu tun, oft aber auch mit dem Netzwerk, sagt er «Blick». Zudem sei das Schweizer Fernsehen international gesehen ein «doch ein eher kleiner Fisch».

Urs Gredig: «In der Schweiz wird man nicht des Lohnes wegen TV-Moderator»

Im Interview wird Urs Gredig auch auf seinen Monatslohn angesprochen. Da weicht der Moderator elegant aus und antwortet: «Sagen wir es so: Ich beklage mich nicht. Aber die Leute haben manchmal schon ganz komische Vorstellungen, wie viel wir im TV verdienen würden. Eins kann ich sagen: In der Schweiz wird man nicht des Lohnes wegen TV-Moderator».

Andere SRF-Stars haben ihr Salär verraten. «Arena»-Journalist Sandro Brotz legte sein Salär 2018 offen. Damals verdiente er als Moderator und stellvertretender Redaktionsleiter der ‹Rundschau› rund 130'000 Franken jährlich im 100-Prozent-Pensum.

Auf Facebook erklärte der TV-Moderator damals, warum er sein Jahressalär outete: «Weil ich von meinen Interviewgästen oft Transparenz einfordere, aber auch selber bereit sein muss, diese herzustellen.» Den Anstoss gab eine Reportage zu den Löhnen von Chefärzten. 2012 offenbarte «Eco»-Mann Reto Lipp ebenfalls seinen Lohn: 120'000 Franken pro Jahr, bei «Tagesschau»-Anchor Franz Fischlin waren es 100'000 Franken für sein 80-Prozent-Pensum.

«Schweiz aktuell»-Journalistin Oceana Galmarini zog 2023 nach. Sie verdient 6'020.40 Franken pro Monat, bei einem Teilzeitpensum von 80 Prozent.

Zum Vergleich mit dem Ausland verdienen SRF-Journalist*innen nur kleine Brötchen. Kürzlich wurde die Lohnliste der ZDF-Stars geleakt. Der Meistverdiener beim ZDF ist TV-Talker Markus Lanz. Der 55-Jährige verdient beim Sender knapp 1,9 Millionen Euro in diesem Jahr. Platz zwei geht an TV-Koch und «Bares für Rares»-Host Horst Lichter (62). Er kann 1,7 Millionen Euro mit nach Hause nehmen.

Auf dem dritten Rang: Comedian und «heute show»-Moderator Oliver Welke (58). Er kassierte bis Ende 2023 rund 1,18 Millionen Euro pro Jahr.

TV-Moderator Johannes B. Kerner (59) soll laut geleakter Liste 630'000 Euro pro Jahr verdienen.


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