Ist der Rechtsstaat am Ende? Im dystopischen «Tatort: Angriff auf Wache 08» werden Kommissar Murot (Ulrich Tukur) und eine zufällig zusammengewürfelte Gruppe Menschen, zu der auch das Mädchen Jenny (Paula Hartmann) gehört, von einer Horde blutrünstiger Verbrecher belagert.
Existenzialistischer Action-Tatort «Angriff auf Wache 08»: Felix Murot wird mit einem Häufchen Aufrechter und einem Gefangenentransport in einer eigentlich stillgelegten Polizeiwache eingeschlossen. Die Belagerer wollen sie einfach nur töten.
Zwei alte Freunde treffen sich in cineastisch auswegloser Situation wieder: Felix Murot wollte seinen 80er-Jahre-Buddy Walter Brenner (Peter Kurth) in dessen Polizeimuseum besuchen.
Taffe Kollegin: Cynthia Roth (Christina Grosse), die ebenfalls im Polizeimuseum arbeitet, betrachtet sich das Ergebnis eines Streifschusses an ihrem Ohr.
Serienmörder Kermann (Thomas Schmauser) – Teil des Gefangenentransportes – nimmt Kontakt zu Jenny auf, die einen der Gangster erschossen hat und sich danach in die alte Polizeiwache flüchtete.
Warum hat sich die traumatisierte Jenny in das Polizeimuseum in einem verlassenen Stadtteil zwischen Frankfurt und Offenbach geflüchtet? Brenner und Murot wollen es herausfinden.
Tolle neue Paraderolle für Peter Kurth («Babylon Berlin»): Im neuen Tukur-«Tatort» darf er eine Hommage an den älteren John Waynes spielen.
Murot will Jenny vor Serienmörder Kermann (Thomas Schmauser) schützen.
Felix Murot hat einen Mitstreiter, den «Schliesser» Manfred (Sascha Nathan), verloren.
Eingeschlossen in Wache 08 (von links): Walter Brenner, Murot, Schliesser Frank (Andreas Schröders) und Schliesser Jörg (Jörn Hentschel).
Skurril: Schriftsteller und Drehbuchautor Clemens Meyer, eigentlich kein Schauspieler, suchte sich eine Rolle im eigenen Script aus. Unter seinem Kreativpartner, Regisseur Thomas Stuber, spielt er den exzentrischen Radiomoderator Ecki, der das Geschehen «da draussen» kommentiert.
Hat Ulrich Tukur einen neuen «Tatort»-Leichenrekord aufgestellt?
Ist der Rechtsstaat am Ende? Im dystopischen «Tatort: Angriff auf Wache 08» werden Kommissar Murot (Ulrich Tukur) und eine zufällig zusammengewürfelte Gruppe Menschen, zu der auch das Mädchen Jenny (Paula Hartmann) gehört, von einer Horde blutrünstiger Verbrecher belagert.
Existenzialistischer Action-Tatort «Angriff auf Wache 08»: Felix Murot wird mit einem Häufchen Aufrechter und einem Gefangenentransport in einer eigentlich stillgelegten Polizeiwache eingeschlossen. Die Belagerer wollen sie einfach nur töten.
Zwei alte Freunde treffen sich in cineastisch auswegloser Situation wieder: Felix Murot wollte seinen 80er-Jahre-Buddy Walter Brenner (Peter Kurth) in dessen Polizeimuseum besuchen.
Taffe Kollegin: Cynthia Roth (Christina Grosse), die ebenfalls im Polizeimuseum arbeitet, betrachtet sich das Ergebnis eines Streifschusses an ihrem Ohr.
Serienmörder Kermann (Thomas Schmauser) – Teil des Gefangenentransportes – nimmt Kontakt zu Jenny auf, die einen der Gangster erschossen hat und sich danach in die alte Polizeiwache flüchtete.
Warum hat sich die traumatisierte Jenny in das Polizeimuseum in einem verlassenen Stadtteil zwischen Frankfurt und Offenbach geflüchtet? Brenner und Murot wollen es herausfinden.
Tolle neue Paraderolle für Peter Kurth («Babylon Berlin»): Im neuen Tukur-«Tatort» darf er eine Hommage an den älteren John Waynes spielen.
Murot will Jenny vor Serienmörder Kermann (Thomas Schmauser) schützen.
Felix Murot hat einen Mitstreiter, den «Schliesser» Manfred (Sascha Nathan), verloren.
Eingeschlossen in Wache 08 (von links): Walter Brenner, Murot, Schliesser Frank (Andreas Schröders) und Schliesser Jörg (Jörn Hentschel).
Skurril: Schriftsteller und Drehbuchautor Clemens Meyer, eigentlich kein Schauspieler, suchte sich eine Rolle im eigenen Script aus. Unter seinem Kreativpartner, Regisseur Thomas Stuber, spielt er den exzentrischen Radiomoderator Ecki, der das Geschehen «da draussen» kommentiert.
Der «Tatort» mit Ulrich Tukur war nicht nur eine Hommage an John Wayne, sondern auch eine blutige Angelegenheit. Doch übertraf der Krimi des Hessischen Rundfunks seinen eigenen Leichenrekord des Jahres 2014?
Blinde Rache, übermenschlicher Mut, grosse Freundschaft und romantische Liebe im Angesicht des Todes. Es waren die grossen Themen des amerikanischen Genrekinos, die Ulrich Tukur und sein wagemutiges Team vom Hessischen Rundfunk im fast schon erwartet ungewöhnlichen Murot-«Tatort» mit dem Titel «Angriff auf Wache 08» aufspannten. Der Film war ein Western mit Peter Kurth («Babylon Berlin») als John Wayne. Er ehrte den Actionregie-Philosophen John Carpenter, es wurden Waffen verherrlicht und stapelweise Leichen produziert. Also extrem politisch unkorrekt, das Ganze. Und womöglich schaffte «Angriff auf Wache 08» auch einen neuen «Tatort»-Leichenrekord ... – Den aktuellen hält Tukur selbst mit, je nach Zählweise, 47 bis 53 Toten im Zuge seines Falles «Im Schmerz geboren» (2014).
Worum ging es?
Eigentlich wollte Kommissar Felix Murot (Ulrich Tukur) auf dem Weg in den Urlaub nur seinen alten Freund Walter Brenner (Kurth) besuchen, den er von gemeinsamen Zeiten beim BKA während der 80-er kennt. In einer verlassenen Peripherie zwischen Frankfurt und Offenbach arbeitet Brenner mit seiner Kollegin Cynthia Roth (Christina Grosse) in einer stillgelegten Dienststelle, die als Polizeimuseum dient. Als sich ein junges Mädchen (Paula Hartmann) in das Gebäude flüchtet, die in Notwehr einen Gangster erschossen hat, umstellt eine gesichtslose Masse von Killern das Gebäude, um die darin eingeschlossene Gruppe von Menschen, zu denen auch ein mit Reifenpanne gestrandeter Gefangenentransport gehört, zu töten. Blöderweise ist die Gegend verlassen – und sämtliche Kommunikationsmittel sind gekappt.
Worum ging es wirklich?
Um eine Hommage an grosse, ein wenig in Vergessenheit geratene Action-Filmkunst der 70er-Jahre. «Angriff auf Wache 08» ist ein Remake von John Carpenters existenzialistischem Thriller «Assault – Anschlag bei Nacht» (Originaltitel: «Assault on Precinct 13»). Im grimmigen Billig-Actionstreifen von 1976 spielte Carpenter («Die Klapperschlange», «The Fog – Nebel des Grauens») mit der dystopischen Idee des Endes einer staatlichen Ordnung. Ein Polizeirevier in einem von Banden beherrschten Gebiet von Los Angeles wird belagert und angegriffen. Die eingeschlossenen «Rechtsstaatler» sehen sich einer grossen Übermacht gesichtsloser Killer und Banditen gegenüber. Der Film gilt als einer der Lieblingsstreifen Quentin Tarantinos.
Worin unterscheidet sich der «Tatort» vom Original?
Viele Plot-Ideen des Drehbuchautors und Regisseurs John Carpenter behielten die «Tatort»-Macher Clemens Meyer (Drehbuch, er spielte auch Radiomoderator «Ecki») und Thomas Stuber (Regie, Drehbuch) bei: Das Eingeschlossensein einer zufällig zusammengewürfelten Gruppe, zu denen auch ein Trupp Strafgefangener gehört, gegen eine Killer-Übermacht. Die Flucht durch die Kanalisation. Das aufopferungsvolle Besiegen der Verfolger durch das Auslösen einer gewaltigen Explosion.
Es gibt aber auch Unterschiede: Im Original wird beim Eisverkäufer nicht der Vater, sondern das Mädchen erschossen. Der Vater rächt es und flieht in die Polizeiwache. Auch die Kommunikationsmittel sind zwischen 1976 und 2019 mehr geworden. Bei Carpenter reichte es aus, die Telefonleitungen zu kappen. Heute mussten die «Tatort»-Macher schon ein wenig umständlicher erklären, warum eine grosse Handy-Ebbe unter den Eingeschlossenen herrscht. Ist ihnen aber gelungen! Am besten bei Peter Kurths aufrecht altmodischer John Wayne-Figur, die lakonisch feststellt: «Ich hab' nicht mal E-Mail.»
Warum sieht Peter Kurth aus wie John Wayne?
Dass Walter Brenner (Peter Kurth) den älteren John Wayne gibt, kann jeder ältere Zuschauer sehen, der noch in einer Zeit aufwuchs, als klassische US-Western zu den Primtime-Highlights des deutschen Fernsehens gehörten. Den melancholischen Ordnungswächter alter Prägung, der mit Lebenswunden und chronischen Schmerzen kämpft (John Wayne litt bis zu seinem Tod 15 Jahre lang – auch während vieler Dreharbeiten – unter Magenkrebs), gibt Peter Kurth gewohnt intensiv. Doch die Rolle macht Sinn, ist doch schon Carpenters «Assault» eine Hommage an den Howard Hawks-Western «Rio Bravo» (1959) mit John Wayne und Dean Martin. In «Rio Bravo» verteidigen die beiden ein Gefängnis samt einsitzendem Mörder gegen eine Übermacht Gesetzloser.
Warum greifen die Killer ohne Rücksicht auf eigene Verluste an?
Die Idee einer anonymen Masse Angreifer, die gar nicht oder nur schemenhaft gezeigt werden, die sich zudem kaum gegen die Verteidiger schützen, sondern einfach so drauflos marschieren oder ihre Hände durchs Fenster hereinstecken, hatte John Carpenter von George A. Romeros Zombie-Klassiker «Die Nacht der lebenden Toten» (1968) übernommen. Nichts ist gruseliger als eine gesichtslose Horde Angreifer, denen das eigene Leben wurscht ist. Von dieser schockierenden Einsicht lebte bereits Carpenters Film «Assault». Auch im «Tatort» funktioniert die alte Schauderidee immer noch bestens. Genug der schreiend zu Tode kommenden Menschen. Im existenzialistischen Action-Thriller stirbt man winselfrei.
Schafft «Angriff auf Wache 08» einen neuen «Tatort»-Leichenrekord?
Nein, auch wenn der Film wohl gute Chancen auf Platz zwei hat. Der vielfach preisgekrönte Tukur-«Tatort: Im Schmerz geboren» von 2014 produzierte, je nach Zählweise, zwischen 47 und 53 Leichen. Bodycount-Experten kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen, je nachdem, ob man nur «gezeigte Tode» oder sämtliche Leichen des Plots, also auch jene, die nur erwähnt werden, addiert. In «Angriff auf Wache 08» gibt es 20 Leichen plus jene, von denen man nur akustisch erfährt (Schuss durchs Dach) oder deren gewaltsames Ableben man erahnen kann.
Als «sichtbare» Tote treten auf: drei Gangster in der Anfangsszene (als Auslöser für die Rachestimmung unter den Outlaws), ein Eisverkäufer, ein Vater, sein Mörder, fünf Gefangene aus dem Transportwagen, drei «Schliesser» (Vollzugsbeamte) und sechs Angreifer. Nicht im Bild sterben – ziemlich sicher – Peter Kurths Brenner, der die Verfolger per Explosion aufhält. Auch zuvor bei den Angriffen auf die Wache dürfte es diverse Opfer unter den Angreifern gegeben haben. Ob sie sich freilich auf mehr als 23 summieren, was für einen neuen Rekord vonnöten wäre, ist eher unwahrscheinlich.
Wie geht es weiter für Ulrich Tukur und Kommissar Felix Murot?
Der nächste Fall mit Ulrich Tukur wurde bereits am 12. Juni 2019 abgedreht. Der Arbeitstitel lautet «Die Ferien des Monsieur Murot», wohinter sich eine Doppelgänger-Geschichte verbirgt. Murot lernt im Urlaub einen Gebrauchtwagenhändler kennen, der ihm wie ein Ei dem anderen gleicht. Beseelt vom kuriosen Aufeinandertreffen verbringen die beiden unterschiedlichen Männer einen feuchtfröhlichen Abend miteinander und tauschen die Kleidung. Am nächsten Tag ist Murots Doppelgänger tot. Stimmt es, dass dessen Frau (Anne Ratte-Polle) ihn umbringen wollte? Murot schlüpft in das Leben seines Zwillings – und will gar nicht mehr zurück in sein altes. Ein Ausstrahlungstermin für den neunten Murot-Fall ist noch nicht bekannt.
Der «Tatort: Angriff auf Wache 08» lief am Sonntag, 20. Oktober, um 20.05 Uhr auf SRFzwei. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Tatort
So 20.10. 20:05 - 21:45 ∙ SRF zwei ∙ D 2018 ∙ 100 Min
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Nichts für schwache Nerven: Die bizarrsten Leichenfunde beim «Tatort»
Nichts für schwache Nerven: Die bizarrsten Leichenfunde beim «Tatort»
Der Leichenfund im Falke-«Tatort: Zorn Gottes» dürfte zu den bizarrsten in der Geschichte der Reihe zählen. Die Leiche des Flugreisenden Asis Berhan (Neil Malik Abdullah) ist aus grosser Höhe aus einem Flieger gefallen. Wir haben nachgeschaut und die denkwürdigsten «Fundstücke» in einer Galerie aufgebahrt.
Zum Beispiel dieses hier, vielleicht erinnern Sie sich: Der «Tatort: Du gehörst mir» lief vor einigen Wochen. Ein Bodybuilder wurde überfahren und verbrannt. Auto und Leiche scheinen zu einer Art Skulptur verschmolzen. Die Ludwigshafener Ermittler (von links: Andreas Hoppe, Ulrike Folkerts, Lisa Bitter, Peter Espelover) schauen sich am Tatort, einem Parkhaus, um.
Da schau her! Schlüpfriger war wahrscheinlich kein Leichenfund der «Tatort»-Geschichte. Der Musikmanager Udo Hausberger (Peter Karolyi) wurde nackt und stranguliert in pikanter Pose gefunden. Die Wiener Ermittler Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) glauben zunächst an einen Sex-Unfall.
Sie gehört zum «Tatort» wie Vorspann und Titelfanfare: die Stippvisite im Leichenschauhaus. Die niedersächsische LKA-Frau Lindholm (Maria Furtwängler) informiert sich hier bei Gerichtsmediziner Hans Jepsen (Niels Bormann) über das Mordopfer. Die zweite «Leiche» im Hintergrund ist allerdings fast noch interessanter, sie wird von Kai Diekmann gespielt, dem damaligen Chefredakteur der «Bild» und heutigen Herausgeber der Publikationen der «Bild»-Gruppe. Wie sich leider (oder zum Glück) nur im Film zeigt, hat der Maskenbildner gerade im Bauchbereich bei ihm Erstaunliches geleistet.
Nur gut, dass das Geruchsfernsehen noch nicht erfunden ist: Die Berliner Robert Karow (Mark Waschke, Mitte) und Nina Rubin (Meret Becker, rechts) wurden im «Tatort» mit dem passenden Titel «Ätzend» zu einem Säurefass gerufen, in der eine halb zersetzte Leiche schwimmt. Später fingert Karow auf dem Seziertisch einen Herzschrittmacher aus dem Glibberkorpus. Prost Mahlzeit!
Resozialisierung: fehlgeschlagen! Bezeichnenderweise in einem Stuttgarter Müllcontainer wird die Leiche des Vergewaltigers und Mörders Jörg Albrecht (David Bredin) gefunden. Der gerade aus der Haft entlassene Kriminelle hat seinen ersten Tag in Freiheit nicht überlebt.
Abfallszenarien sind bei den «Tatort»-Machern durchaus beliebt. Einen starken Magen brauchte man für das Debüt der Berlin-Ermittler Robert Karow und Nina Rubin. Die Leichenteile einer zerstückelten und ausgeweideten Drogenkurierin werden in einer Mülldeponie sichergestellt. Viel Luft nach oben haben sich die Macher in Sachen Gewaltdarstellung da nicht gelassen.
Wenn aus Bierleichen echte Leichen werden: An der U-Bahn-Station Marienplatz fällt dem Münchner Kommissar Leitmayr (Udo Wachtveitl, hinten), der auf dem Weg in die Ferien ist, ein italienischer Tourist auf. Dass der Wiesnbesucher nicht betrunken ist, sondern betäubt wurde und später verstirbt, kann der Kommissar da noch nicht ahnen.
«Borowski und der brennende Mann» ist dieser Kieler «Tatort» betitelt, was exakt die eine Szene beschreibt, die sich beim Zuschauer, nun ja, «einbrennt». Der Schulleiter Michael Eckart stürzt lichterloh entflammt aus den Unterrichtsräumen und bricht tot zusammen.
In der bisweilen exzentrischen Bodensee-Folge «Chateau Mort» wird Kommissar Kai Perlmann (Sebastian Bezzel) in ein finsteres Verlies eingesperrt, dort ist er nicht allein. Sein Leidensgenosse, ein Revolutionär aus den Zeiten des Vormärz, ist aber schon gut 150 Jahre tot. Am Ende klärt der Kommissar en passant auf, wer den Freischärler auf dem Gewissen hat - satte anderthalb Jahrhunderte nach der Tat. Wahrscheinlich «Tatort»-Rekord.
Nicht nur menschliche Leichenfunde halten die «Tatort»-Kommissare auf Trab, manchmal ist es auch ein (fast) verendeter Vierbeiner. In Ludwigshafen ging dereinst ein sadistischer Pferderipper um, der sein Opfer schwer verletzt und leidend zurückgelassen hatte. Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) setzt zum Gnadenschuss an.
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts! Auch das gab's beim «Tatort»: einen Leichenfund ohne Leiche. Wie Kriminaltechniker Menzel (Maxim Mehmet, vorne) den Leipziger Hauptkommissaren Saalfeld (Simone Thomalla) und Keppler (Martin Wuttke) erklärt, ist ein Mann mit Phosphor in Berührung gekommen und dabei nahezu rückstandslos verbrannt.
«Es ist böse» ist einer der abgründigsten und blutigsten «Tatorte» aller Zeiten: Ein perverser Frankfurter Serienkiller metzelt Prostituierte nieder. An den Tatorten sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld. Die Hauptkommissare Mey (Nina Kunzendorf) und Steier (Joachim Król, rechts) sind ziemlich fassungslos, und das ist man als Zuschauer auch. Umso mehr, wenn man weiss, dass die Folge auf einer authentischen Mordserie im Raum Bremen basiert.
Nicht immer gelingt es den «Tatort»-Ermittlern, ihre Leichen am Stück sicherzustellen. Oft kommen ihnen auch erst mal nur Leichenteile unter. So wie hier in Münster, als Professor Boerne (Jan Josef Liefers, rechts) eine mausgraue Mauke inspiziert. Zufälle gibt's: Den Rechtsmediziner erinnert der abgetrennte Fuss wegen einer seltenen Zehenfehlstellung an eine alte Klassenkameradin. Alberich (ChrisTine Urspruch) kann da nur staunen, Thiel (Axel Prahl) dreht sich der Magen um.
Skurril? Surreal? Oder geht das zu weit für einen «Tatort»? Der Kieler Kommissar (Axel Milberg) steht in der Folge «Borowski und der vierte Mann» vor einem besonders schaurigen Rätsel der Sorte: «Jetzt bloss nicht den Kopf verlieren!» Wer sich so etwas Makaberes ausdenkt? Natürlich ein Schwede! Die Drehbuchidee stammte seinerzeit vom inzwischen verstorbenen Krimiautor und «Wallander»-Erfinder Henning Mankell.
Und noch mal Stückwerk. Seien Sie froh, dass Sie nicht sehen müssen, was dem armen Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl) am Ufer des Münsteraner Aasees so schwer auf den Magen schlägt: eine Leiche ohne Kopf. Den Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne kann so ein Anblick freilich nicht mehr schocken.
Tatwaffe: Silberbesteck. Die Münchner Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl, rechts) staunen nicht schlecht über das, was sich ihnen in der Folge «Nicht jugendfrei» bietet: Der Apotheker Karl Kreuzer wurde mit einem Kaffeelöffel erstochen, den ihm der Täter ins Ohr gerammt hat.
Zum Abschluss der Galerie noch etwas ganz Besonderes, eine mörderische Performance: Die Kunststudentin Viktoria Schneider hängt im Engelsgewand von der Decke ihres Installationsraumes. Die Saarbrücker Ermittler Stefan Deininger (Gregor Weber, links), Franz Kappl (Maximilian Brückner) und Rhea Singh (Lale Yavas) begutachten das schaurig-schöne Kunstwerk.
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