Zeit, Abschied zu nehmen: «Tatort»-Kommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow) bearbeitete seinen letzten Fall in Saarbrücken.
Der nette Herr Stellbrink packt seine Sachen: Nach nur acht Einsätzen hatte Devid Striesow keine Lust mehr auf den «Tatort»-Kommissar von der Saar. Viele schlechte Kritiken mögen dafür mit ausschlaggebend gewesen sein – obwohl die Quote meist stimmte. Stellbrinks Abschiedsfall «Der Pakt» war nun überaus solide Krimikost. Warum nicht früher so?
Kommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow, rechts) musste in seinem letzten «Tatort» an der Saar ein verzwicktes Mordrätsel lösen. Dabei wurden zwei Kinder (hier: Ben Jost) zum Spielball der Ereignisse.
Dr. Bindra (Franziska Schubert), Leiterin der Organisation «Mediziner für Illegale», tröstete die junge Schwesternschülerin Anika (Lucie Hollmann)
Die angehende Krankenschwester Anika Jahn, durchaus die Episoden-Hauptrolle, wurde von der 25-jährigen Berliner Schauspielerin Lucie Hollmann verkörpert. Kennern von Kinder- und Jugendfilmen ist sie als Frieda aus der Kino-Reihe «Die Wilden Hühner» bekannt. Auch im preisgekrönten Jugenddrama «Mein Freund aus Faro» (2008) spielte sie die Hauptrolle Jenny.
Neu-Kommissarin Mia Emmrich (Sandra Maren Schneider) und Kommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow, Mitte) befragten Dr. Sharifi (Jaschar Sarabtchian), der eine Liebesnacht mit dem Mordopfer verbracht hatte. Blöderweise am Abend, als das Tötungsdelikt geschah, was ihn zum Verdächtigen machte.
Auch für Kommissarin Lisa Marx (Elisabeth Brück, links) ist mit Devid Striesows Ausstieg im Saarland Schluss. In ihrem letzten Fall traf sie Herrn Dr. Hesse (Christian Intorp) von der Ausländerbehörde und Frau Dr. Bindra (Franziska Schubert), die ein medizinisches Zentrum für Flüchtlinge leitet.
Kriminalhauptkommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow) grillte zum letzten Mal auf seinem spektakulären Wohnsitz über den Dächern von Saarbrücken. «Schwenken» heisst das auf Saarländisch. Hat man also noch mal was über Land und Leute gelernt – im Saarland-«Tatort».
Stellbrinks letzter Fall: Werden wir diesen «Tatort»-Kommissar vermissen?
Zeit, Abschied zu nehmen: «Tatort»-Kommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow) bearbeitete seinen letzten Fall in Saarbrücken.
Der nette Herr Stellbrink packt seine Sachen: Nach nur acht Einsätzen hatte Devid Striesow keine Lust mehr auf den «Tatort»-Kommissar von der Saar. Viele schlechte Kritiken mögen dafür mit ausschlaggebend gewesen sein – obwohl die Quote meist stimmte. Stellbrinks Abschiedsfall «Der Pakt» war nun überaus solide Krimikost. Warum nicht früher so?
Kommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow, rechts) musste in seinem letzten «Tatort» an der Saar ein verzwicktes Mordrätsel lösen. Dabei wurden zwei Kinder (hier: Ben Jost) zum Spielball der Ereignisse.
Dr. Bindra (Franziska Schubert), Leiterin der Organisation «Mediziner für Illegale», tröstete die junge Schwesternschülerin Anika (Lucie Hollmann)
Die angehende Krankenschwester Anika Jahn, durchaus die Episoden-Hauptrolle, wurde von der 25-jährigen Berliner Schauspielerin Lucie Hollmann verkörpert. Kennern von Kinder- und Jugendfilmen ist sie als Frieda aus der Kino-Reihe «Die Wilden Hühner» bekannt. Auch im preisgekrönten Jugenddrama «Mein Freund aus Faro» (2008) spielte sie die Hauptrolle Jenny.
Neu-Kommissarin Mia Emmrich (Sandra Maren Schneider) und Kommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow, Mitte) befragten Dr. Sharifi (Jaschar Sarabtchian), der eine Liebesnacht mit dem Mordopfer verbracht hatte. Blöderweise am Abend, als das Tötungsdelikt geschah, was ihn zum Verdächtigen machte.
Auch für Kommissarin Lisa Marx (Elisabeth Brück, links) ist mit Devid Striesows Ausstieg im Saarland Schluss. In ihrem letzten Fall traf sie Herrn Dr. Hesse (Christian Intorp) von der Ausländerbehörde und Frau Dr. Bindra (Franziska Schubert), die ein medizinisches Zentrum für Flüchtlinge leitet.
Kriminalhauptkommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow) grillte zum letzten Mal auf seinem spektakulären Wohnsitz über den Dächern von Saarbrücken. «Schwenken» heisst das auf Saarländisch. Hat man also noch mal was über Land und Leute gelernt – im Saarland-«Tatort».
Acht Fälle in sechs Jahren löste Devid Striesow als «Tatort»-Kommissar Jens Stellbrink in Saarbrücken. Meist bekamen seine Filme miese Kritiken, was für den selbstgewählten Abschied des Ausnahme-Schauspielers verantwortlich sein dürfte. Wie gelang nun Stellbrinks Abgang?
Zum Abschied brachte der wegen seiner anfangs miesen Qualität oft geschmähte Saarland-«Tatort» mit Devid Striesow noch einmal einen sehr ordentlichen Fall zustande. «Der Pakt» war zwar «nur» ein schnörkelloser Krimi. Als klassisches Täter-Rätsel konnte die Geschichte um den Mord an einer Krankenschwester-Schülerin jedoch überzeugen. Auch deshalb, weil man auf ironische Brechungen des soften Yoga-Kommissars verzichtete.
Worum ging es im «Tatort: Der Pakt»?
In einem Saarbrücker Schwesternschülerheim stieg eine Party. Die attraktive Vanessa (Aylin Werner), Krankenschwester in spe, hatte sich mit dem schnieken persischen Arzt Dr. Sharifi (Jaschar Sarabtchian) in das Zimmer ihrer Kommilitonin Anika (Lucie Hollmann) zurückgezogen, da ihr eigenes von Feierwütigen belegt war. Als die Sause vorüber war, fand man Vanessa erdrosselt im fremden Bett. Hatte es der Täter in Wirklichkeit auf Anika abgesehen, der Vanessa verblüffend ähnlich sah? Die «echte» Anika verbrachte den Abend hingegen als Helferin in einer Einrichtung, die sich um die medizinische Versorgung von Asylbewerbern kümmert.
Wo lag der besondere Reiz?
In «Der Pakt» wurde den Kommissaren Stellbrink (Jens Striesow) und Marx (Elisabeth Brück) ein ebenso kniffliges wie filmisch solides Täter-Rätsel gestellt. Zudem thematisierte der Film menschliche Dramen rund um ungewisse Duldungen und Abschiebungsängste. Den Drehbuchautoren Michael Vershinin und Zoltan Spirandelli (auch Regie) gelang zum Abschluss des Saar-Krimis mit Devid Striesow ein klassischer, aber spannender Film, der – ohne Humor oder Experimente – qualitativ im oberen Mittelfeld der «Tatort»-Reihe einzuordnen war. Manchmal ist es selbst 2019 nicht die schlechteste Idee, wenn man als Krimi-Zuschauer vor allem wissen will: Wer war der Täter?
Was bleibt nach acht Fällen mit Striesow?
Mit der Ausstrahlung des Finales ist es auf den Tag genau sechs Jahre und acht Fällen her, dass Devid Striesow als Kommissar Jens Stellbrink seinen Dienst in Saarbrücken antrat. Am 27. Januar 2013 lief «Melinda» – der erste Film des sanften Yoga-Ermittlers mit süffisantem Habitus. An seiner Seite die taffe Kollegin Lisa Marx, dargestellt von der bis dahin weitgehend unbekannten Schauspielerin Elisabeth Brück. Grosse Spuren haben die beiden nicht hinterlassen. Und das, obwohl man mit Striesow einen der besten deutschen Schauspieler seiner Generation in die südwestliche Provinz locken konnte. Die Kritiken der Stellbrink/Marx-Filme waren verhalten bis vernichtend, auch wenn die Zuschauer trotzdem schauten. Vier der bisher sieben ausgestrahlten Fälle lockten immerhin über neun Millionen Zuschauer an – ein starker Wert, der nun in den Bilanzen des Senders vor allem in den Vordergrund gestellt wird.
Warum haben Striesow/Stellbrink nicht funktioniert?
Schon beim ersten Film «Melinda» wusste man nicht genau, was der Saarländische Rundfunk mit Devid Striesow beziehungsweise seiner Figur Jens Stellbrink will. Sollte Saarbrücken neben Münster und wenig später Weimar – dort machte man es ab Dezember 2013 besser – ein weiterer Humor-Standort des «Tatorts» in Deutschland werden? Devid Striesow, der seine Rollen mitunter so gebrochen spielt, dass man nicht weiss, woran man ist, drückte der kleinen Sendeanstalt im Südwesten Deutschlands vielleicht ein wenig zu sehr sein Spiel auf. Beziehungsweise: Er bekam keine wirklich starken Drehbücher, die seinen spielerischen «Wahnsinn» ein wenig in die richtigen Bahnen hätten lenken können. So musste man sich durch miese Westernparodien oder halbgare Science-Fiction-Szenarien quälen – und einem Kommissar zusehen, bei dem man nie so genau wusste: Ist er tatsächlich so oder nimmt er einfach nur alle auf die Schippe? Das Publikum jedoch will ernst genommen werden. Selbst wenn es am Ende lachen kann – und soll.
Wie geht es mit dem Saarland-«Tatort» weiter?
Es soll nicht verschwiegen werden: Als der Saar-«Tatort» seinen miesen Ruf längst weg hatte, wurden die Filme besser. Mit dem durchaus soliden Krimi «Der Pakt» verabschiedeten sich Stellbrink und Marx nun aus der «Tatort»-Geschichte. Das Aus erfolgte auf Wunsch Devid Striesows, der sich – wie es sehr klassisch in einer Pressemitteilung der ARD hiess – «künftig intensiven neuen Herausforderungen und anderen Projekten widmen will». Bereits im Frühjahr 2019 wird im Saarland mit einem neuen Team gedreht. Noch sind die Namen der Schauspieler nicht an die Öffentlichkeit gedrungen. Allerdings soll – ähnlich wie in Dortmund – ein grösseres Team aus wohl fünf Ermittlern die Arbeit Striesows und Brücks übernehmen.
«Tatort: Der Pakt» lief am Sonntag, 27. Januar, um 20.05 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Abschiede, Neulinge – und Cowboys: So wird das «Tatort»-Jahr 2019
Abschiede, Neulinge – und Cowboys: So wird das «Tatort»-Jahr 2019
Im falschen Film? Nein, nur der Weimar-«Tatort», der im 1a-Westerngewand den Jahresauftakt der Krimireihe bildet. Welche Überraschungen, neuen Gesichter und Abschiede die Zuschauer noch erwarten dürfen, zeigt unser Ausblick auf das «Tatort»-Jahr 2019.
Keine Experimente? Von wegen. Am Neujahrstag entführt der «Tatort» nach Weimar, wo die Krimireihe – wie erwähnt – ihren Auftakt 2019 feiert. Abermals könnte der neue Fall von Christian Ulmen und Nora Tschirner absurder kaum sein: Als Lessing und Dorn ermitteln sie in der Westernstadt El Doroda, wo ein «Indianer» ermordet wurde.
Kira Dorn begibt sich undercover in den Wilden Westen, wo bereits Peter Kurth wie immer als «höllischer Heinz» aufs Duell wartet. Ob der zweite Weimar-Fall 2019 weniger bizarr wird? Der Gaga-Titel «Die harte Kern» lässt es bezweifeln. Ebenso die Handlung: Ermittler Lessing soll einen Schrotthändler umgebracht haben ...
Am 6. Januar befassen sich die beiden «Tatort»-Urgesteine aus Köln mit ihrem ersten Fall des Jahres. Und der hat es in sich: In «Weiter, immer weiter» schlagen sich Ballauf (Klaus J. Behrendt, links) und Schenk (Dietmar Bär, rechts) mit Drogen, Mafia und Rachefeldzügen herum. Mit dabei: der fantastische Roeland Wiesnekker als Verkehrspolizist.
Überhaupt legen die Kölner 2019 richtig los. Noch ohne Sendetermin ist der «Tatort: Ausser Kontrolle», in dem Schenk (Dietmar Bär, links) und Ballauf (Klaus J. Behrendt) im Fall eines totgeprügelten Streifenbeamten in den eigenen Reihen ermitteln. Auch die Titel der folgenden «Tatorte» wie «Bombengeschäft» und «Gegen den Strom» versprechen Spannung.
Mit grossen kriminellen Kalibern legen sich am 13. Januar auch wieder die Österreicher an. Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) finden eine tote deutsche Journalistin im Wolfgangsee. Fortan geraten die Wiener Ermittler in einen gefährlichen Sumpf aus illegalen Waffengeschäften und toten Politikern.
Mit Politikern scheinen es die Wiener 2019 zu haben: Im noch terminlosen «Tatort: Glück allein» wird ein Abgeordneter verdächtigt, seine Frau ermordet zu haben. Unterstützung bekommt das Ermittler-Duo diesmal von «Vorstadtweib» Gerti Drassl als Polizistin (links). Ebenfalls 2019 ermitteln Eisner und Fellner unter dem Titel «Baum fällt» im Holzgewerbe.
Der Heisssporn Daniel Kossik hat das Weite gesucht. Sein Nachfolger ist einer, den man schon kennt: Jan Pawlak (Rick Okon, rechts) ermittelte erst als verdeckter Ermittler und in der letzten Folge erstmals als fester Teil des Kripo-Teams um «Tatort»-Rüpel Peter Faber (Jörg Hartmann). In seinem zweiten Fall ermittelt er am 20. Januar mit den Kollegen im Bergbau-Milieu. Später im Jahr müssen die Dortmunder ein «Inferno» im Klinikum aufklären.
Ins Krankenhaus führt im vollgepackten Januar am 27. Januar auch der letzte Fall des netten Herrn Stellbrink. Nach nur acht Einsätzen hat Devid Striesow keine Lust mehr auf den «Tatort»-Kommissar von der Saar. Sein Abschiedsfall heisst «Der Pakt» und dreht sich um Ärzte, Schwesternschülerinnen und Flüchtlinge. Einen Nachfolger hat der Saarländische Rundfunk noch nicht bekannt gegeben.
Ein ganz besonderes Jahr wird 2019 auch für den Schweizer «Tatort». Nicht nur hören der Luzerner Kommissar Reto Flückiger (Stefan Gubser) und seine Kollegin Liz Ritschard (Delia Mayer) nach 20 Fällen auf. Auch läutet das Jahr das Ende des Luzerner «Tatorts» überhaupt ein. Ab 2020 wird mit neuem Team in Zürich ermittelt.
Zunächst müssen Flückiger (Stefan Gubser) und Ritschard (Delia Mayer), die seit 2012 gemeinsam ermitteln, aber noch zwei Fälle lösen. Im «Tatort: Ausgezählt» geht es um Doping im Boxmilieu, während der Abschlussfall «Der Elefant im Raum» mit einem Anschlag auf einen Dampfer im Vierwaldstättersee richtig aufdreht.
Abschied nehmen heisst es 2019 auch für die Bremer Hauptkommissare Inga Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen). Im Frühjahr verstricken sie sich in ihrem letzten Fall «Wo ist nur mein Schatz geblieben?» selbst in einem Netz aus Korruption und Erpressung. Die Polizeiarbeit der Ermittler und ihre Integrität werden hart auf die Probe gestellt.
Strafversetzung für Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler, links): So kommt es, dass Göttingen «Tatort»-Stadt wird. Neu an der Seite der niedersächsischen LKA-Veteranin: Anaïs Schmitz. Gespielt wird die selbstbewusste Kollegin von Florence Kasumba, 1976 in Uganda geboren, in Essen aufgewachsen und in Hollywood aktiv («Black Panther»). Ausgestrahlt wird der erste gemeinsame Fall «Das verschwundene Kind» am 3. Februar.
Die schöne Stadt Kassel hat zwar kein eigenes «Tatort»-Team, wird aber 2019 von den Frankfurtern Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch) beehrt. Dorst suchen die Ermittler am 7. April «Das Monster von Kassel». Ein «Falscher Hase» beschäftigt das Duo später im Jahr.
Eigentlich soll es wieder bodenständiger beim «Tatort» zugehen. Doch nicht mit Ulrich Tukur: Auch «Murot und das Murmeltier» wird am 17. Februar wieder ein Erlebnis der exzentrischen Art. Der «Täglich grüsst das Murmeltier» zitierende Titel deutet es an: Der Ermittler durchlebt denselben tödlich endenden Einsatz immer wieder aufs Neue. Vielleicht liefert «Der Angriff» auf eine Kaserne im folgenden achten Fall Murots am 6. Oktober wieder weniger Gehirnakrobatik?
In Dresden feiert dagegen im Frühjahr Cornelia Gröschel (links) in der Episode «Das Nest» ihr Debüt. Die 30-Jährige folgt auf Alwara Höfels, die aufgrund kreativer Differenzen aufgegeben hat. Als Kommissarin Leonie Winkler übernimmt Gröschel die Suche nach einem Serienmörder von ihrer beim Einsatz schwer verletzten Kollegin Karin Gorniak (Karin Hanczewski).
Improvisiertes Laienschauspiel im Mundart-Idiom («Babbeldasch») haben sie in Ludwigshafen erst mal zu den Akten gelegt. Nach dem grandiosen Polit-Thriller «Vom Himmel hoch» ermittelt die dienstälteste «Tatort»-Ermittlerin Odenthal (Ulrike Folkerts, links) mit Kollegin Stern (Lisa Bitter) unter dem Titel «Maleficius» unter Hirnforschern.
Apropos Gehirn: Ohnehin wird 2019 für Ulrike Folkerts (dritte von links) und ihr Team ein denkwürdiges Jahr. Nicht nur feiert die 57-Jährige als Lena Odenthal ihr 30. Jahr als Kommissarin in Ludwigshafen. Auch ermittelt sie unter dem Titel «Leonessa» in ihrem 70. (!) Fall.
Die Quotenkönige Thiel (Axel Prahl) und Boerne (Jan-Josef Liefers, hinten) lieferten 2018 nur einen «Tatort» – 2019 gibt es zum Ausgleich dafür drei Fälle aus Münster. Der erste heisst «Spieglein, Spieglein», dreht sich um einen Serienmörder und hat laut Axel Prahl einen «alten Bekannten» zu bieten. Die Urlaubs- und Babyvertretung für Friederike Kemper übernimmt Kommissar Mirko Schrader (Björn Meyer).
Die Rückkehr Friederike Kempters alias Ermittlerin Nadeshda Krusenstern erfolgt später im Jahr unter brutalen Umständen: Kurz vor Weihnachten behauptet ein Anrufer, die Kommissarin entführt zu haben. Mit entspannten Feiertagen ist es für Boerne (Jan-Josef Liefers, links) und Thiel (Axel Prahl) Essig. Simpler Titel des «Tatorts»: «Dann steht der Mörder vor der Tür».
Neuer Schauplatz im fünften Fall für die Franken-Kommissare Felix Voss (Fabian Hinrichs, Mitte) und Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel): In der Wagner-Stadt Bayreuth wird jede volle Stunde ein Mensch erschossen. Einen «extrem rasanten und emotional packenden Film» verspricht der BR für 2019. Einen Termin gibt es noch nicht.
Um Neid dreht sich der Kieler «Tatort: Borowski und das Glück der anderen» mit Axel Milberg (links) in der Hauptrolle und Almila Bagriacik als dessen Kollegin Mila Sahin in ihrem zweiten Fall. Andreas Kleinert inszenierte den Mord an einem Lottomillionär, auf dessen Gewinnschein es die Nachbarin abgesehen hatte. Ebenfalls für 2019 geplant: «Borowski und der stumme Zeuge».
«Die ewige Welle» am Münchner Eisbach ist ein Surferparadies. Genau dort wird im gleichnamigen «Tatort» aus der bayerischen Landeshauptstadt ein Surfer attackiert. Das Opfer ist ein Bekannter Leitmayrs (Udo Wachtveitl, rechts), verhält sich aber eigenartig. 2019 wartet auf den Ermittler und seinen Kollegen Batic (Miroslav Nemec) zudem ein «One Way Ticket», das beide in Machenschaften rund um die Entwicklungshilfe führt.
Noch bevor ein Ausstrahlungstermin fürs TV feststeht, wurde der Stuttgarter «Tatort: Anne und der Tod» bereits bei der Filmschau Baden-Württemberg als Bester Spielfilm ausgezeichnet. Sebastian Bootz (Felix Klare, links) und Thorsten Lannert (Richy Müller) werden darin mit dem Pflegenotstand konfrontiert. In ihrem zweiten Fall 2019 müssen sich die Kommissare in «Hüter der Schwelle» mit okkultistischen Ritualmorden beschäftigen.
Auch in der deutschen Hauptstadt wird 2019 wieder ermittelt. Wann genau, das steht noch nicht fest – angepeilt ist das Frühjahr. Wo, hingegen schon: Unter Regie von Christian von Castelberg (rechts) ermitteln Karow (Mark Waschke) und Rubin (Meret Becker) in «Der gute Weg» unter Kollegen.
Voraussichtlich ebenfalls 2019 zeigt das Erste den norddeutschen «Tatort: Kollateralschaden». Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring, links) und Julia Grosz (Franziska Weisz) ermitteln darin im Truckermilieu. Wer darf da nicht fehlen? Genau: Milan Peschel (dritter von links).
Ausgerechnet der namhafteste Star der «Tatort»-Landschaft macht sich rar. Nach dem gefloppten Kino-Ausflug «Tschiller – Off Duty» ist eine weniger actionlastige Neuausrichtung des Kawummkrimis mit Til Schweiger geplant. Eoin Moore, Headautor des Rostocker «Polizeirufs», bastelt am Konzept. Gedreht wird laut NDR allerdings frühestens im März 2019.
Auch sie wird man 2019 wohl nicht zu Gesicht bekommen: Im Falle Heike Makatschs, die zuletzt im April 2018 als Kommissarin Ellen Berlinger in Mainz ermittelte, gibt es lediglich lose Absichtsbekundungen seitens des Senders und der Schauspielerin.
Die neun erfolgreichsten «Tatort»-Folgen aller Zeiten
Die neun erfolgreichsten «Tatort»-Folgen aller Zeiten
Platz 10: Sie sind eines der erfolgreichsten, noch aktiven Ermittlerteams: Die Münsteraner Thiel und Boerne. Ihr Fall «Schwanensee» (2015) landet aber «nur» auf dem letzten Platz im Ranking um die zehn erfolgreichsten Tatorte. 13.69 Mio Menschen sahen diese Folge.
Auf dem neunten Rang ermittelte der Wiener Michael Fichtl in «Telephongeld»(1991). Er fesselte 14.02 Millionen Zuschauer vor dem TV.
Der Düsseldorfer Ermittler Bernd Flemming landet gleich mit zwei Fällen in den Top-Ten. Platz acht belegt «Der Mörder und der Prinz» (1992) mit 14.09 Millionen Zuschauern und Platz sieben «Tod eines Wachmanns» (1992) mit 14.26 Millionen.
Kommissar Franz Markowitz führte in Berlin Verbrecher ihrer Strafe zu. Seinen Fall «Blutwurstwalzer» sahen 1991 14.37 Millionen Menschen. Platz sechs!
Unter den Top-Five ist findet sich eine Ermittlerin: Lena Odenthals Tatort «Tod im Häcksler» (1991) setzt sich mit 14.46 Millionen Zuschauern auf Platz fünf. Odenthal ist übrigens auch die dienstälteste Kommissarin – seit 1989 ermittelt sie in Ludwigshafen.
Die ersten vier Plätze teilen sich drei Ermittler. Das Duo Stoever/Brockmöller aus Hamburg kann sich mit »Experiment» (1992; 15.29 Millionen Zuschauer) ...
... und «Stoevers Fall» (1992, 15.86 Millionen Zuschauer) Platz vier und drei sichern.
Unvergessen und unerreichbar: Götz George als Horst Schimanski. Mit «Kinderlieb» (1991) konnte der Duisburger Kommissar 16 Millionen Zuschauer in seinen Bann ziehen ...
... und mit «der Fall Schimanski» begeisterte 1991 sogar 16.7 Millionen Menschen. Dies war auch sein letzter Einsatz in der Tatort-Reihe und gleichzeitig der erfolgreichste Tatort seit 1991.
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