Serienhit «Die Simpsons» und die Schweiz verbindet mehr, als man denkt

gbi

2.9.2019

Ein Ricola-Werbeclip hat es Marge und Homer angetan. 
Ein Ricola-Werbeclip hat es Marge und Homer angetan. 
Screenshot: Youtube

Die Schweiz und «Die Simpsons», das geht überraschend gut zusammen. Fans der gelben Zeichentrickfamilie wissen das nicht erst seit der gefeierten Hommage zweier Zürcherinnen.

Man sieht dem Clip an, wie viel Zeit und Liebe Katrin von Niederhäusern und Janine Wiget darin investiert haben. Die beiden Zürcherinnen sind riesige «Simpsons»-Fans und haben auf einem Trip nach New Orleans eine Szene aus der langlebigen Zeichentrickserie haarklein nachgestellt. Auf den Spuren von Homer Simpson erkunden sie das kulinarische Angebot der Südstaaten-Metropole – und landeten damit einen viralen Hit.

Die Zürcherinnen haben mit ihrer Futter-Orgie auch im Ausland für Entzücken gesorgt und die Schweiz damit in den Fokus der «Simpsons»-Fangemeinde gerückt. Genauer gesagt: wieder einmal. Denn bei über 600 Folgen der amerikanischen Serie (und 728 Jahren helvetischer Landesgeschichte) versteht es sich von selbst, dass hie und da einmal etwas Swissness eingeflossen ist.

In einer Folge aus der 29. Staffel entdecken Homer und Marge etwa einen alten Ricola-Werbespot wieder. «Ich habe diese Werbung immer geliebt», erklärt eine entzückte Marge, und Homer erinnert sich daran, dass er früher als Alphorn verkleidet Halloween gefeiert hat.

Die Reiselust hat die Simpsons schon in Länder wie Italien, Israel, Australien und Brasilien geführt. In letztgenanntem Land führt sich Homer genüsslich eine Toblerone zu Gemüte – die er nicht zu bezahlen gedenkt.

In die Schweiz verschlug es die gelbe Sippe dagegen noch nie. Immerhin werden wir aber erwähnt – in einer der kultigen Halloweenfolgen, in der jeweils kurze Schauergeschichten erzählt werden. Wie die von Hugo, dem angeblich bösen Zwillingsbruder von Bart, den die Familie auf dem Estrich in Gefangenschaft hält. Als ihm die Flucht gelingt, soll er einen Flieger in die Schweiz bestiegen haben. (Was sich dann doch nicht bewahrheitet. Und überhaupt kam Hugo seither nie mehr vor.)

Zumindest in der deutschsprachigen Version der Serie kommt sogar eine Schweizer Figur vor: Uter, ein Austauschschüler, spricht mit typischem Schweizer Akzent. Im englischen Original dagegen stammt der dickliche Junge aus Deutschland und nennt sich Üter. Als «20 Minuten» vor einigen Jahren von dieser Diskrepanz erfuhr, fragte das Newsportal verblüfft: «Wer hat Üter den roten Pass gegeben?»

Etwas subtiler ist der Schweiz-Bezug bei einer regelmässig wiederkehrenden Sequenz: Wenn Duffman, das Maskottchen der führenden Brauerei in Springfield, die Szenerie betritt, tut er das meist zu einem wohlbekannten Song: «Oh Yeah». Und wer hat den komponiert? Natürlich zwei Schweizer, die Zürcher Elektro-Pioniere Dieter Meier und Boris Blank alias Yello im Jahr 1985.

Als Schweizer «Simpsons»-Fan darf man also durchaus stolz sein, dass die kreativen Köpfe hinter der Serie unser kleines Land hie und da mit einer Erwähnung würdigen. Auch wenn es nicht zu so viel Ehre gereicht hat wie bei den Franzosen. Die haben ihr eigenes Intro spendiert bekommen. Blöde Franzosen …

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