Der Deal war in trockenen Tüchern, der Kandidat (rechts) schon halb auf dem Heimweg. Business as usual bei «Bares für Rares». Doch Horst Lichter hatte noch Redebedarf und fing den Verkäufer in den Gängen seiner Trödelshow ab. Ein ungewöhnlicher Vorgang. Die Hintergründe verrät die Bildergalerie.
Verkäufer Jochen Schien (rechts) war in der Hoffnung angereist, seine Schreibtischleuchte werde mindestens als authentisch gewürdigt, wenn nicht sogar als Museumsstück ... «So Lampen finde ich echt cool», gab's schon mal ein Lob von Moderator Horst Lichter (Mitte).
«Es ist aber auch ein bisschen Unverständnis mit dabei, warum du die weggibst?» Er erfuhr: Der Händler hatte schon als Kind Interesse an Objekten und Ästhetik und viel gesammelt, «hallenweise». Nun werde seit Jahren entsorgt.
Diese Lampe, die aus einer Haushaltsauflösung stammt, einfach nur zu entsorgen, wäre dem Verkäufer und Diplom-Designer Jochen Schien (rechts) allerdings schwer gefallen. Zu Recht, Experte Sven Deutschmanek (links) identifizierte sie als Werk des Industriedesigners Karl Trabert, angefertigt in den 30er-Jahren in Frankfurt.
«Diese Lampen sind natürlich nach wie vor sehr beliebt, und in nahezu perfektem Zustand gehen die in die vierstelligen Preise», wusste Deutschmanek. Allerdings: An dieser Lampe müsste einiges gemacht werden. Den Aluminiumschirm auszubeulen, sei allerdings sehr schwierig.
Verkäufer Schien wusste jedoch auf einen Pluspunkt seines Objektes hinzuweisen: Er habe bei seinen eigenen Rechecherchen kein Exemplar dieser Serie gefunden, bei dem der Originalschalter am Fuss noch erhalten sei – so wie hier! (Auch wenn er nicht mehr funktioniert ...)
Mit einer Schmerzgrenze von 100 Euro und einem Wunschpreis von 1'500 Euro zeigte sich der Verkäufer recht flexibel, sodass er mit der Schätzung von Sven Deutschmanek einverstanden war: 350 bis 400 Euro. Verkäufer Schien hoffte auf einen Selbstläufer im Händlerraum, denn «Preisverhandlungen sind mir grundsätzlich total unangenehm».
Doch auf die Fachkenntnis der Händler ist Verlass. Wolfgang Pauritsch erkannte gleich den Zeitraum der Entstehung und freute sich über «Aluminium, Glas, Edelstahl».
Preisverhandlungen hin oder her, anzupreisen wusste der Verkäufer sein Design-Objekt in «selten originalem Zustand». Tatsächlich boten alle fünf Händler mit. Den Anfang machte 80-Euro-Waldi mit einer ungewohnten Eröffnung: «Ich fang mal mit 400 Euro an! Ich find die bärenstark!»
Von den Kollegen, insbesondere von Wolfgang Pauritsch, wurde Walter Lehnertz regelmässig überboten. Aber so schnell wollte er nicht aufgeben.
Zwischendurch überzeugte sich Waldi noch von der Echtheit des Glasschirms. Klopf, klopf – «680 Euro».
Eine Art Adler-Blick auf das Objekt geheftet, entschied sich Wolfgang Pauritsch (links) für ein weiteres Gebot, und Waldi gab auf. Für 700 Euro kaufte Pauritsch die Designleuchte und verdoppelte für den Verkäufer die Expertise.
Da kam sogar Horst Lichter noch einmal persönlich um die Ecke, um zu hören, wie es gelaufen war. «Dann haben die Händler das richtige Näschen gehabt für ein wirklich tolles Designstück.» Die Leuchte hätte ihm wohl auch gefallen. «Wenn du noch ein paar Lampen hast, sag Bescheid!»
Diese Bronzebüste entlockte Elke Velten einen verzückten Seufzer, sodass Kollege Walter Lehnertz bemerkte: «Elke, so habe ich dich ja noch nie erregt erlebt!» Die Händlerin hatte sofort erkannt, dass es sich um eine Original-Bronze von Emmanuel Villanis aus Paris vom Anfang des 20. Jahrunderts handelte. Sie erwarb das Stück für 850 Euro.
Auch dieser Schmuck fand allgemeine Anerkennung in der Runde: «schlicht», «elegant», «Kann man zu allem tragen», «sehr gute Qualität». Elke Velten kaufte Collier und Armband, gefertigt aus 750er-Weissgold und Brillanten Anfang der 70er-Jahre, für 2'300 Euro.
Die etwas lädierte Kaminuhr von Mourey & Couenne aus Frankreich, entstanden zwischen 1880 und 1900, ging für 100 Euro an Christian Vechtel. (Walter Lehnertz steckte der Verkäuferin und ihrer Freundin mal wieder einen Kaffee-Zehner zu.)
Fünf grosse Silberlöffel von 1863 aus 750er-Silber, die aus Königsberg stammten, erwarb Wolfgang Pauritsch für 120 Euro.
«Bares für Rares»: Darum fing Horst Lichter seinen Kandidaten ab
Der Deal war in trockenen Tüchern, der Kandidat (rechts) schon halb auf dem Heimweg. Business as usual bei «Bares für Rares». Doch Horst Lichter hatte noch Redebedarf und fing den Verkäufer in den Gängen seiner Trödelshow ab. Ein ungewöhnlicher Vorgang. Die Hintergründe verrät die Bildergalerie.
Verkäufer Jochen Schien (rechts) war in der Hoffnung angereist, seine Schreibtischleuchte werde mindestens als authentisch gewürdigt, wenn nicht sogar als Museumsstück ... «So Lampen finde ich echt cool», gab's schon mal ein Lob von Moderator Horst Lichter (Mitte).
«Es ist aber auch ein bisschen Unverständnis mit dabei, warum du die weggibst?» Er erfuhr: Der Händler hatte schon als Kind Interesse an Objekten und Ästhetik und viel gesammelt, «hallenweise». Nun werde seit Jahren entsorgt.
Diese Lampe, die aus einer Haushaltsauflösung stammt, einfach nur zu entsorgen, wäre dem Verkäufer und Diplom-Designer Jochen Schien (rechts) allerdings schwer gefallen. Zu Recht, Experte Sven Deutschmanek (links) identifizierte sie als Werk des Industriedesigners Karl Trabert, angefertigt in den 30er-Jahren in Frankfurt.
«Diese Lampen sind natürlich nach wie vor sehr beliebt, und in nahezu perfektem Zustand gehen die in die vierstelligen Preise», wusste Deutschmanek. Allerdings: An dieser Lampe müsste einiges gemacht werden. Den Aluminiumschirm auszubeulen, sei allerdings sehr schwierig.
Verkäufer Schien wusste jedoch auf einen Pluspunkt seines Objektes hinzuweisen: Er habe bei seinen eigenen Rechecherchen kein Exemplar dieser Serie gefunden, bei dem der Originalschalter am Fuss noch erhalten sei – so wie hier! (Auch wenn er nicht mehr funktioniert ...)
Mit einer Schmerzgrenze von 100 Euro und einem Wunschpreis von 1'500 Euro zeigte sich der Verkäufer recht flexibel, sodass er mit der Schätzung von Sven Deutschmanek einverstanden war: 350 bis 400 Euro. Verkäufer Schien hoffte auf einen Selbstläufer im Händlerraum, denn «Preisverhandlungen sind mir grundsätzlich total unangenehm».
Doch auf die Fachkenntnis der Händler ist Verlass. Wolfgang Pauritsch erkannte gleich den Zeitraum der Entstehung und freute sich über «Aluminium, Glas, Edelstahl».
Preisverhandlungen hin oder her, anzupreisen wusste der Verkäufer sein Design-Objekt in «selten originalem Zustand». Tatsächlich boten alle fünf Händler mit. Den Anfang machte 80-Euro-Waldi mit einer ungewohnten Eröffnung: «Ich fang mal mit 400 Euro an! Ich find die bärenstark!»
Von den Kollegen, insbesondere von Wolfgang Pauritsch, wurde Walter Lehnertz regelmässig überboten. Aber so schnell wollte er nicht aufgeben.
Zwischendurch überzeugte sich Waldi noch von der Echtheit des Glasschirms. Klopf, klopf – «680 Euro».
Eine Art Adler-Blick auf das Objekt geheftet, entschied sich Wolfgang Pauritsch (links) für ein weiteres Gebot, und Waldi gab auf. Für 700 Euro kaufte Pauritsch die Designleuchte und verdoppelte für den Verkäufer die Expertise.
Da kam sogar Horst Lichter noch einmal persönlich um die Ecke, um zu hören, wie es gelaufen war. «Dann haben die Händler das richtige Näschen gehabt für ein wirklich tolles Designstück.» Die Leuchte hätte ihm wohl auch gefallen. «Wenn du noch ein paar Lampen hast, sag Bescheid!»
Diese Bronzebüste entlockte Elke Velten einen verzückten Seufzer, sodass Kollege Walter Lehnertz bemerkte: «Elke, so habe ich dich ja noch nie erregt erlebt!» Die Händlerin hatte sofort erkannt, dass es sich um eine Original-Bronze von Emmanuel Villanis aus Paris vom Anfang des 20. Jahrunderts handelte. Sie erwarb das Stück für 850 Euro.
Auch dieser Schmuck fand allgemeine Anerkennung in der Runde: «schlicht», «elegant», «Kann man zu allem tragen», «sehr gute Qualität». Elke Velten kaufte Collier und Armband, gefertigt aus 750er-Weissgold und Brillanten Anfang der 70er-Jahre, für 2'300 Euro.
Die etwas lädierte Kaminuhr von Mourey & Couenne aus Frankreich, entstanden zwischen 1880 und 1900, ging für 100 Euro an Christian Vechtel. (Walter Lehnertz steckte der Verkäuferin und ihrer Freundin mal wieder einen Kaffee-Zehner zu.)
Fünf grosse Silberlöffel von 1863 aus 750er-Silber, die aus Königsberg stammten, erwarb Wolfgang Pauritsch für 120 Euro.
Dass Horst Lichter nach abgeschlossenem Verkauf noch mal einen Kandidaten sprechen will, ist bei «Bares für Rares» nicht an der Tagesordnung. Am Dienstag war das aber anders ...
Eine begehrte Bronzebüste und ein zeitlos schönes Schmuckset wurden den «Bares für Rares»-Händlern unter anderem in der Sendung vom Dienstag angeboten.
Doch am meisten erhellte deren Gemüter ein anderes Objekt: Für eine Schreibtischleuchte aus den 30er-Jahren, entworfen von Industriedesigner Karl Trabert und gefertigt in Frankfurt/Main, konnten sich alle fünf begeistern.
Vor allem bei Walter Lehnertz brach der Kampfgeist aus. Der als «80-Euro-Waldi» bekannte Händler aus der Eifel stieg ungewohnt hoch und «bärenstark» in die Verhandlungen ein.
Am Ende hatte Horst Lichter noch einen Überraschungsauftritt. Was für einen, das verrät die Bildergalerie.
«Bares für Rares» läuft mitunter am Mittwoch, 18. August, um 15.05 Uhr auf ZDF. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Bares für Rares
Mi 18.09. 15:05 - 16:00 ∙ ZDF ∙ D 2019 ∙ 55 Min
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
«Bares für Rares»: Das sind die Rekord-Verkäufe
«Bares für Rares»: Das sind die Rekord-Verkäufe
Unglaublich, welche Schätze manch einer zu Hause im Keller oder auf dem Estrich hat. Bei Horst Lichters Show «Bares für Rares» werden diese Kostbarkeiten jeden Nachmittag im ZDF zu Geld gemacht. Sehen Sie hier jene Stücke, bei denen die Händler besonders tief in die Tasche greifen mussten.
Der Jollenkreuzer der Bickert-Werft von 1965 passte zwar nicht ins Studio, kam aber zum richtigen Zeitpunkt: Händler Julian Schmitz-Avila macht gerade einen Bootsführerschein. Er wollte das gut gepflegte Segelboot aus Mahagoni-Sperrholz und Nadelholz unbedingt haben. Sein Angebot in Höhe von 5500 Euro (etwas über 6500 Franken) übertraf die Erwartungen der Verkäufer deutlich.
Der bekannte Landschaftsmaler Johann Jungblut malte dieses Gemälde um 1900. Für stolze 6000 Euro (ca. 7100 Franken) wechselte es bei «Bares für Rares» den Besitzer.
Ein echter Dachboden-Fund: Dieser «Purzelbär» von Steiff, wenig «abgeliebt», erwies sich als «ein echtes Schätzchen». Händlerin Sandra Schäfer hatte jedenfalls noch nie einen dieser Bären in so einem «perfekten Original-Zustand» gesehen und bot ohne grosse Verhandlungen 6000 Euro (ca. 7100 Franken). Da ging Käufer und Verkäufer das Herz auf.
Noch ein Schiff - und was für eins! Das Modell des Kreuzers Prinz Heinrich wog 150 Kilo und wurde auf 17'000 Euro (über 20'000 Franken) geschätzt. Verkauft wurde das sperrige Unikat immerhin für 6500 Euro (rund 7700 Franken).
Sehr kurios war auch eine zum Herz gebogene Bahnschiene, die die Ehrlich Brothers zum Promi-Special von «Bares für Rares» mitbrachten. Auf 26 Euro schätzte der Experte das Kunstwerk der Magier - aber nur aufgrund ihrer Popularität. Den Zuschlag erhielt letztlich Händler Fabian Kahl für satte 8000 Euro (knapp 9500 Franken).
Dass Bilder bei «Bares für Rares» gefragt sind, beweist auch das Gemälde von Lucien Adrion. 8000 Euro (knapp 9500 Franken) liessen die Händler für die in Öl gemalte Uferpromenade von Cannes springen.
Beim Gemälde einer jungen Frau mit Muff von Charles Coypel war sich Experte Albert Maier anfangs nicht sicher, ob es sich um etwas Tolles handelt. Den Händlern war das Bild jedoch 9000 Euro (rund 10'600 Franken) wert.
Silber wird den Händlern immer gerne angepriesen, doch dieses fünfteilige Kannen-Service erzielte eine Rekordsumme. Das englische Art-déco-Gedeck mit Elfenbein- und Ebenholzgriffen brachte sensationelle 10'000 Euro (ca. 11'800 Franken) ein - ein Vielfaches des Schätzwertes.
Im Juni 2017 hatte Tennislegende Boris Becker für 10'000 Euro (rund 11'800 Franken) jenen Schläger verkauft, mit dem er im Jahr 1999 sein letztes Wimbledon-Match bestritt. Doch das Ganze hatte ein Nachspiel: Der Händler Julian Schmitz-Avila, der das historische Stück erwarb, bekam anfangs einen anderen, baugleichen Schläger geliefert. Eine «versehentliche Verwechslung», wie Beckers Anwalt beteuerte.
Ein Karussell kauft man auch nicht alle Tage, doch bei «Bares für Rares» werden mitunter auch Kindheitsträume wahr. 14'000 Euro (ca. 16'600 Franken) brachte das Fahrgeschäft dem Verkäufer - und jede Menge Spass für die Händler.
Eine äusserst seltene 10-Dukaten-Münze von König Ferdinand III. aus dem Jahre 1648 versetzte Experten und Händler in Goldfieber. Um das Risiko (und den späteren Erlös in einem Auktionshaus) zu teilen, legten Daniel Meyer und Fabian Kahl gemeinsam 25'000 Euro (fast 30'000 Franken) auf den Tisch.
Dieser Oldtimer war etwas ganz Besonderes: Horst Lichter verliebte sich in das gut erhaltene Borgward-Isabella-Cabrio ebenso wie Auktionator Wolfgang Pauritsch. Die Trennung fiel dem Verkäufer, der das Auto über Jahre gehegt, gepflegt und mühevoll restauriert hatte, jedoch sichtlich schwer. Die Wunschsumme von 50'000 erhielt er zwar nicht ganz, dafür trockneten 35'000 Euro (ca. 41'500 Franken) die Abschiedstränen schnell. Absoluter Rekord bislang bei «Bares für Rares».
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