«Demolition Man» Wie das Jahr 2032 aussieht? Frag Sylvester Stallone

Von Gil Bieler

1.2.2022

In «Demolition Man» jagt der Polizist John Spartan (Sylvester Stallone, l.) den Verbrecher Simon Phoenix (Wesley Snipes) durch das San Angeles des Jahres 2032.
In «Demolition Man» jagt der Polizist John Spartan (Sylvester Stallone, l.) den Verbrecher Simon Phoenix (Wesley Snipes) durch das San Angeles des Jahres 2032.
Bild: Aaron Rapoport/Sunset Boulevard/Corbis via Getty Images)

Vom Justizwesen bis zum Gang aufs Klo, wo drei mysteriöse Muscheln warten: In den nächsten zehn Jahren wird sich unsere Welt ganz gehörig verändern. Zumindest wenn der Film «Demolition Man» recht behält.

Von Gil Bieler

Wie könnte die Welt in zehn Jahren aussehen? Um das zu wissen, brauchen Filmfans keine Kristallkugel – es gibt ja «Demolition Man». Die Actionkomödie mit Sylvester Stallone, Wesley Snipes und Sandra Bullock in den Hauptrollen wurde 1993 gedreht, spielt aber im Jahr 2032 und gewährt somit einen – zugegeben, gewagten – Blick in die Zukunft.

Vorweg: Sollten die Filmemacher recht behalten, stehen der Welt grundlegende Veränderungen bevor. Zehn Erkenntnisse aus dem Film hat blue News herausgepickt.

Zur Erinnerung, die Story: Der Cop John Spartan (Stallone) verhaftet im Jahr 1996 den psychopathischen Gangster Simon Phoenix (Snipes). Dabei kommen jedoch Unschuldige ums Leben, weshalb sowohl Spartan als auch Phoenix mittels neuartiger Kryotechnologie eingefroren werden. Im Jahr 2032 gelingt Phoenix unverhofft die Flucht, er verbreitet erneut Angst und Schrecken – worauf die Polizei auch Spartan aus dem Eis holt. Mit Unterstützung der jungen Polizistin Lenina Huxley (Bullock) macht der Cop aus der Vergangenheit sich daran, Phoenix das Handwerk zu legen.

Der deutsche Trailer zu «Demolition Man».

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Mega-City

«Demoliton Man» spielt in einer Stadt namens San Angeles. Man darf also davon ausgehen, dass San Francisco und Los Angeles in den nächsten Jahren zu einer Super-City verschmelzen.

Fluchen

Das Fluchen muss man sich definitiv abgewöhnen. Vor allem, wenn man kein dickes Portemonnaie hat. An jeder Ecke steht dereinst ein wachsam mithörender Automat, der jeden noch so milden verbalen Ausfall mit einer Busse belegt. Im Wiederholungsfall kommt sogar die Polizei angefahren.

Begrüssung

Zu dieser Harmoniesucht passt auch, wie wir uns 2032 begrüssen werden. «Sanfte Grüsse» ist das neue Grüezi.

Vegis an die Macht!

Jepp, Fleisch wird als schädlich klassifiziert und daher verboten. Genauso wie Schokolade, Rauchen, Alkohol, Kontaktsportarten und alles, was scharf ist. Selbst Taco Bell ist vegan! Einen Tipp, wo Fleischesser auch in zehn Jahren noch auf ihre Kosten kommen, gibt es im Film gleichwohl: In der Kanalisation, wo gesellschaftliche Aussenseiter leben, gibt es weiterhin Burger. Bloss nicht aus Rindfleisch, denn wie sagt Lenina Huxley so treffend: «Haben Sie hier irgendwo eine Kuh gesehen?»

Waffen

Immerhin etwas Gutes hat die ganze Verbotskultur, die auf uns zukommt. Waffen sind im San Angeles der Zukunft nur noch im Museum zu finden. Was natürlich nicht bedeutet, dass Phoenix oder Spartan keine in die Finger bekommen würden.

Natürlich bekommt John Spartan im Verlauf des Films doch noch eine Wumme in die Finger.
Natürlich bekommt John Spartan im Verlauf des Films doch noch eine Wumme in die Finger.
Bild: Sunset Boulevard/Corbis via Getty Image

Präsident Schwarzenegger

Es ist eine der präziseren Vorhersagen des Films. Arnold Schwarzenegger zieht ins Weisse Haus ein, denn in einer Szene ist von der «Präsident-Schwarzenegger-Bibliothek» die Rede. Der Republikaner – der ja tatsächlich schon einmal Gouverneur von Kalifornien war – müsste demnach 2024 oder aber 2028 zur Wahl antreten. Und ja, dass Schwarzenegger als geborener Österreicher nicht zur Wahl zugelassen ist, auch daran haben die Filmemacher gedacht.

Strafvollzug

Eine schräge Idee: Statt in den Knast wandern Kriminelle in die Tiefkühltruhe. Sie werden mittels Kryotechnologie eingefroren und ihr Oberstübchen «umprogrammiert». So erklärt es sich überhaupt, dass John Spartan und Simon Phoenix in der Zukunft landen.

Airbags

Es ist nur ein Detail im Film, aber ein faszinierendes: Airbags sehen in zehn Jahren komplett anders aus. Statt dass sich ein Luftkissen aufbläst, wird künftig der gesamte Innenraum des Autos mit Schaum vollgepumpt, der blitzschnell hart wird und so die Insassen schützend umschliesst.

Safer Sex

Körperkontakt ist beim Liebemachen tabu, denn der Austausch von Körperflüssigkeiten sei einer der Hauptgründe für den Zerfall der Gesellschaft, erklärt Huxley dem Cop aus der Vergangenheit. Nach Aids kam NRS, nach NRS kam UBT. In zehn Jahren erfolgt der Liebesakt rein virtuell, indem die Involvierten klobige Helme aufsetzen und sich in einen Stream einloggen, der an einen miesen Drogentrip gemahnt. Schauderhaft.

Sex ohne Körperkontakt: So sieht also die Zukunft aus.

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Drei Muscheln

Hach ja, um dieses Thema kommen wir nicht herum. Eines der grössten Mysterien für John Spartan sind die drei Muscheln. Diese findet er auf der Toilette vor, anstelle des erhofften WC-Papiers. Wie zum Teufel man sich den Allerwertesten mit den Muscheln reinigt? Diese Frage wird im Film zwar mehrfach aufgeworfen, aber nie geklärt. Doch im Internet – wo sonst? – finden sich bereits heute ellenlange Diskussionen zu dem brisanten Thema. Die Details sollen an dieser Stelle unerwähnt bleiben, nur so viel: Wer eine Zange bedienen kann, ist 2032 klar im Vorteil.

Lenina Huxley (Sandra Bullock) versucht, so gut es geht, John Spartan an die Zukunft zu gewöhnen. 
Lenina Huxley (Sandra Bullock) versucht, so gut es geht, John Spartan an die Zukunft zu gewöhnen
Bild: Sunset Boulevard/Corbis via Getty Images