Ein wahrer Musikliebhaber schweigt und geniesst? Nicht im Zeitalter von sozialen Medien! Dies hat auch Spotify kapiert und erstellt für jeden seiner Nutzer jeweils Anfang Dezember einen Jahresrückblick über sein Streaming-Verhalten, ...
... den man praktischer Weise gleich auf seinen Social-Media-Profilen teilen kann. (Praktisch natürlich auch für Spotify, die dadurch auf allen Kanälen gratis Promo bekommen).
Während sich die einen Nutzer mit ihren Jahresrückblick alleine im stillen Kämmerlein verkriechen und sich mit ihren musikalischen stolzeren und weniger stolzen Momenten auseinandersetzen, …
… gehört es schon fast zur vorweihnachtlichen Tradition, dass Anfang Dezember die Plattformen von den teilungswütigeren Usern mit Streaming-Jahresrückblicken volltapeziert werden.
Und das fühlt sich für viele dann so an. Und wie so oft, wird ein Disput auf Instagram mit Memes ausgefochten.
«Wenn sich meine Schüler nur so sehr um Mathematik kümmern würden, wie es Erwachsene mit ihrem Spotify Wrapped tun, wären sie Genies.»
Die Autorin verzichtet an dieser Stelle auf eine wörtliche Übersetzung.
Es werden harte Meme-Geschütze aufgefahren:
«Nein, es hat keine Auswirkungen auf mein Baby... – 12 Jahre später: Hier sind meine meistgespielten Spotify-Songs von 2020»
Der Gegenangriff lässt nicht lange auf sich warten: «Influencer posten ‹niemand schert sich um dein Spotify-Wrapped› und posten dann ein 17-minütiges Video über ihre Hautpflege-Routine.»
Oder auch: «Frauen posten ‹niemand interessiert sich für dein Spotify Wrapped› und posten dann ein Bild von ihrem Kind???»
«Menschen, die sich darüber beschweren, dass Menschen ihre Spotify-Statistiken mit anderen teilen, tun dies nur, um aus Prinzip dagegen zu sein, und sie hassen Spass und Freude.»
Unbestritten wirft der Jahresrückblick auch manchmal nützliche Informationen ab: «Ich warte darauf, dass mein Schwarm ihre Spotify-Wrapped-Playlist postet, damit ich ihr, falls sie sich jemals in mich verliebt, einen Song schicken kann, von dem ich weiss, dass er ihr gefallen wird.»
«Scheiss auf Spotify Wrapped! Ich will Netflix Wrapped. Sagt mir, wie viele Minuten ich mir ‹The Office› und Crime-Dokumentarfilme angesehen habe und sagt mir, wie viele dieser Minuten ich tatsächlich damit verbracht habe, aufmerksam zu schauen vs. SMS zu schreiben.»
«Stell dir vor, deine Bank würde dir wie Spotify einen jährlichen Rückblick geben.»
«Ich habe gesehen, wie ein Mädchen in ihrer Instagram-Story ihre Spotify-Top-Künstler mit der Überschrift ‹so korrekt› gepostet hat. Ähm ja, es ist korrekt... es sind buchstäblich Daten.»
Da Spotify natürlich nicht der einzige Streaming-Anbieter ist, fühlen sich manche Nicht-Spotify-Nutzer von der Party ausgeschlossen.
Spotify Wrapped: Das Teilen dieser Liste spaltet das Internet
Ein wahrer Musikliebhaber schweigt und geniesst? Nicht im Zeitalter von sozialen Medien! Dies hat auch Spotify kapiert und erstellt für jeden seiner Nutzer jeweils Anfang Dezember einen Jahresrückblick über sein Streaming-Verhalten, ...
... den man praktischer Weise gleich auf seinen Social-Media-Profilen teilen kann. (Praktisch natürlich auch für Spotify, die dadurch auf allen Kanälen gratis Promo bekommen).
Während sich die einen Nutzer mit ihren Jahresrückblick alleine im stillen Kämmerlein verkriechen und sich mit ihren musikalischen stolzeren und weniger stolzen Momenten auseinandersetzen, …
… gehört es schon fast zur vorweihnachtlichen Tradition, dass Anfang Dezember die Plattformen von den teilungswütigeren Usern mit Streaming-Jahresrückblicken volltapeziert werden.
Und das fühlt sich für viele dann so an. Und wie so oft, wird ein Disput auf Instagram mit Memes ausgefochten.
«Wenn sich meine Schüler nur so sehr um Mathematik kümmern würden, wie es Erwachsene mit ihrem Spotify Wrapped tun, wären sie Genies.»
Die Autorin verzichtet an dieser Stelle auf eine wörtliche Übersetzung.
Es werden harte Meme-Geschütze aufgefahren:
«Nein, es hat keine Auswirkungen auf mein Baby... – 12 Jahre später: Hier sind meine meistgespielten Spotify-Songs von 2020»
Der Gegenangriff lässt nicht lange auf sich warten: «Influencer posten ‹niemand schert sich um dein Spotify-Wrapped› und posten dann ein 17-minütiges Video über ihre Hautpflege-Routine.»
Oder auch: «Frauen posten ‹niemand interessiert sich für dein Spotify Wrapped› und posten dann ein Bild von ihrem Kind???»
«Menschen, die sich darüber beschweren, dass Menschen ihre Spotify-Statistiken mit anderen teilen, tun dies nur, um aus Prinzip dagegen zu sein, und sie hassen Spass und Freude.»
Unbestritten wirft der Jahresrückblick auch manchmal nützliche Informationen ab: «Ich warte darauf, dass mein Schwarm ihre Spotify-Wrapped-Playlist postet, damit ich ihr, falls sie sich jemals in mich verliebt, einen Song schicken kann, von dem ich weiss, dass er ihr gefallen wird.»
«Scheiss auf Spotify Wrapped! Ich will Netflix Wrapped. Sagt mir, wie viele Minuten ich mir ‹The Office› und Crime-Dokumentarfilme angesehen habe und sagt mir, wie viele dieser Minuten ich tatsächlich damit verbracht habe, aufmerksam zu schauen vs. SMS zu schreiben.»
«Stell dir vor, deine Bank würde dir wie Spotify einen jährlichen Rückblick geben.»
«Ich habe gesehen, wie ein Mädchen in ihrer Instagram-Story ihre Spotify-Top-Künstler mit der Überschrift ‹so korrekt› gepostet hat. Ähm ja, es ist korrekt... es sind buchstäblich Daten.»
Da Spotify natürlich nicht der einzige Streaming-Anbieter ist, fühlen sich manche Nicht-Spotify-Nutzer von der Party ausgeschlossen.
Über (Musik-)geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten – über das Teilen des Musikgeschmacks jedoch schon. Dies zeigt zumindest der Backlash gegen den Spotify-Jahresrückblick.
Wer das Gefühl hat, dass die US-Präsidentschaftswahl oder die Covid-Krise die Menschheit spaltet, hat wohl die letzten Tage die Debatte in den Sozialen Medien rund um «Spotify Wrapped» nicht mitbekommen. Denn die Gretchenfrage der ersten Dezembertage lautet: Teilen oder nicht teilen seiner persönlichen «Spotify Wrapped»-Liste?
Doch beginnen wir von vorn: Jeweils Anfang Dezember erstellt der schwedische Musik-Streaming-Dienst Spotify für seine Nutzer einen personalisierten Jahresrückblick über das jeweilige Streaming-Verhalten. Heisst: Jede*r Nutzer*in erhält einen Überblick, welchen Song und Künstler er vergangenes Jahr am meisten gehört, welche Genres sie am obsessivsten gelauscht und welchen Podcasts sie am meisten Playtime gewidmet hat. Das alles verpackt in einer kurzweiligen, mit Musik untermalenen Präsentation.
Praktisch oder peinlich?
Da die Marketing-Abteilung von Spotify offensichtlich auch diesen Namen verdient, kann die Zusammenfassung des persönlichen Nutzungsverhaltens auch sogleich in den Sozialen Medien geteilt werden. Wie praktisch, finden die einen. Total angeberisch und peinlich, die anderen. Anhänger der letzteren Gruppe tun ihren Missmut über das Teilen des ach so guten Musikgeschmacks laut kund. Das Internet wäre aber nicht das Internet, wenn es nicht auch noch die Gruppe gäbe, die sich über die Aufregung der anderen aufregt.
Man könnte nun natürlich darüber streiten, ob es sich bei der «Spotify Wrapped»-Diskussion einmal mehr um einen total unnötigen und in den sozialen Plattformen aufgebauschten Diskurs handelt. Unbestritten ist jedoch, dass die Diskussion wahnsinnig lustige Memes und Tweets hervorbringt – doch sehen Sie selbst in der Bildstrecke.
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