Kolumne am MittagDiesmal ist die Queen schneller als Harry und Meghan
Von Carlotta Henggeler
25.2.2021
Harry und Meghan haben für den 7. März ein Interview bei Talk-Königin Oprah Winfrey angekündigt. Das lässt die Queen nicht kalt. Für den gleichen Tag hat die britische Monarchin eine TV-Ansprache angekündigt. Der Beef Royal geht in die nächste Runde.
Die Queen ist seit 1952 Chefin des Vereinigten Königreichs Grossbritannien und Nordirland sowie in Personalunion von 15 weiteren, als Commonwealth Realms bezeichneten souveränen Staaten, einschliesslich deren Territorien und abhängigen Gebieten, nämlich: Antigua und Barbuda, Australien, die Bahamas, Barbados, Belize, Grenada, Jamaika, Kanada, Neuseeland, Papua-Neuguinea, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, die Salomonen und Tuvalu.
Und trotzdem möchte man momentan nicht mit ihr den Thron tauschen. Nicht nur weilt ihr Gemahl Prinz Philip gerade im Spital und schwebt über Prinz Andrew das Damokles-Schwert des Epstein-Prozesses, nein; auch sind einer ihrer Enkel und dessen Angetraute nicht gerade ein Grund für happy times.
Nachdem Harry und Meghan sich von all ihren royalen Pflichten losgelöst haben, kündigen sie höchst werbewirksam Nachwuchs und das Oprah-Interview an.
Bäm! Marketingtechnisch hätte man das nicht besser orchestrieren können. Welches Medium sehnt sich in Epidemie-Zeiten nicht nach schönen, königlichen News?
Die Eiszeit ist ausgebrochen
Neuigkeiten aus dem Hause Megxit, die der Queen nicht bekömmlich sind. Bittere Pillen. Aus ihren erlauchten Kreisen heisst es diplomatisch: She is not amused – sie ist alles andere als amüsiert.
In anderen, kommuneren Worten: Die Queen ist putzhässig! Für sie ist es mehr als ein storm in a teacup – ein Sturm im Teetässchen.
Jetzt droht königlicher Ärger. Oder wie die Briten gern sagen: «There are clouds on the horizon» (Es gibt Wolken am Horizont).
Also plant sie einen Frontalangriff. Was Harry und Meghan können, das kann die Monarchin erst recht. Noch vor Harry und Meghans Oprah-Interview gibt sie eine TV-Ansprache zum Commonwealth Day auf BBC One.
Normalerweise findet der Anlass während eines Gottesdienstes in der Westminster Abbey statt. Doch wegen der Pandemie musste dieser abgesagt werden.
Eine Sondersendung auf BBC One versus ein Interview mit Oprah, das ist ein kluger Schachzug.
Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr und manchmal auch erst um 12 Uhr bei «blue News» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.