Jodie Foster in «The Mauritanian»: Die Schauspielerin verkörpert mit Nancy Hollander erstmals eine reale Person.
Als Strafverteidigerin Nancy Hollander vertritt Foster den Mauretanier Mohamedou Ould Slahi (Tahar Rahim,) der 15 Jahre ohne Anklage als Terrorverdächtiger auf Guantanamo festgehalten wird. Seine Erfahrungen schrieb er im Buch «Guantanamo Diary» nieder, auf dem «The Mauritanian» basiert.
Zoom Awards: Jodie Foster wird von ihrer Frau Alexandra Hedison beglückwünscht, als sie im Februar mit dem Golden Globe für die Beste weibliche Nebenrolle in «The Mauritanian» ausgezeichnet wurde.
Jodie Foster trat schon als Baby vor der Kamera auf. Mit 13 Jahren spielte sie an der Seite von Robert De Niro eine jugendliche Prostituierte in «Taxi Driver» und wurde dafür erstmals für einen Oscar nominiert.
Den begehrten Academy Award erhielt sie inzwischen zwei Mal: für ihre Rollen als Vergewaltigungsopfer in «The Accused» (1989) und als FBI-Newcomerin Clarice Starling in «Silence of the Lambs» (1992). Anthony Hopkins gewann für den selben Film ebenfalls den Oscar.
Jodie Foster hat sich auch als Regisseurin von Filmen wie «Little Man Tate», «Home for the Holidays» und «Money Monster» einen Namen gemacht. Sie hat auch Episoden der Netflix-Serien «House of Cards», «Orange is the New Black» und «Black Mirror» inszeniert.
«Der Mauretanier» mit Jodie Foster
Jodie Foster in «The Mauritanian»: Die Schauspielerin verkörpert mit Nancy Hollander erstmals eine reale Person.
Als Strafverteidigerin Nancy Hollander vertritt Foster den Mauretanier Mohamedou Ould Slahi (Tahar Rahim,) der 15 Jahre ohne Anklage als Terrorverdächtiger auf Guantanamo festgehalten wird. Seine Erfahrungen schrieb er im Buch «Guantanamo Diary» nieder, auf dem «The Mauritanian» basiert.
Zoom Awards: Jodie Foster wird von ihrer Frau Alexandra Hedison beglückwünscht, als sie im Februar mit dem Golden Globe für die Beste weibliche Nebenrolle in «The Mauritanian» ausgezeichnet wurde.
Jodie Foster trat schon als Baby vor der Kamera auf. Mit 13 Jahren spielte sie an der Seite von Robert De Niro eine jugendliche Prostituierte in «Taxi Driver» und wurde dafür erstmals für einen Oscar nominiert.
Den begehrten Academy Award erhielt sie inzwischen zwei Mal: für ihre Rollen als Vergewaltigungsopfer in «The Accused» (1989) und als FBI-Newcomerin Clarice Starling in «Silence of the Lambs» (1992). Anthony Hopkins gewann für den selben Film ebenfalls den Oscar.
Jodie Foster hat sich auch als Regisseurin von Filmen wie «Little Man Tate», «Home for the Holidays» und «Money Monster» einen Namen gemacht. Sie hat auch Episoden der Netflix-Serien «House of Cards», «Orange is the New Black» und «Black Mirror» inszeniert.
Jodie Foster hat einiges zu feiern: «Silence of the Lambs» feiert sein 30-jähriges Jubiläum und für ihre Rolle im Gerichtsthriller «The Mauritanian» wurde sie Ende Februar mit einem Golden Globe ausgezeichnet.
Jodie Foster, wie kommen Sie mit den Corona-Lockdowns und Teil-Lockdowns zurecht?
Ich bin eine introvertierte Person und lese gern, so werde ich gewisse Probleme nie verstehen, die die Leute jetzt haben. Aber ich verstehe meine Kinder und ihre Freunde schon auch, die sich schwertun, weil sie nicht rauskönnen. Das Fernsehen ist mir nach sechs Monaten auch verleidet. Aber ich habe es gut: Ich habe ein schönes Haus und meine Familie.
Man sieht Sie nicht mehr so oft auf der Leinwand. Was braucht es heutzutage, um Sie vor die Kamera zu locken?
Es muss etwas von Bedeutung für mich beinhalten. Was das heisst, kann ich oft nicht erklären, wie beispielsweise bei meinem letzten Film ‹Hotel Artemis›. Im Fall von ‹The Mauritanian› ist es aber offensichtlich: Diese Geschichte von Mohamedou Ould Slahi musste erzählt werden.
‹The Mauritanian› basiert auf dem Buch ‹Guantanamo Diary› von Mohamedou Ould Slahi. Der Mauretanier wurde wegen Terrorismus-Verdacht nach den Attacken vom 11. September nach Guantanamo verschleppt, gefoltert und 15 Jahre lang ohne Anklage festgehalten.
Genau, seine Geschichte ist sehr speziell. Er wurde von zu Hause entführt, durch die ganz Welt verschleppt, verhört, gefoltert, sexuell missbraucht etc. Und trotz all der Angst und Folter entschied er, sich nicht unterkriegen zu lassen und kam schliesslich als unglaublich humaner, liebevoller und fröhlicher Mensch aus dem Ganzen hervor.
Und er scheint keinen Groll zu haben. Können Sie das nachvollziehen?
Es ist schon seltsam, aber auch schön, wie er durch seinen Glauben und seine Menschlichkeit über alles hinweggekommen ist. Er wollte seine Entführer verstehen und wissen, wieso sie diesen Job machen, wieso sie im Militär sind. Er hat sie vermenschlicht und konnte ihnen daher auch verzeihen. Letztlich wurde er ein besserer Mensch, was man von uns nicht behaupten kann.
Wie meinen Sie das?
Nach den Anschlägen vom 11. September mussten wir uns in Amerika auch überlegen, wie wir mit willkürlichem Leid und mit der Angst vor Terror umgehen sollten. Unsere Reaktion war, Menschen wie Tiere zu behandeln. Das sagt etwas über uns als Volk aus. Da müssen wir noch Rechenschaft ablegen.
Glauben Sie, Filme können solche Aufarbeitung leisten?
Ich möchte jedenfalls mit meinen Filmen die Leute dazu ermuntern, besser und nicht schlechter zu werden. Durch Filme können wir insbesondere unsere Geschichte nochmals anschauen und zu verstehen versuchen, wie wir anderen Menschen so grosses Unrecht antun konnten, sei das nun im segregierten Süden, bei der Zwangsvertreibung der Indianer oder den japanischen Internierungslagern im Zweiten Weltkrieg. Da haben wir noch viel aufzuarbeiten, und von selber wird das nicht passieren.
Mohamedou Ould Slahi lernte in Guantanamo Englisch, vor allem auch durch die da zur Verfügung stehende Video-Bibliothek. Er kannte Sie aus der Western-Komödie «Maverick», was Sie angeblich nicht so lustig fanden?
Ich fand es eigentlich sehr lustig, dass er mich als Südstaaten-Schönheit wahrnahm. Und ‹Maverick› war eine meiner glücklichsten Filmerfahrungen. Von daher ist es nett, dass er mich so sah. Mohamedou ist ein grosser Filmliebhaber. ‹The Big Lebowski› hat er angeblich sechzigmal gesehen.
Ausserhalb von Guantanamo sind Sie sicher besser für ‹Silence of the Lambs› bekannt. Für die Rolle der FBI-Agentin Clarice Starling gewannen Sie Ihren zweiten Oscar. Dieses Jahr feiert der Film sein 30-jähriges Jubiläum. Treffen Sie sich jeweils mit Anthony Hopkins, wenn ein rundes Jubiläum ansteht?
Dreissig Jahre! Ich kann es kaum fassen! Zuerst kommt mir immer der Regisseur Jonathan Demme in den Sinn. Was für ein netter und talentierter Typ. Tony und ich haben ein paar öffentliche Zusammenkünfte gehabt und wir sehen uns ab und zu. Ich freue mich immer, ihn zu sehen, denn ich finde, wir haben wirklich etwas Wichtiges zusammen geschaffen. Wir lieferten damals beide unsere beste Arbeit ab. Insgeheim hoffe ich, dass das nicht das letzte Mal war, dass ich mein Bestes erreicht habe. Es ist jedoch schwierig, ‹Silence of the Lambs› zu übertreffen.
Was halten Sie davon, dass die neue TV-Serie «Clarice» Ihre Rolle neu aufleben lässt?
Es ist toll, dass andere Leute von der Figur inspiriert sind und sehen wollen, wie es ihr nach ‹Silence of the Lambs› erging. Ich bin gespannt und werde sicher reinschauen.
Für die Rolle von Mohamedou Ould Slahis Verteidigerin Nancy Hollander wurden Sie für einen Golden Globe ausgezeichnet. Sie spielen erstmals in Ihrer Karriere eine reale Person. Wie haben Sie sich in Ihrer Haut – mit den weissen Haaren und dem knallroten Lippenstift gefühlt?
Nancy ist voller Widersprüche. Sie ist nie, wie man sie erwarten würde, das gefiel mir an ihr. Sie fährt Rennwagen und tanzt gern den Country-Two-Step. Sie hat eine rebellische Ader und ihr Selbstschutz ist sehr ausgeprägt. Ich glaube, das hat damit zu tun, dass sie viele schuldige Angeklagte verteidigt hat. Trotzdem bleibt sie ihrer Mission treu, die Verfassung zu verteidigen. Das fordert seinen Preis. Und ja, sie liebt ihren roten Lippenstift und Nagellack. Sie verlässt das Haus nicht ohne. Es ist ein Schutzschild. Und die weisse Perücke war perfekt, sie half mir zusätzlich, die Figur zu finden.
… und gab Ihnen einen völlig neuen, älteren Look – zu früh oder gerade zum richtigen Zeitpunkt?
Es gab jedenfalls kein Falten-Make-up. Ich sehe so aus! Wenn man in den Fünfzigern ist, sind die Rollen limitiert. Mit 60 und 70 gibt es wieder Spannenderes zu spielen. Darauf freue ich mich. Aber wieso soll ich warten, bis ich älter bin? Ich kann doch die jetzt schon spielen!
Was steht also als Nächstes an?
Momentan ist nichts geplant. Aber ich habe noch ein Leben, das nichts mit Filmen zu tun hat. Daniel Day-Lewis macht angeblich Schuhe, ich mache andere Sachen. Darüber rede ich jedoch nicht. Mit etwa 40 habe ich auch gemerkt, wie wichtig es mir ist, im Leben anderer präsent zu sein. Ich wollte bei der Abschlussfeier meiner Kinder oder beim Schuhkauf dabei sein, und es auch nicht verpassen, wenn sie plötzlich vom Rücksitz aus über Gott philosophieren wollten.
Ihre beiden Söhne sind inzwischen 22 und 19 Jahre alt. Treten sie in Ihre Fussstapfen?
Der eine ist Schauspieler. Er liebt Filme. Aber mal sehen, wo ihn das hinführt. Vielleicht zum Schreiben oder zu anderen Sparten des Filmgeschäfts. Lassen wir uns überraschen.
«Der Mauretanier» ist ab dem 1. April auf Amazon Prime Video abrufbar.