Untersuchungsberichte nach Tod von Kamerafrau Tödliche Filmwaffe enthielt Patrone

SDA

25.10.2021 - 05:31

In Burbank, Kalifornien, gedenken Menschen der beim Western «Rust» erschossenen Kamerafrau   Halyna Hutchins.
In Burbank, Kalifornien, gedenken Menschen der beim Western «Rust» erschossenen Kamerafrau   Halyna Hutchins.
Bild: Keystone

Drei Tage nach dem tödlichen Schuss des Filmstars Alec Baldwin auf die Kamerafrau Halyna Hutchins auf einem Filmset in New Mexiko veröffentlicht die Polizei Details aus zwei Untersuchungsberichten.

Drei Tage nach dem Tod von Chef-Kamerafrau Halyna Hutchins durch eine versehentlich ausgelöste Requisitenwaffe an einem Western-Set in New Mexiko hat die Polizei Details aus zwei Untersuchungsberichten veröffentlicht. Demnach hatte ein Regieassistent Schauspieler Alec Baldwin bei der Übergabe der Pistole versichert, dass es sich um eine «kalte Waffe» ohne Munition handele. Der Assistent habe nicht gewusst, dass eine Patrone in der Waffe steckte, heisst es in dem Bericht weiter.

Der zweite Bericht zitiert Aussagen des bei dem Unfall ebenfalls verletzten Regisseurs Joel Souza. Dieser hatte bestätigt, dass am Donnerstagmorgen eine neue Kameracrew engagiert werden musste, weil ein davor eingesetztes Team die Produktion verlassen hatte. Die «Los Angeles Times» hatte am Freitag berichtet, dass sich Mitarbeiter am Set über mangelnde Sicherheitsvorkehrungen beschwert und aus Protest die Produktion verlassen haben sollen. Am Mittwoch will die Polizei bei einer Pressekonferenz über die Ermittlungen informieren, nannte aber noch keine Uhrzeit.

Ein Polizeifahrzeug fährt auf der Bonanza Creek Ranch an einem Gebäude vorbei, das von einem gelben Polizeiabsperrungsband umgeben ist. Der Schuss aus der Requisitenwaffe des Schauspielers Alec Baldwin tötete eine Kamerafrau am Set der Western-Films «Rust».
Ein Polizeifahrzeug fährt auf der Bonanza Creek Ranch an einem Gebäude vorbei, das von einem gelben Polizeiabsperrungsband umgeben ist. Der Schuss aus der Requisitenwaffe des Schauspielers Alec Baldwin tötete eine Kamerafrau am Set der Western-Films «Rust».
Bild: Roberto E. Rosales/Albuquerque Journal via ZUMA/dpa

Der Regieassistent, der Baldwin die Waffe gab, habe bereits bei einer früheren Produktion Sicherheitsstandards verletzt, hatte am Sonntag eine Technikerin für Spezialeffekte und Pyrotechnik dem Sender NBC gesagt. Sie hatte mit dem Assistenten demnach 2019 für die Reihe «Into the Dark» beim Streaminganbieter Hulu gearbeitet. Das Produktionsteam dort erklärte, dass keine Beschwerden damals vorgebracht worden seien.



Kritik an der 24 Jahre alten Waffenmeisterin

US-Medien berichteten zudem über Kritik an der 24 Jahre alten Waffenmeisterin, die für die ordnungsgemässe Handhabung aller Waffen am Set zuständig war. «Rust» war erst der zweite Film, an dem sie in dieser Funktion beteiligt war.

Die Produktionsfirma Rust Movie Productions wies die Vorwürfe zurück. Es seien keine offiziellen Beschwerden über die Sicherheit von Waffen oder Requisiten am Set bekannt gewesen, zitierte die «New York Times» aus einer Mitteilung. Die Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western, bei dem Baldwin auch als Produzent mitwirkte, hatten Anfang Oktober auf der Bonanza Creek Ranch begonnen und sind nach dem Unfall unterbrochen worden.

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