König Charles III. Seine Beerdigung wird bereits geplant

fts

12.10.2022

Wie schon bei der Königinmutter, Elizabeth II. oder auch Lady Diana wird derselbe Begräbnis-Planer Charles' letzte Reise skizzieren. Geheimhaltung und Distanz zum Monarchen gehören da eigentlich dazu.

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Bereits 1999 hatte Oberstleutnant Anthony Mather die ersten Pläne für die Beerdigung von Queen Elizabeth II. notiert. Der 80-jährige Brite ist jetzt schon damit beschäftigt, selbiges für Charles III. zu tun. Es gäbe schon erste Entwürfe, wie die «Bild» berichtet.

Mather darf dabei nicht alles seiner Vorstellungskraft überlassen. Er muss sich auf verschiedene Szenarien vorbereiten. Der Begräbnis-Planer besucht da beispielsweise alle Anwesen, in denen sich die Monarchinnen und Monarchen während den verschiedenen Zeiten im Jahr aufhalten.

Dabei muss er unter anderem anschauen, ob und wie ein Sarg durch Korridore oder über Treppen getragen werden kann.

Für die Zeremonie von Elizabeth II. habe Mather einen Flugzeughangar umbauen lassen. Darin sei ein Modell der Westminster Hall entstanden – da wurde sie nach ihrem Tod aufgebahrt.

Die Powerpoint-Präsentation zum Begräbnis

Geschmiedet habe Mather die Pläne im Buckingham-Palast – genauer im Ballsaal: «Wir hatten eine PowerPoint-Präsentation. Die Beteiligten wurden zur Geheimhaltung verpflichtet», versichert der Oberstleutnant.

Die Queen sei zudem nicht in die Planung eingebunden gewesen, sie habe schlicht von Zeit zu Zeit ihre Wünsche eingebracht. Dies ganz im Gegensatz zu Charles III., der schon jetzt ein paar Gespräche mit Anthony Mather geführt hat.

Die Erfahrung des Begräbnis-Planers darf sich übrigens sehen lassen: Er sei schon in die Beerdigungen von Winston Churchill, der Königinmutter, Prinzessin Margaret und von Prinz Philip involviert gewesen. Beim plötzlichen Tod von Lady Diana habe er «schnell auf einem leeren Blatt Papier Notizen gemacht».

Der Oberstleutnant kann durchaus Erfahrung vorweisen: Er sei schon in die Beerdigungen von Winston Churchill (1874–1965), der Königinmutter (1900–2002), Prinzessin Margaret (1930–2002) und von Prinz Philip (1921–2021) involviert gewesen. Beim plötzlichen Tod von Lady Diana (1961–1997) habe er nur sehr wenig Zeit gehabt: Die Details habe er «schnell auf einem leeren Blatt Papier notiert».

Politiker fordern Verschiebung von Mai-Feiertag

Zu Ehren der Krönung von König Charles III. am 6. Mai 2023 fordern britische Politiker eine Verlegung des staatlichen Mai-Feiertags. Statt des 1. Mai solle im kommenden Jahr der 8. Mai ein arbeitsfreier Tag sein, sagte der konservative Abgeordnete David Jones der Zeitung «Daily Mail». «Das wäre für uns alle eine ganz besondere Erinnerung.» Auch Khalid Mahmood von der oppositionellen Labour-Partei sprach sich für ein langes Wochenende anlässlich der Zeremonie aus.

Der Palast teilte mit, der Termin sei zwischen der Regierung, der Kirche und dem royalen Haushalt abgesprochen worden. Ob das Datum eine tiefere Bedeutung hat, blieb zunächst unklar. Am 6. Mai 2023 feiert Charles' Enkel Archie, der Sohn von Prinz Harry und Herzogin Meghan, seinen vierten Geburtstag. Es ist zudem der Hochzeitstag von Charles' Tante Prinzessin Margaret, der jüngeren Schwester der Queen.

Krönungen am Wochenende sind eher ungewöhnlich. Die am 8. September gestorbene Königin Elizabeth II. wurde 1953 an einem Dienstag gekrönt. Die Zeremonie findet wie seit 1066 üblich in der Londoner Westminster Abbey statt. Ausser Charles soll am 6. Mai auch seine Ehefrau Königsgemahlin Camilla vom Erzbischof von Canterbury gekrönt werden, der seit dem Bruch mit der katholischen Kirche im 16. Jahrhundert das geistliche Oberhaupt der Church of England ist.

Weniger Gäste, trotzdem nicht billig

Zu der Krönung in der britischen Hauptstadt werden etwa 2000 Gäste erwartet. Das wären 6000 weniger als bei Elizabeths Zeremonie. Die Feier soll zudem nur rund eine Stunde dauern und damit deutlich kürzer sein als vor 70 Jahren. Wie zu hören war, soll sie die jahrhundertealten Traditionen mit der Moderne vereinen und zudem das multireligiöse Grossbritannien stärker widerspiegeln.

Der britische Wirtschaftsminister Jacob Rees-Mogg sagte dem Sender Sky News am Mittwoch, die Krönung dürfe keine Billigveranstaltung sein. Es handele sich um ein Sakrament. «Ich hoffe, wir sehen eine Krönung, die unseres Souveräns würdig ist.» Krönungen seien selten, deshalb müssten sie «ordentlich» gemacht werden.