Stimme für DemokratieEin Künstler mit politischer Stimme
Covermedia
19.11.2024 - 10:03
Sebastian Krumbiegel, bekannt als Sänger der Prinzen, setzt sich leidenschaftlich für Demokratie und Menschenrechte ein. Seine klare Haltung macht ihn zu einem gefragten Gast in Talkshows.
19.11.2024, 10:03
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Sebastian Krumbiegel (58), der Sänger der Band Die Prinzen, ist bekannt dafür, seine Meinung offen zu äussern. Für ihn ist es selbstverständlich, sich zu engagieren, und er lässt sich nicht davon abhalten, wenn Kritiker meinen, er solle sich auf seine Musik konzentrieren.
Lernen aus der Vergangenheit
Krumbiegel ist der Ansicht, dass nicht nur Politiker und Wissenschaftler Verantwortung tragen sollten, sondern jeder Einzelne. Im Gespräch mit t-online betonte er: «Es ist wichtig, dass wir uns alle um die Welt kümmern, in der wir leben.» Besonders in Deutschland, wo die Geschichte zeigt, wie Demokratie und Menschenrechte missachtet wurden, ist dies von Bedeutung. «Als ich 15 war, erzählte mir meine Grossmutter von der Pogromnacht 1938 und ihrer Scham, weggesehen zu haben. Diese Geschichte hat mich geprägt.» Krumbiegel möchte nicht wegsehen und nutzt seine Bekanntheit, um aufzuklären, weshalb er oft in Talkshows eingeladen wird.
Verständnis für Politiker
Trotz der Kritik, die Politiker oft erfahren, empfindet Krumbiegel Mitgefühl für sie. «Politiker zu sein, ist heute eine enorme Herausforderung», sagt er. «Die letzten drei Jahre haben die Welt verändert: der Krieg in der Ukraine, die Spannungen im Nahen Osten, steigende Lebenshaltungskosten. Viele Menschen sind verunsichert und machen die Verantwortlichen dafür verantwortlich.» Die Zunahme der Protestwähler der AfD und deren «menschenfeindliche» Rhetorik bereiten ihm Sorgen. «Wir müssen uns dagegen wehren», erklärt er. «Je älter ich werde, desto radikaler werde ich – im ursprünglichen Sinne des Wortes», sagte er kürzlich der Zeit' «Gleichzeitig wird man vernünftiger und erkennt, dass es keine einfachen Lösungen gibt.»