Klage gegen Alec Baldwin wegen fahrlässiger Tötung eingereicht
STORY: Am Dienstag hat die Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat New Mexico offiziell Klage gegen den bekannten Schauspieler und Produzenten Alec Baldwin wegen fahrlässiger Tötung eingereicht. Die Kamerafrau Halyna Hutchins starb, nachdem sie von einem Schuss aus einer Pistole getroffen wurde, die Baldwin am Set des Westerns «Rust» im Jahr 2021 verwendete. Der Schauspieler bestreitet seine Schuld. Er sagt, er habe den Revolver zwar gespannt, aber nicht abgedrückt. Baldwin beschuldigte die Waffenmeisterin des Films, nicht dafür gesorgt zu haben, dass die Waffe sicher zu handhaben gewesen sei. Auch die Waffenmeisterin wurde am Dienstag wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. In einem Statement der Staatsanwaltschaft hiess es: Baldwin habe unter vorsätzlicher Missachtung der Sicherheit anderer gehandelt. Unter anderem habe er das vorgeschriebene Waffentraining vor Beginn der Dreharbeiten nicht absolviert und eine der wichtigsten Regeln missachtet: Nämlich dass man nie auf Menschen zielen dürfe, selbst wenn man glaubt, dass die Waffe nicht geladen sei. Die formelle Anklage vom Dienstag erfolgte, nachdem die Staatsanwaltschaft bereits Anfang Januar angekündigt hatte, dass sie Anklage gegen den Schauspieler erheben würde.
02.02.2023
Die Dreharbeiten von «Rust» werden laut Produktionsteam im Frühling wieder aufgenommen. Neben Schauspieler Alec Baldwin wird nun auch der Witwer der verstorbenen Kamerafrau am Set dabei sein.
Nach dem tödlichen Schuss auf die Kamerafrau Halyna Hutchins sollen die im Herbst 2021 eingestellten Dreharbeiten für den Film «Rust» in diesem Frühjahr fortgesetzt werden, berichten verschiedene US-Medien.
Neben Regisseur Joel Souza sei auch Alec Baldwin als Produzent und Schauspieler wieder dabei, teilte das Produktionsteam am Dienstag mit.
Der Witwer der Kamerafrau, Matthew Hutchins, komme neu als ausführender Produzent dazu. Die Kamerafrau Bianca Cline soll nach Wunsch von Hutchins «die Vision von Halyna» für den Western vollenden, wie es in der Mitteilung heisst.
Alec Baldwin weist Schuld von sich
Chef-Kamerafrau Hutchins (42) war auf einer Filmranch in Santa Fe (New Mexico) im Oktober 2021 tödlich verletzt worden. Baldwin hantierte bei der Probe für eine Szene mit einer Waffe, als sich ein Schuss löste. Regisseur Souza wurde bei dem Vorfall von dem Projektil an der Schulter getroffen und verletzt. Untersuchungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte. Baldwin wies jegliche Schuld an dem fatalen Vorfall stets von sich.
Der Hollywoodstar und die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed müssen sich vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft in New Mexico hatte im Januar gegen beide Klage wegen fahrlässiger Tötung eingereicht. Auch mehrere Zivilklagen sind in dem Fall noch hängig.
Funktionsfähige Schusswaffen am Set verboten
Mit der Fertigstellung des Films wolle er die Arbeit von Halyna würdigen und sie stolz machen, teilte Regisseur Souza mit. Er sei dankbar für das Mitwirken von früheren «Rust»-Mitarbeitern und für neue Team-Kollegen. Unter anderem wurden zwei Sicherheitsbeauftragte benannt. Funktionsfähige Schusswaffen und Munition seien am Set nicht erlaubt, hiess es. Über den Drehort wurde zunächst nichts bekannt.
Neben dem Western-Spielfilm soll gleichzeitig eine Dokumentation über Leben und Werk der getöteten Kamerafrau gedreht werden. Regisseurin Rachel Mason und Produzentin Julee Metz waren laut Mitteilung eng mit Hutchins befreundet.
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22.10.2021
dpa/che
dpa/che