Im RisikoalterSeit Wochen isoliert im Schloss – wie geht es eigentlich der Queen?
sda/tafu
11.5.2020 - 16:56
«We shall meet again», wir werden uns wiedersehen. Das hatte die Queen in einer Rede zur Corona-Krise gesagt. Mehr als einen Monat später muss sie immer noch auf Schloss Windsor ausharren.
Schon seit Wochen verschanzt sich die Queen hinter den dicken Mauern von Schloss Windsor – und es könnten noch Monate vergehen, bis man sie wieder in der Öffentlichkeit sieht. Die 94-Jährige gehört wegen ihres Alters zur Hochrisikogruppe in der Corona-Krise.
Niemand wolle ihr Leben riskieren – schon gar nicht «mit Blick auf eine drohende zweite Infektionswelle» noch in diesem Jahr, zitierte die «Times» eine nicht näher genannte Quelle aus dem Umfeld der Königin. Es könnte der Zeitung zufolge die längste Abwesenheit der Queen in ihrer 68-jährigen Regentschaft werden.
Nach Angaben des Buckingham-Palastes ist Königin Elizabeth II. auch in der Isolation ziemlich fleissig. «Die Queen ist weiterhin beschäftigt», teilte eine Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Königin sichtet täglich Regierungsdokumente. Einmal pro Woche telefoniert sie mit Premier Boris Johnson. Zur möglichen Länge des Aufenthalts der Queen in Windsor wollte der Palast sich nicht äussern. Solche Berichte seien «spekulativ».
Nie wieder Reisen und Empfänge?
Der Royal-Experte Andrew Morton sagte der «Sun», dass die Königin möglicherweise nie mehr ihre Pflichten wie gewohnt ausüben werde. «Es ist schrecklich traurig», so der Biograf. Das Virus werde nicht schnell verschwinden. «Es wird Monate, wenn nicht Jahre bei uns bleiben.» Er könne sich nicht vorstellen, dass die Königin unter diesen Umständen je wieder Botschafter empfange oder reise.
Ob sich die Queen wohl auf Schloss Windsor, das etwa eine Autostunde von der britischen Hauptstadt entfernt liegt, einsam fühlt? Zumindest Ehemann Prinz Philip ist an ihrer Seite. Er wird im kommenden Monat schon 99 Jahre alt und ist nicht bei so guter Gesundheit wie seine Frau. Erst kurz vor Weihnachten musste er für einige Tage in eine Londoner Klinik. Was er genau hatte, wurde nie mitgeteilt. Doch für fast 100 war auch Philip, der immer viel Sport gemacht hat und grossen Wert auf eine gesunde Ernährung legt, bislang noch ziemlich rüstig.
Höchste Sicherheitsvorkehrungen in Windsor
Der Herzog von Edinburgh verbringt die meiste Zeit, seitdem er seine offiziellen Aufgaben aufgegeben hat, auf dem englischen Landsitz Sandringham. Wegen der Pandemie wurde Philip aber schon vor Wochen per Hubschrauber nach Windsor gebracht. Das Paar wird dort Berichten zufolge von einem kleinen Stab von Mitarbeitern betreut – unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen. Mit ihrer Familie, darunter Enkel Prinz Harry (35) in den USA und Thronfolger Prinz Charles (71), sollen die beiden telefonisch oder per Videocall Kontakt halten.
Der Buckingham-Palast darf in diesem Sommer nicht besichtigt werden. Garten-Partys der Queen fallen ebenso aus wie ihre offizielle Geburtstagsparade «Trooping the Colour». Wann das normale Leben für Elizabeth II. und ihr Volk wohl weitergeht? Unklar. Grossbritannien ist inzwischen das Land mit den meisten Corona-Todesopfern in Europa.
Anfang April rief sie ihre Landsleute in einer historischen Rede zum Durchhalten auf. «Es werden wieder bessere Tage kommen, wir werden mit unseren Freunden vereint sein, wir werden mit unseren Familien vereint sein», sagte die Queen. Und sie betonte in ihrer Rede an die Nation: «We shall meet again» – Wir werden uns wiedersehen.
Ihre Oma-jestät: Das sind die Enkel und Ur-Enkel der Queen
Ihre Oma-jestät: Das sind die Enkel und Ur-Enkel der Queen
Herzlichen Glückwunsch! Prinz Harry und Herzogin Meghan sind zum ersten Mal Eltern geworden – und die Queen damit einmal mehr Urgrossmutter. Acht Enkel und acht Urenkel hat Elizabeth II. nun mittlerweile. Kennen Sie alle davon?
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Prinz Charles mag ihr Erstgeborener und damit ihr Thronerbe sein. Doch zum ersten Mal Oma wurde Queen Elizabeth II. 1977 durch ihre Tochter Anne.
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Prinzessin Anne und ihr erster Ehemann Mark Phillips wurden am 15. November 1977 Eltern eines Sohnes, den sie Peter nannten. Das Angebot der Queen, ihm einen Titel zu verleihen, lehnten sie ab. Darum darf sich Peter Phillips im Gegensatz zu seinen Cousins nicht Prinz nennen, obwohl der heutige Sportmanager bei seiner Geburt fünfter der Thronfolge war.
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Mit Ankunft des neuen Royal Baby ist Peter Phillips inzwischen auf Rang 15 der britischen Thronfolge abgerutscht, gefolgt von seinen beiden Töchtern Savannah und Isla. Mutter der beiden Mädchen, die 2010 und 2012 das Licht der Welt erblickten, ist die kanadische Unternehmensberaterin Autumn Kelly.
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Sie gilt als Lieblingsenkelin der Queen – obwohl Zara Tindall einst den Ruf eines Wildfangs weg hatte. «So wild war ich gar nicht», verteidigte sich die 1981 geborene Tochter von Prinzessin Anne 2015 im «People»-Magazin. Inzwischen ist die passionierte Reiterin, die 2008 mit einem Zungenpiercing für Schlagzeilen sorgte, selbst Mutter.
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Zusammen mit dem ehemaligen Rugby-Nationalspieler Mike Tindall hat Zara Tindall zwei kleine Töchter. Mia kam 2014 zur Welt, danach erlitt Zara Tindall zwei Fehlgeburten. Im Juni 2018 freute sich die Familie schliesslich über die Ankunft von Lena Elizabeth Tindall, das siebte Urenkel der Queen.
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Die bekanntesten Urenkel der Queen stammen jedoch von Thronfolger Prinz Charles ab: Dessen ältester Sohn Prinz William dürfte als nun dreifacher Vater Windeln mit geschlossenen Augen wechseln können.
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Als zukünftiger König und Dritter der Thronfolger ist es eine der wichtigsten dynastischen Aufgaben von Prinz William, für legitimen Nachwuchs zu sorgen. Eine Pflicht, der der 1982 geborene Herzog von Cambridge offenbar gerne nachkommt: 2013 kam der kleine Prinz George zur Welt, ...
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... 2015 begrüssten Prinz William und seine Frau Kate dann Prinzessin Charlotte.
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Am 23. April 2018 erblickte zudem Prinz Louis das Licht der Welt. Ist damit die Familienplanung im Hause Cambridge abgeschlossen? Womöglich: «Ich denke, William wäre ein bisschen besorgt», antwortete Kate kürzlich auf die Frage, ob ein viertes Baby eine Option für sie sei.
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Drei Kinder wollen angeblich auch Prinz Harry und seine Frau Meghan. Doch mit ihrem ersten Sohn Archie Harrison sollten die beiden erst einmal gut beschäftigt sein.
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Prinz Andrews Ehe mit Sarah Ferguson hielt nur zehn Jahre, doch es reichte, um England um zwei Prinzessinnen reicher zu machen: Die ältere, Beatrice von York, erblickte 1988 das Licht der Welt – und machte rund zwei Jahrzehnte später dann zur Freude der britischen Presse die Londoner Clubszene unsicher, gern in Begleitung ihrer jüngeren Schwester.
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Prinzessin Eugenie, Jahrgang 1990, gilt mittlerweile als die wahrscheinlichste Kandidatin dafür, der Queen das nächste Urenkel zu bescheren. Immerhin ist die ehemalige Partyprinzessin von York seit Oktober 2018 mit Jack Brooksbank verheiratet. Seither ruhen alle Augen auf ihrem Bauch.
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Das Leben von Lady Louise Windsor begann 2003 dramatisch: Wegen einer Plazenta-Ablösung musste ihre Mutter, Sophie von Wessex, per Notkaiserschnitt entbinden. Die Geburt seiner Tochter kam so überraschend, dass Prinz Edward nicht dabei sein konnte. Inzwischen ist Lady Louise eine junge Dame ...
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... und grosse Schwester: 2007 kam ihr kleiner Bruder James zur Welt, der gemeinerweise einen Rang höher als sie in der Thronfolge steht. Seit 2015 begleiten die Geschwister ihre Eltern mittlerweile auch zu royalen Auswärtsterminen, etwa nach Südafrika, drücken aber ansonsten in London die Schulbank.
König Charles trifft Indigene in Australien – Zuvor war es zu einem Eklat gekommen
STORY: Der britische König Charles reiste am Dienstag nach Redfern, dem Gründungsort der Bürgerrechtsbewegung der australischen Ureinwohner in der Innenstadt von Sydney. Charles traf sich dort mit den Ältesten der Ureinwohner im National Centre for Indigenous Excellence, einer gemeinnützigen Organisation, die sich um Probleme der Ureinwohner kümmert. Am Tag zuvor war König Charles III. im australischen Parlament in Canberra von einer indigenen Senatorin beleidigt worden. Nachdem Charles gerade seine Rede beendet hatte, rief die unabhängige Senatorin und Aktivistin Lidia Thorpe unter anderem, dass sie seine Souveränität über Australien nicht akzeptiere. Ein nationales Referendum über eine Änderung der australischen Verfassung zur Anerkennung der Ureinwohner Australiens wurde im vergangenen Jahr erst abgelehnt, was für viele indigene Australier ein wunder Punkt ist. Für König Charles ist es die erste Fernreise, seit er vor einigen Monaten eine Krebserkrankung öffentlich machte. Am Mittwoch reist das Königspaar zum Commonwealth-Gipfel in den pazifischen Inselstaat Samoa weiter.
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STORY: Eine indigene Senatorin hat den Besuch von König Charles im australischen Parlament am Montag für einen lautstarken Protest genutzt. Nur wenige Augenblicke, nachdem Charles seine Rede im Parlament in Canberra beendet hatte, verschaffte sich die unabhängige Senatorin Lidia Thorpe lautstark Gehör. «Das hier ist nicht ihr Land und Sie sind nicht mein König», rief Thorpe in Richtung von Charles, der als britischer König auch Staatsoberhaupt von Australien ist. Die Sicherheitskräfte hinderten sie daran, sich dem König zu nähern und eskortierten sie aus dem Plenarsaal. «Ich wurde von der Polizei hinausgetragen und konnte nicht sehen, wer mich unterstützt. Aber es gab sicherlich einige Indigene im Raum, die meinen Widerstand unterstützen, der der Widerstand meines Volkes seit über 200 Jahren ist. Wir werden den Widerstand fortsetzen, bis wir einen Friedensvertrag haben, in dem wir dieses Land gemeinsam feiern können. Wir brauchen keinen König aus einem anderen Land, der uns vorschreibt, was wir hier zu tun haben.» Die Senatorin ist für ihre klare Ablehnung der Monarchie bekannt. Den europäischen Siedlern in Australien wirft sie Völkermord an den indigenen Völkern des Kontinents vor. Australien ist seit 1901 unabhängig, hat den Schritt zur Republik aber nie vollzogen. 1999 stimmten die Australier knapp gegen eine Loslösung von der britischen Krone. König Charles hatte sich zuvor für seinen freundlichen Empfang in Australien bedankt und auch den Ureinwohnern seinen Respekt ausgedrückt. Diese würden den australischen Kontinent seit 65.000 Jahren lieben und pflegen. Für ihn ist es seine erste grössere Auslandsreise seit seiner Krebsdiagnose. Als Kronprinz hat er das Land schon mehrfach besucht, es ist abe sein erster Besuch als König in dem Land.
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Prinzessin Kate hat in einer Videobotschaft auf Social Media ein Gesundheitsupdate gegeben. Sie zeigte sich in einer persönlichen Botschaft erleichtert. Die Chemotherapie sei abgeschlossen, der Fokus liege bei der kompletten Genesung.
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